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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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wandte sich Shane zu, aber er war in Gedanken versunken. Ein wenig enttäuscht richtete sie ihren Blick wieder auf das Medizinrad.
    Shane betete. Er hatte sich darauf vorbereitet, Bear Butte zu besuchen, und prayer ties mitgebracht. Auf einen Besuch am Bighorn Medicine Wheel hingegen war er nicht eingestellt gewesen. Er hatte keine prayer ties übrig, wohl aber etwas Tabak. Diesen hielt er jetzt in seiner Hand, während er leise ein Gebet in Blackfoot murmelte.
    Als Serena bewusst wurde, was er tat, senkte sie verlegen das Haupt. Es ärgerte sie, dass sie nicht selbst daran gedacht hatte. Betrat sie eine Kirche, so ließ sie sich auch zunächst nieder, um Gott zu danken. Dieser heilige Ort der Indianer war nichts anderes. Sie faltete die Hände und sprach ein stilles Gebet.
    Serena hatte gerade geendet, als jemand sie ganz unerwartet ansprach.
    »Hi, ich bin Pauline Dumont aus Denver«, sagte die kleine pummelige Frau und streckte ihnen ihre Hand entgegen. Pauline Dumont musste Ende vierzig sein. Sie hatte ihre mit grauen Strähnen durchzogenen Haare zu zwei langen Zöpfen geflochten und trug eine schrill aussehende Brille. Ihre Kleidung erinnerte sehr an die Hippies aus den Siebzigern. Um Paulines Hals hingen zahlreiche Ketten mit bunten Halbedelsteinanhängern, und ihre Ohrringe waren mit kleinen Kristallen geschmückt.
    »Was für ein einzigartiger Ort, nicht wahr? So voller positiver Schwingungen. Ich könnte wochenlang hierbleiben«, sagte Pauline begeistert. »Liebt ihr nicht auch einfach alles Indianische?«
    Shane warf Serena einen flüchtigen Blick zu und zog eine Grimasse. Dies war unübersehbar eine dieser New-Age-Anhängerinnen, die er hier oben anzutreffen befürchtet hatte.
    »Hi«, erwiderte er schließlich und ergriff zögernd Paulines ausgestreckte Hand. »Shane Storm Hawk. Ich komme aus der Nähe von Calgary. Und dies ist Reena Eckehard. Sie ist aus Deutschland zu Besuch.«
    »Reena? Was für ein schöner Name«, flötete Pauline. »Er klingt wie Musik. Und Calgary? Warum, um alles in der Welt, seid ihr hier, wenn ihr in Calgary sein könntet? Ich war letzten Sommer in Alberta. Alles ist so spirituell dort. Einfach unglaublich.« Sie musterte Shane eingehend. »Sag bloß, du bist Blackfoot-Indianer?«
    Shane nickte und versuchte, ernst zu bleiben.
    »Ich hätte es wissen sollen«, erwiderte Pauline angetan. »Diese breiten Schultern, diese Statur, unverkennbar.«
    Serena grinste. Pauline war in dieser Beziehung anscheinend viel einfacher zufriedenzustellen als Shane, hatte er ihr doch gestern erst erklärt, wie widersprüchlich sein Erscheinungsbild für einen Indianer war. Sie drehte sich amüsiert um und machte ein paar Schnappschüsse vom Medizinrad. Das Licht war nicht sehr gut, aber es hatte nicht den Anschein, also ob sich das Wetter in der nächsten Zeit bessern würde. Und Serena konnte es sich nicht vorstellen, ohne Fotos von diesem besonderen Ort heimzukehren.
    »Oh, ich muss unbedingt ein Foto haben«, zwitscherte Pauline jetzt. »Süße, mach doch auch mal ein Foto von uns beiden, ja? Mit meiner Kamera.«
    Sie reichte Serena ihre kleine Digitalkamera.
    »Dann rückt mal etwas mehr zusammen«, grinste Serena. »Wir wollen doch ein richtig schönes Foto haben.«
    Shane funkelte sie finster an und trat etwas näher an Pauline heran.
    Pauline hingegen ließ sich so etwas nicht zweimal sagen. Sie drückte sich an Shane und legte ihren Arm um ihn. Ein glückliches Lächeln lag auf ihrem Gesicht.
    »Wunderbar«, sagte Serena und reichte Pauline ihre Kamera zurück. »Es ist toll geworden.«
    »Ich danke dir, Süße. Unser Besuch auf dem Blackfoot-Reservat war einfach unglaublich«, fuhr Pauline unbeirrt fort. »Wir haben an einer ganz authentischen Schwitzhüttenzeremonie teilgenommen, die von einem uralten Indianer abgehalten wurde. Der Mann war so alt, dass er kein Wort Englisch sprach. Es war unvergleichlich! Aber das weißt du ja selbst.« Sie musterte Shane hoffnungsvoll: »Du hältst nicht zufällig selbst solche Zeremonien ab, oder? Ich würde das zu gerne noch einmal mitmachen.«
    »Leider nicht«, antwortete Shane matt und machte ein paar Schritte auf Serena zu.
    »Einen Augenblick noch«, rief Serena. »Ich möchte auch mit meiner Kamera ein Foto von euch beiden machen!«
    Shane funkelte sie noch finsterer an. Aber sie grinste nur zurück.
    Pauline war sofort wieder an seiner Seite, Entzücken auf dem Gesicht.
    Kaum hatte Serena das Foto geschossen, als es ganz in ihrer Nähe in einem

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