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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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flüsterte sie ehrfürchtig. »Sie sind in Wirklichkeit noch viel eindrucksvoller als auf den Fotos, die ich gesehen habe.«
    »Ist es nicht ein fantastisches Bild?«
    »Absolut«, erwiderte Serena und fischte nach ihrer Kamera. Sie musste einfach ein paar Fotos machen.
    Shane grinste. Serena konnte nicht aus ihrer Haut.
    Kurz darauf erreichten sie Shanes alten, verbeulten Toyota Land Cruiser. Shane ließ sie auf der Beifahrerseite einsteigen und verstaute das Gepäck auf dem Rücksitz. Dann rief er per Handy seine Mutter an.
    Serena sah sich inzwischen neugierig im Wagen um. Es herrschte ein ziemliches Durcheinander. Wohin sie auch blickte, entdeckte sie Abfall: leere Nacho- und Burgertüten, alte Kassenzettel, leere Motorölflaschen. Dazwischen haufenweise Papiere, die recht wichtig aussahen und sicherlich besser in Shanes Büro aufgehoben wären. Eine dicke Staubschicht lag auf dem Armaturenbrett. Von der Rückspiegelhalterung hingen mehrere Federn und ein von der Sonne verblichener dream catcher , ein Traumfänger.
    Serena grinste. Mit dem Aufräumen nahm Shane es offenbar nicht sehr genau.
    »Machst du hier manchmal auch sauber?«
    »Selten«, meinte er und warf einen prüfenden Blick auf das Innere des Wagens. Dann lächelte er Serena entschuldigend an. »Ist überfällig, was?«
    Kurze Zeit später fuhren sie auf dem Trans-Canada Highway in Richtung Osten.
    »Wir werden Gleichen in einer knappen Stunde erreichen«, erklärte Shane. »Aber zuerst müssen wir tanken. Das trifft sich gut, denn …«
    Serena fiel ihm ins Wort. »Denn du hast Hunger.«
    »Wie hast du das bloß erraten? Ah, da ist ja schon eine PetroCan.«
    »Eine was ?«
    »Eine Tankstelle. PetroCan ist ein Benzinkonzern.«
    Shane hielt an der Zapfsäule und stieg aus.
    »Ich muss an der Kasse vorbezahlen. Bin gleich wieder da.«
    »Warte, ich komme mit«, rief Serena und sprang aus dem Wagen. »Müssen alle Kunden vor dem Tanken bezahlen oder nur Indianer?«, scherzte sie.
    »Mach dir dein eigenes Bild«, erwiderte Shane, aber diesmal grinste er nicht.
    Sie betraten den kleinen Laden, der zur Tankstelle gehörte. Außer dem Kassierer waren noch zwei andere Leute anwesend. Der eine sah aus wie ein hart arbeitender Rancher. Er stand an der Kasse und bezahlte. Der Mann trug abgetragene Cowboystiefel, einen staubbedeckten Cowboyhut aus Stroh, fleckige Jeans und ein kariertes Hemd, das schon bessere Tage gesehen hatte. Der andere Kunde, eine ziemlich übergewichtige Frau mit auffälligem Goldschmuck, stand am Kaffeeautomaten und rührte in einem Pappbecher.
    Alle drei blickten auf, als Serena und Shane hereinkamen. Die Unterhaltung verstummte fast augenblicklich, und das Lächeln verschwand von ihren Gesichtern.
    »Guten Tag«, sagte Shane höflich und stellte sich an der Kasse an. Er war an solches Benehmen gewöhnt.
    »Schau mal, ob du eine Tüte Nachos finden kannst«, rief er Serena zu.
    Sie schlenderte um die hohen Holzregale, auf denen die Waren ausgestellt waren, und studierte das Angebot.
    »Die Nachos sind gleich da drüben«, brummte der Kassierer und warf ihr einen finsteren Blick zu.
    Serena sah erstaunt auf. Warum der barsche Tonfall?
    »Du schaust besser selbst nach und entscheidest, was du haben möchtest«, wandte sie sich beunruhigt an Shane. »In Deutschland gibt es nicht so viele verschiedene Sorten.«
    »Oh, sind Sie aus Deutschland zu Besuch?«, fragte die Frau vom Kaffeeautomaten und kam neugierig näher.
    »Ja«, antwortete Serena.
    Die Stimmung im Laden änderte sich sofort.
    »Wie gefällt Ihnen denn Alberta?«, wollte der Rancher wissen.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, erkundigte sich der Kassierer.
    Serena, überrascht von dem plötzlichen Gemütswandel der Leute, wusste nicht recht, was sie antworten sollte.
    »Danke, aber ich glaube, mein Freund weiß, wonach er sucht«, sagte sie schließlich. Und dann: »Tut mir leid, aber ich bin eben gerade erst in Alberta angekommen.«
    Dann fing sie Shanes Blick auf. Darin las sie so etwas wie: Was habe ich dir gesagt?
    Als sie kurz darauf den Wagen volltankten, fragte Serena: »Passiert so etwas häufig, wenn du in Geschäfte gehst?«
    »Nicht immer, aber sehr oft«, erwiderte Shane, ohne den Blick von der Tankuhr zu nehmen.
    »Die haben wohl gedacht, ich wolle etwas stehlen«, sagte sie nachdenklich. »Aber warum? Nur weil ich mit dir zusammen im Laden gewesen bin?«
    Shane schüttelte den Kopf.
    »Für die Leute dort siehst du aus wie eine Indianerin. Basta.«
    Serena glaubte ihren

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