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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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einmal.
    Serena saß sofort aufrecht im Bett.
    »Wow.« Shane war beeindruckt. »Ich wünschte, eine Frau würde wegen mir so schnell aus dem Bett springen.«
    »Da wirst du noch eine ganze Zeit lang warten müssen«, erwiderte sie ungehalten und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Aber Shane lachte nur.
    »Hast du gut geschlafen?«, erkundigte Serena sich, während sie ihre Klamotten zusammensuchte.
    »Erstklassig. Ich hatte ein riesiges, bequemes Bett ganz für mich alleine. Und du?«
    Serena wurde ernst.
    »Ich hatte wieder diesen Traum.«
    »Genau denselben Traum?«, fragte Shane wie schon am Morgen zuvor.
    Serena nickte und ging schweigend hinüber zum Fenster. Sie zog die Gardinen zur Seite und blickte nach draußen. Erschrocken drehte sie sich zu Shane um.
    »Es stürmt noch immer. Unser Flug wird nicht rechtzeitig starten.«
    »Das denke ich auch«, erwiderte Shane. »Mit dem Wagen wären wir wahrscheinlich schneller gewesen.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Man kann nie wissen, was einem mit dem Auto unterwegs alles passieren kann.«
    »Da hast du recht. Außerdem haben wir den Wagen ja bereits abgegeben und die Flugtickets bezahlt. Aber nun beeil dich. Die Dame sagte, wir müssen auf jeden Fall zwei Stunden vor Abflug am Flughafen sein, mit oder ohne Sturm.«
    Eine Viertelstunde später liefen sie das kurze Stück Weg vom Motel zum Flughafen hinüber. Serena hatte Mühe, nicht davongeweht zu werden, und hielt sich schutzsuchend in Shanes Windschatten. Der Sturm dröhnte in ihren Ohren, und eiskalter Regen peitschte ihnen ins Gesicht.
    Plötzlich vermeinte Serena im Unwetter eine Gestalt zu erkennen. Verwundert hielt sie inne.
    Shane drehte sich fragend zu ihr um.
    »Komm weiter, Reena«, rief er ihr zu. »Wir sind gleich da.«
    Serena starrte suchend in das halbdunkle Grau des frühen Morgens, aber die Gestalt war verschwunden.
    Kurz darauf traten Serena und Shane erleichtert durch die große Eingangstür des Flughafens und ließen das Tosen des Sturmes hinter sich.
    Serena schüttelte den Regen aus ihrem Haar.
    »Warum bist du eben stehen geblieben?«
    »Ich dachte, ich hätte eine Gestalt gesehen«, erklärte sie.
    »Diese Typen von gestern?« Shane blickte sich achtsam um.
    Serena schüttelte den Kopf.
    »Nein, nicht die Typen von gestern. Einen Kojoten.«
    Shane atmete erleichtert auf.
    »Dann ist ja alles in Ordnung. Komm, lass uns einchecken.«
    Aber daraus wurde nichts. Die Dame am Schalter erklärte ihnen, dass sich ihr Flug mindestens drei Stunden verspäten würde.
    »All das Warten, nur um einen Flug zu erwischen, der kaum länger als eine Stunde dauert«, seufzte Serena.
    »Wir können es nicht ändern. Wollen wir uns irgendwo hinsetzen, bis unser Flug aufgerufen wird?«, bot Shane an.
    »Gerne. Ich bin immer noch müde. Vielleicht dort drüben?«
    Sie steuerten die schmale Holzbank an, die Serena entdeckt hatte, und machten es sich bequem.
    »Wie weit ist es eigentlich von Calgary bis zu dem kleinen Ort, wo deine Mutter und Großmutter leben?«, erkundigte Serena sich.
    »Nicht weit, ungefähr eine Autostunde. Aber wir müssen uns keinen Wagen mieten. Mein Auto steht auf dem Flughafenparkplatz.« Er warf Serena einen flüchtigen Blick zu. Sie wirkte traurig und besorgt.
    »Ich werde erst froh sein, wenn wir im Flugzeug sitzen und auf dem Weg nach Calgary sind«, meinte Shane. »Dann bin ich endlich wieder in Blackfootgebiet. In den letzten Tagen sind wir durch die Stammesgebiete der Lakota, Cheyenne und Crow gefahren. Es wird guttun, endlich wieder Heimaterde unter den Füßen zu haben.«
    »Das glaube ich dir«, antwortete Serena, aber sie war in Gedanken versunken. Ohne ihm weitere Beachtung zu schenken, holte sie ihre Lieblingshaarnadel aus der Umhängetasche und steckte sich die langen schwarzen Haare auf. Sie hatten das Motel so schnell verlassen, dass sie bisher nicht dazu gekommen war.
    »Das ist eine sehr hübsche Haarnadel«, sagte Shane. »Was ist darauf eingeritzt? Ein Elefant?«
    Serena schreckte aus ihren Gedanken auf.
    »Was? Ja, es ist ein Elefant. Elefanten bringen Glück, wusstest du das?«
    »Trägst du die Spange deshalb jeden Tag?«
    »Nein, ich trage sie, weil … weil Fabian sie mir geschenkt hat«, erwiderte Serena leise.
    »Das hätte ich mir denken können«, sagte Shane. Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht, und er blickte schweigend zu Boden.
    »Du bist doch nicht etwa eifersüchtig?«, fragte Serena grinsend.
    »Lass die Späße«, wehrte Shane ab, etwas

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