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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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schroffer als beabsichtigt. Dann fügte er begütigend hinzu: »Soll ich uns etwas zu essen und zu trinken besorgen? Wir haben noch nicht gefrühstückt.«
    »Gerne.«
    »Was möchtest du haben? Einen Muffin, Tee, Kaffee?«, fragte er und stand auf.
    »Muffin hört sich gut an.« Sie lächelte ihn dankbar an. »Oh, und einen grünen Tee bitte, Bio, wenn es geht.«
    »Ich werde mein Bestes tun, verehrte Dame«, sagte Shane in gespieltem Dienerton. Er verbeugte sich elegant und machte sich auf den Weg.
    Serena sah ihm lachend nach. Sie musste sich eingestehen, dass sie Shanes Gegenwart mittlerweile sehr genoss. Er hatte sich zu einem humorvollen, fürsorglichen und überaus angenehmen Kumpel gemausert. In seiner Gegenwart fühlte sie sich beschützt und vielleicht sogar noch einen Tick wohler als in Fabians – wenn das denn überhaupt möglich war. Nein, verbesserte sie sich sofort. Sie fühlte sich nicht wohler, wenn sie mit Shane zusammen war. Es war ein ganz anderes Gefühl, das sie empfand. Und dieses andere Gefühl begann sehr viel Raum in ihrem Herzen einzunehmen. Mehr, als ihr lieb war.
    Kopfschüttelnd holte sie ihre Kamera hervor. Sie würde sich besser noch einmal in Ruhe die Fotos ansehen, die sie bisher aufgenommen hatte. Mit der Sorge um Fabian hatte sie schon genug zu tun. Für anderweitige Emotionen war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
    Shane kam zurück, zwei Pappbecher in den Händen und eine kleine Papiertüte unter dem Arm.
    »Hier ist Ihr Tee, verehrte Dame«, sagte er. »Es ist grüner Tee, aber Bio-Qualität war leider nicht zu haben.« Er grinste sie schelmisch an.
    Serena legte ihre Kamera beiseite.
    »Danke. Gib mir auch deinen Becher, dann kannst du dich leichter hinsetzen«, bot sie an. Auf der Bank war nicht viel Platz.
    Shane reichte ihr die beiden Becher und setzte sich. Dann packte er die Tüte aus.
    »Zitrone und Mohn.« Entschuldigend deutete er auf die beiden Muffins. »Es gab keine große Auswahl.«
    »Das macht nichts. Sie sehen lecker aus. Vielen Dank dafür.«
    »Gern geschehen«, meinte Shane. Dann fügte er hinzu: »Ich habe noch etwas.« Er legte seinen Muffin zur Seite und suchte etwas in seiner Jackentasche.
    »Für dich, Reena.« Er hielt ihr eine kleine Schachtel entgegen.
    »Für mich?«, wunderte Serena sich. »Was ist es denn?«
    »Mach´s auf«, forderte Shane sie auf.
    Vorsichtig öffnete Serena den schlichten schwarzen Behälter. Darin befand sich ein breiter silberner Armreif. Sie nahm ihn behutsam heraus und betrachtete ihn. Verschiedene indianische Symbole und der Kopf eines Tieres waren darauf eingraviert. Dann entdeckte sie eine kleine Karte, die ebenfalls in der Schachtel lag. Sie nahm sie auf und las laut: »Kojote – Symbol für Wissen, Weisheit und Anpassungsfähigkeit.«
    »Ich dachte mir, es wäre ein schönes Andenken für dich, wo dir doch in den letzten Tagen so viele Kojoten begegnet sind.«
    Serena löste ihren Blick von dem Armreif und sah Shane unverwandt an.
    »Was für eine schöne Idee«, sagte sie bewegt. »Aber du hättest nicht so viel Geld für mich ausgeben sollen.«
    »Überlass das ruhig mir«, sagte Shane lächelnd. »Das war es mir wert. Jetzt hast du nicht nur Andenken von Fabian, sondern auch eins von mir. Ich hoffe, du wirst dich gerne an mich erinnern.« Er sah sie fragend an.
    »Du weißt genau, dass ich mich gerne an dich erinnern werde, nach all dem, was wir in den letzten Tagen zusammen durchgemacht haben«, meinte Serena mit belegter Stimme und erwiderte seinen Blick. Ihre Augen strahlten. »Vielen, vielen Dank, Shane.« Sie drückte seine Hand. Dann legte sie den Armreif an und betrachtete ihn fasziniert im grellen Licht der Neonleuchten. Sie freute sich ehrlich und aus tiefstem Herzen über das Geschenk.
    Shane räusperte sich verlegen und griff nach seinem Kaffee.
    »Ich rufe besser kurz zu Hause an und sage Bescheid, dass wir unterwegs sind. Nicht dass Grandma außer Haus ist, wenn wir ankommen, wo wir sie doch so dringend sprechen wollen.«
    Er nahm sein Handy aus der Jackentasche und wählte die Nummer. Serena hörte, wie es am anderen Ende ein paarmal klingelte. Dann meldete sich jemand.
    »Hi, Mom, ich bin es«, meinte Shane. »Ja, mir geht es gut. Hör zu, ich bin auf dem Weg zu euch. Fabian Eckehards Schwester Reena ist bei mir. Erinnerst du dich an ihn? – Ich weiß es nicht genau. Wir sitzen in Billings auf dem Flughafen fest. Hier tobt ein ungeheures Unwetter. Ich rufe wieder an, wenn wir in Calgary gelandet

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