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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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suchen. Denn ihren Worten zufolge wird es ihren Ländern heimgezahlt werden – für alles, was sie der Welt angetan haben. Und es wird kein Mitleid, kein Vergeben geben.« Dann zitierte sie: » Man wird häufig finden, dass die Verteidiger der Freiheit nicht selten die größten Tyrannen in ihrem Hause sind. Georg Christoph Lichtenberg.«
    »Das stimmt.« Shane sah sie anerkennend an.
    »Was tue ich da nur?«, wunderte Serena sich lachend. »Jetzt zitiere ich auch schon. Wenn ich nicht aufpasse, ende ich wie Fabian: ein wandelndes Buch der Zitate.«
    »Komm, Kind, ich möchte dir etwas zeigen«, sagte Shanes Großmutter.
    Sie führte sie ins Wohnzimmer. Shane folgte ihnen.
    Serena sah sich neugierig um. Die Wände waren über und über behängt mit Bildern von Adlern. Fotos, Drucke, Gemälde, alle zeigten dasselbe Motiv.
    »Jemand hier liebt Adler«, sagte sie lächelnd.
    Da kam wie aus dem Nichts ein kleines bellendes Etwas um die Ecke geschossen und sprang aufgeregt vor Serena auf und ab. Es war ein Yorkshireterrier.
    »Tiger, beruhig dich«, sagte Großmutter Storm Hawk mit nachsichtiger Stimme. Dann bückte sie sich und hob den kleinen Hund auf. »Tiger ist jedes Mal schrecklich aufgeregt, wenn wir Besuch haben«, erklärte sie entschuldigend. »Das ist Serena, Tiger. Sag schön guten Tag.«
    Shane rollte mit den Augen, und Serena konnte es ihm an der Nasenspitze ablesen, dass er Tiger als eine lausige Entschuldigung für einen Hund betrachtete, der für nichts zu gebrauchen war, außer als Sofadekoration. Daher sagte sie, nur um ihn zu ärgern: »Der ist aber drollig, Catherine. Darf ich ihn einmal halten?«
    Großmutter Storm Hawk nickte erfreut und gab Serena den Hund.
    Tiger schien sofort eine Vorliebe für Serena entwickelt zu haben. Er leckte ihr liebevoll das Gesicht und schmiegte sich an sie.
    »Er ist herzallerliebst«, sagte Serena und kraulte ihm den Kopf.
    »Reena, er ist eine kleine Pest und …«, begann Shane.
    »Kein Wort mehr«, bestimmte Großmutter Storm Hawk. »Tiger ist der Beschützer dieses Hauses, und er hat Serena ins Herz geschlossen. Das ist ein gutes Zeichen. Erinnerst du dich an diese Desiree, die du vor einer Weile mitgebracht hast? Tiger konnte sie vom ersten Augenblick an nicht leiden.«
    »Wo wir gerade davon sprechen«, fiel Helen ein. »Desiree hat schon mindestens dreimal hier angerufen und nach dir gefragt. Anscheinend hat sie Nachrichten auf deinem Anrufbeantworter in Banff hinterlassen, aber du hast sie nie zurückgerufen.« Sie sah Shane tadelnd an.
    Er wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als Helen abwehrend die Hand hob.
    »Nein, sag nichts. Es kümmert mich nicht, was zwischen euch vorgefallen ist«, sagte sie mit einem vielsagenden Blick auf Serena. »Aber du solltest sie wenigstens anrufen und die Sache klären. Das gehört sich so für einen Gentleman.«
    »Schon gut, schon gut. Ich werde mit ihr sprechen«, gab Shane sich geschlagen.
    Serena drehte den Kopf zur Seite und grinste. Sie hätte nicht gedacht, dass ein so großer, kräftiger Mann wie Shane sich immer noch dem Willen seiner Mutter und Großmutter beugte.
    »Du brauchst gar nicht so zu grinsen«, flüsterte er ihr zu und stieß ihr leicht in die Seite. »Ich bin nur so nett zu ihnen, weil du hier bist.«
    »Das habe ich mir schon gedacht«, sagte Serena und versuchte, ernst zu bleiben.
    »Komm, Serena, ich war ja eigentlich gerade dabei, dir etwas zu zeigen«, mischte Großmutter Storm Hawk sich ein. »Gleich hier drüben.«
    Serena folgte ihr zu einer großen, mit feinen indianischen Schnitzereien versehenen Holzkiste, die in der Ecke des kleinen Wohnzimmers stand. Aber es war offensichtlich nicht die Kiste oder etwas, das sich darin befand, das Großmutter Storm Hawk ihr zeigen wollte, sondern ein Foto, das an der Wand darüberhing.
    Großmutter Storm Hawk nahm den Bilderrahmen behutsam an sich.
    »Was?«, fragte Shane fassungslos. »Das willst du Reena zeigen?«
    Großmutter Storm Hawk schenkte seinen Einwänden kein Gehör, sondern wandte sich mit ruhiger, einfühlsamer Stimme an Serena.
    »Das ist unser Shane, als er drei Jahre alt war. War er nicht allerliebst, der kleine Junge?«
    Serena blickte ihr über die Schulter und musterte das Foto. Es zeigt den kleinen Shane, der auf einem hölzernen Schaukelpferd saß und glücklich in die Kamera lachte. Seine Haare waren damals noch heller als heute, fast blond, aber sie konnte seine Gesichtszüge deutlich erkennen. Serena musste insgeheim zugeben,

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