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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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kleinen Lager in der Ecke saß, errötete und schüttelte hastig den Kopf. „Nein, Mylady, es ist vielmehr meine Schuld, dass sie davon abgehalten wird, sich angemessen um Euch zu kümmern.“
    „Ich fühle mich durch einen solchen Dienst geehrt, Margaret. Aber ich bin so viel Aufmerksamkeit überhaupt nicht gewöhnt. Ich wuchs in einem viel kleineren Clan auf als jener der MacLeries, daher war es für mich selbstverständlich, mich um mich selbst zu sorgen.“
    Jocelyn fiel auf, dass Ailsa noch an der Tür stand, so als wollte sie nur kurz bei ihrer Tochter vorbeischauen. Doch sie lächelte den Kindern zu und hob den Sack, den sie unbedingt selbst hatte tragen wollen, auf den einzigen Tisch im Raum. „Ich habe etwas zu essen mitgebracht, das wir vielleicht zu Mittag teilen könnten.“
    Verwirrt ließ sich Ailsa von Jocelyn zu ihrer Tochter führen. „Ich kann den Kindern etwas geben, während du Margaret mit dem Säugling hilfst.“ Da sie im Haushalt ihrer Eltern immer wieder mit Kindern zu tun gehabt hatte, fühlte sie sich richtig wohl dabei, die Schar um sich zu versammeln und Brot und Käse und dazu Äpfel zu verteilen. Die Kinder schlangen das Essen regelrecht herunter, und als sie ihren Mund voll hatten, kehrte für kurze Zeit Ruhe im Cottage ein.
    Jocelyn beobachtete, wie Ailsa den Säugling an sich nahm, ihn neu wickelte und ihn an ihre Schulter legte. Sie strich ihm sanft über den Rücken, wiegte ihn leicht und summte eine Melodie. Margaret nahm unterdessen vom Brot und Käse, anschließend brachte sie die drei jüngeren Kinder zu ihren Strohmatten. Sie sollten sich nach dem Essen eine Weile ausruhen.
    „Brodie, komm her, nimm diesen Eimer und hol uns Wasser.“
    Der Junge sprang auf, sichtlich erleichtert darüber, dass er nicht bei seinen jüngeren Schwestern bleiben musste. „Ja, Mutter“, sagte er und nahm den für ihn viel zu groß wirkenden Eimer an sich.
    „Du weißt, wohin du gehen musst?“ Der Junge nickte. „Und komm direkt wieder her, Brodie“, wies Margaret ihn an, in deren Stimme zu viel Liebe mitschwang, um energisch zu klingen. Zu viel Liebe, um hart und unerbittlich zu sein.
    Von rührseligen Gefühlen überwältigt, öffnete Jocelyn dem Jungen die Tür und sah ihm nach, wie er davonrannte.
    „Schafft er das?“, fragte sie und drängte die Tränen zurück, die ihr in die Augen steigen wollten.
    „Sicher, Mylady. Er freut sich jeden Tag darauf, weil er dadurch die Gelegenheit bekommt, ein wenig mit den anderen Jungen im Dorf zu spielen, während die Mädchen schlafen.“ Margaret nahm nun den Säugling wieder an sich. „Vielen Dank für das Essen. Und dass Ihr meine Mutter mitgebracht habt, damit sie mich besucht.“
    „Sie ist nicht hier, um dich zu besuchen. Sie ist hier, um zu bleiben.“
    „Aber, Mylady, das geht nicht“, widersprach ihr Ailsa. „Das wird dem Laird nicht gefallen.“
    „Der hat genug anderes zu tun, um das gar nicht zu bemerken. Außerdem bin ich durchaus in der Lage, allein zurechtzukommen. Du bleibst jetzt hier“, beharrte sie. „Wenn du unbedingt willst, kannst du später noch einmal nach mir sehen, wenn Margarets Mann Hamish zurück ist.“
    Die alte Frau schien protestieren zu wollen, doch dann sah sie sich in dem kleinen Raum um und nickte. Sie wurde hier dringender gebraucht als an Jocelyns Seite. Margaret machte einen sehr zufriedenen Eindruck, jetzt, da sie wusste, dass ihre Mutter bei ihr bleiben würde. So bekam sie ihre dringend benötigte Ruhe, und es war trotzdem jemand im Haus, der auf die Kinder aufpasste.
    „Ich werde mich jetzt wieder auf den Weg machen“, sagte Jocelyn und ging abermals zur Tür.
    Sie verließ das Haus und folgte dem Pfad, der in die Dorfmitte und von dort weiter zur Burg führte, die auf einer Anhöhe lag. Die Wolken lieferten sich mit der Sonne einen erbitterten Wettstreit um die Vorherrschaft am Himmel, aber schließlich gewann Letztere, und einen Nachmittag lang herrschte in den Highlands strahlendes Wetter. Jocelyn ließ das Schultertuch in ihren Rücken sinken, damit der Wind mit ihrem Haar spielte. An der Brücke angekommen, sah sie Brodie, wie er mit anderen Jungen am Flussufer spielte. Als er sie bemerkte, winkte er ihr zu. Sie erwiderte die Geste und ging den Hügel hinauf in Richtung Broch Dubh.
    Der hohe Turm und die Mauern warfen unheilvolle Schatten ins Tal, und als sie noch ein Stück näher kam, lief ihr ein Schauer über den Rücken. Es war so, als sei die Burg in die gleiche Düsternis

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