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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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mich etwas abgelenkt. Dann hast du mich so schnell weitergezogen, dass ich keine Zeit hatte, mir die Aufnahme anzusehen.« Sie blickte ihm fest in die Augen.
    »Es war ein Kojote, der mich abgelenkt hat, Shane. Aber irgendetwas stimmt nicht. Hier im Foto steht der Kojote neben dem Busch. Sieh nur, er scheint geradewegs in die Kamera zu blicken. Aber der Kojote ist erst hinter dem Busch hervorgekommen, als ich die Aufnahme bereits gemacht hatte.« Eine schaurige Gänsehaut lief ihr über den Rücken.
    »Reena Eckehard«, flüsterte Shane. »Die Spirits scheinen größeres Interesse an unserer Suche nach Fabian zu haben, als ich bisher angenommen hatte.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass was auch immer Fabian vorhat, noch viel wichtiger ist, als wir bislang angenommen haben. Und nicht nur für uns, für die Geister ebenfalls.«
    »Oh mein Gott«, flüsterte Serena mit bebender Stimme. Und dann fragte sie sich zum hundertsten Mal: »Fabian, in was bist du nur verwickelt?«
    »Was immer es ist«, meinte Shane, »es ist entweder etwas sehr Gutes oder etwas sehr Schlechtes, ansonsten würden die Geister sich nicht so stark bemühen.«
    Die ganze Angelegenheit nahm Serena sehr mit. Sie war aufgesprungen und ging ziellos vor der Bank auf und ab. Dabei starrte sie auf einen unbestimmten Punkt am gegenüberliegenden Ende der Flughafenhalle.
    Shane stand auf und stellte sich ihr in den Weg.
    »Hey, ist alles in Ordnung?«, fragte er sanft und legte seine Hand auf ihren Arm.
    »Es ist wirklich eine Schande, dass wir keine Zeit für irgendwelche Abstecher hatten«, platzte Serena ganz unvermittelt heraus.
    »Wie bitte?« Shane starrte sie verwirrt an.
    »Ich habe schon so viel über den Yellowstone National Park gelesen und über den Grand Teton«, fuhr sie unbeirrt fort. »Die hätte ich schon gerne einmal gesehen. Und zu denken, dass wir ganz in der Nähe waren, als wir am Bighorn Medicine Wheel gewesen sind …«
    Sie sah Shane flehentlich an.
    Schließlich nickte er. Er hatte verstanden. Serena brauchte Zeit, Zeit, um mit den neuen Entwicklungen, den neuen Denkansätzen zurechtzukommen. Deshalb ging er auf ihr Ausweichmanöver ein.
    »Eines Tages, wenn wir Fabian gefunden haben und alles wieder in Ordnung ist, werde ich dir all die Orte zeigen, die du so gerne sehen möchtest.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen«, antwortete Shane und strich ihr besänftigend über die Wange.

X
    G ute vier Stunden später ließ Serena sich erleichtert auf ihren Platz im Flugzeug fallen.
    »Ich dachte schon, wir kämen überhaupt nicht mehr nach Calgary.«
    Shane setzte sich neben sie.
    »Der Flug liegt noch vor uns, vergiss das nicht«, gab er zu bedenken. »Die Stewardess meinte beim Einsteigen, dass in den unteren Luftbereichen mit starken Turbulenzen zu rechnen sei.«
    »Das ist mir egal«, erwiderte Serena. »Ich will nur Fabian finden – so schnell es geht.«
    Eine Viertelstunde später sah die Sache schon ganz anders aus. Serena flog sowieso nicht gerne, aber in einem solchen Flugzeug hatte sie noch nie gesessen. Es war eine kleine Propellermaschine, gerade groß genug für vierzig Passagiere. Die Motoren machten einen gewaltigen Lärm, und die Maschine ruckelte und wackelte bedenklich.
    Serena warf einen kurzen Blick auf die anderen Fluggäste. Keiner von ihnen schien sich an dem Geruckel zu stören. Ihr hingegen kam es so vor, als würde der Wind die Maschine im nächsten Augenblick auseinanderreißen. Ängstlich klammerte sie sich an Shanes Arm.
    »Oh Gott, gleich stürzen wir ab!«
    Shane war in eine Zeitung vertieft.
    »Das glaube ich nicht«, meinte er ruhig. »So schnell stürzt ein Flugzeug nicht ab.«
    »Hör dir doch nur an, was für Geräusche das Ding macht«, zischte Serena leise.
    Shane schenkte ihren Worten keine Beachtung.
    »Sieh dir das an, schon wieder ein Erdbeben.«
    »Wie kannst du so ruhig dasitzen und Zeitung lesen?«, fuhr Serena auf. »Beunruhigt dich nichts von dem, was um dich herum geschieht?«
    »Nicht wenn ich es nicht ändern kann«, erwiderte Shane, ohne von seiner Zeitung aufzublicken. »Und da ich kein Pilot bin, kann ich an unserer Situation im Augenblick nichts ändern. Alles, was wir tun können, ist beten und aufs Beste hoffen.«
    Serena starrte ihn fassungslos an.
    »Du willst mich schon wieder auf den Arm nehmen.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Und all die schlimmen Dinge, die auf der Welt passieren, wie zum Beispiel all die Erdbeben, von denen man zurzeit so häufig

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