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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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»Kannst du mir verzeihen?«
    Suzan sagte ja, doch ihr Herz schrie nein!
    »Es ist mir wichtig, dass du mir nicht mehr böse bist. Aber glaube mir, es ist richtig so. Wir werden eine glückliche Ehe führen, und ich werde bestimmt einmal Kinder bekommen ...«
    Suzan horchte auf. »Was heißt, bestimmt einmal? Ich denke, in sieben Monaten ist es so weit!«
    Deborah wurde sichtlich nervös. »Ja, klar, das meinte ich ja. Ich ... ich ... Ja ... nein, ich dachte, noch mehr Kinder«, stammelte sie, während auf ihrem makellosen Ausschnitt hektische rote Flecken sprossen.
    Ein schrecklicher Verdacht drängte sich Suzan auf.
    »Debbie, sieh mir in die Augen. Bist du vielleicht gar nicht schwanger?«
    Die Augen ihrer Schwester füllten sich mit Tränen. »Er hätte mich nicht geheiratet, wenn ich diese Schwangerschaft nicht erfunden hätte. Das war meine Rettung. Aber glaube mir, das ist zu unser aller Besten. Er hat mir doch nur deshalb einen Korb gegeben, weil er dich nicht verletzen wollte. Ich fühle, dass er mich wirklich liebt. So sehr, wie er mich begehrt. Suzie, das spürt eine Frau doch. Das in meinem Zimmer kann doch keine Lüge gewesen sein. Er ist verrückt nach mir. Und euch verbindet eher eine Freundschaft.«
    »Ich bezweifle, dass er das genauso sieht«, unterbrach Suzan die verletzenden Worte ihrer Schwester in scharfem Ton.
    Debbie wurde blass. »Du ... du wirst es ihm doch nicht etwa sagen, oder? Wenn du das machst, dann tue ich mir was an. Ich kann nicht ohne ihn leben. Ich muss seine Frau werden. Er soll der Vater meiner Kinder sein. Hörst du? Du darfst unser Glück nicht zerstören!«, schluchzte sie.
    »War das alles, was du mir sagen wolltest?«, fragte Suzan kalt und griff nach ihrem Koffer.
    »Bitte, Suzie, verachte mich nicht. Ich habe es aus lauter Liebe getan. Versprich mir, dass du es ihm niemals sagen wirst. Bitte, schwöre.«
    Suzan wollte sich schweigend an ihrer Schwester vorbeidrücken, doch Debbie stellte sich ihr in den Weg und klammerte sich an sie.
    »Bitte, Suzie. Du musst es schwören!«
    »Hör auf, dich wie eine Wahnsinnige zu gebärden!«, fauchte Suzan.
    »Vielleicht bin ich ja wahnsinnig«, sagte Deborah leise, während sie ihre Schwester losließ. »Ich habe vorher nie gewusst, was ich will. Ich habe mich gefühlt wie ein Boot, das führerlos auf dem Meer treibt. Und jetzt weiß ich, dass alles einen Sinn hat. Wenn er nur bei mir ist.«
    »Debbie, halt einfach deinen Mund! Aber wenn es dich beruhigt: Ja, ich schwöre, von mir wird er es nicht erfahren«, zischelte Suzan und hastete an ihrer Schwester vorbei und dann aus dem Haus hinaus ins Freie. Es machte ihr nichts aus, dass ihr der Regen direkt ins Gesicht peitschte. Sie wollte nur noch eines: weit fort! Und niemals mehr zurückkehren an diesen Ort!



Bluff, April 2009

 
    Grace wehrte sich nicht, als Suzan ihre Hand nahm und sie behutsam knetete.
    »Komm mit mir, ich bringe dich jetzt zu deinem Vater«, raunte Suzan.
    »Später«, erwiderte Grace leise. »Wenn ich das dort drinnen erledigt habe.«
    »Aber ich kann dir doch alles sagen, wenn du mit mir kommst. Du willst wissen, wer mein Gesicht zerstört hat, du willst wissen, warum man dich Ethan gegeben hat. Ich kann es dir verraten, aber bitte verschone sie. Wenn sie erfährt, dass du ihr Kind bist ...«
    »Sie wird es nicht erfahren, Suzie. Debbie ist nicht mehr ganz bei Verstand. Und selbst wenn sie mich in einem lichten Moment erkennen würde, sie hätte es im nächsten schon wieder vergessen. Aber ich muss es aus ihrem Mund hören. Verstehst du? Glaubst du, ich ahne nicht langsam, wer dir das zugefügt hat? Ich kann nicht mehr zurück. Nun nicht mehr. Aber ich verspreche dir, ich werde mich ihr nicht zu erkennen geben.«
    Suzan nahm Grace in die Arme und drückte sie fest an sich. Grace ließ es sich gefallen. Ja, mehr noch, da war sie wieder, jene Geborgenheit, die sie in Suzans Gegenwart gespürt hatte, als sie noch völlig ahnungslos gewesen war. Die Erkenntnis überfiel sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Sie liebte diese Frau wirklich. Und sie würde ihr eines Tages verzeihen, doch nun durfte sie die Stunde der Wahrheit nicht mehr länger hinauszögern. Sie befreite sich sanft aus der Umarmung und stand entschlossen auf: »Suzan, ich muss das tun!«
    »Darf ich hier auf dich warten?«, fragte Suzan zaghaft.
    Grace nickte. »Wer soll mich denn sonst zu meinem Vater bringen?«
    Sie winkte Suzan noch einmal zu, bevor sie im Haus verschwand. Ihr Herz klopfte bis

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