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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Fahrt aufnahm.
    Warda schaute ängstlich zurück. „Unser einziger Vorteil ist, dass es mitten in der Nacht einige Zeit dauern wird, bis die Mameluken eine Galeere klargemacht haben, mit der sie uns verfolgen können“, erklärte Anouar, die ein Öllicht entzündet hatte, nicht nur um Gero zu beleuchten, sondern auch Halim, den Schwiegersohn ihrer Schwester, dessen Leichnam die anderen Männer hastig an Bord gebracht hatten. Seine schwangere Frau hatte leise zu weinen begonnen, und Warda hätte am liebsten miteingestimmt, doch das erschien ihr nicht passend. Schließlich war sie mit Gero nicht verheiratet, und außerdem wollte sie die Hoffnung nicht aufgeben, dass er im Gegensatz zu Halim am Leben blieb. Falls es ihnen gelingen sollte, rechtzeitig die Küste von Zypern zu erreichen.
    Osman kannte sich, was Navigation betraf, besser aus als die Templer, wie er einem der Brüder auf Nachfrage bestätigte. Und so setzte er bald die Segel, als ein wie von Gott geschickter frischer Wind aufkam.

Kapitel IX

    G egen Morgen war die syrische Küste längst außer Sichtweite, und Osman hatte Kurs auf Zypern genommen.
    Am Mittag war Gero noch immer nicht zu sich gekommen. Struan hatte sich, schon bald nachdem sie das offene Meer erreicht hatten, seines Wappenrockes aus teurer Worstedwolle entledigt und ihn in Streifen und Stücke gerissen. Dann hatte er Gero mit Wardas Hilfe entkleidet und Kompressen auf seine blutende Wunde gelegt. Danach hatte er ihn fachmännisch verbunden. „Wir müssen die Blutung zum Stillstand bringen“, erklärte er Warda. „Pass auf ihn auf“, befahl er ihr mit seiner rauen Stimme. „Sobald er wach wird, muss er trinken, damit er nicht das Fieber bekommt.“
    Warda hatte auf Gero achtgegeben, als ob er ihr Augapfel wäre, und als er nach Stunden des bangen Wartens das erste Mal zu sich kam, fieberte er. Er benötigte viel Flüssigkeit, die sie nicht hatten. Die Wasserrationen waren so knapp, dass kaum mehr als ein Becher für jeden pro Tag zur Verfügung stand.
    „Gib ihm meinen Anteil“, sagte Struan wie selbstverständlich, obwohl er doch auch den ganzen Tag am Ruder saß. Als der Wind noch frischer wurde und sie schneller vorankamen, hockte er sich zu Warda und Gero und versuchte sein Fieber mit nassen Lappen zu senken. Pausenlos wechselten sie sich bei der Versorgung ab. Die ganze Nacht über legten sie Gero in feuchte Tücher, und am Morgen des dritten Tages war das Fieber ein wenig zurückgegangen und er kam nun öfters zu sich, so dass sie ihm etwas zu trinken einflößen konnte. Doch die zackenförmige Wunde an der Schulter hatte sich bereits eitrig entzündet.
    Als nach vier Tagen der Überfahrt endlich die Küste von Zypern in Sicht kam, erschien es Warda wie ein Wunder, dass sie den Überfall als Einzige überlebt hatten. Ausgedörrt, hungrig, durstig und völlig erschöpft gingen sie in Famagusta an Land. Dort wurden sie am Hafen vom Komtur des Gewölbes zunächst mit allem versorgt, was sie benötigten. Er hatte dem Ordenshaus in Famagusta umgehend Meldung gemacht und auf der Stelle Boten entsandt, die das grausame Geschehen auf Antarados der Ordensleitung in Limassol und Nikosia meldeten.
    Auf einer Bank vor dem Haus des Hafenmeisters sitzend, beobachtete Warda, immer noch zitternd und in eine Decke gehüllt, die ihr ein braungewandeter Templer gegeben hatte, wie Gero von Brüdern des Hospitals auf einer Trage abtransportiert wurde.
    „Wo bringen sie ihn hin?“, fragte sie Struan besorgt.
    „Ins Hospital des Ordenshauses von Famagusta“, antwortete er und blickte Gero abwesend nach.
    „Denkst du, ich kann ihn dort besuchen?“ Hoffnungsvoll schaute sie zu dem riesenhaften Schotten hoch, der noch ein Stück größer als Gero war.
    Er kniff die Lippen zusammen und schüttelte zweifelnd den Kopf.
    „Frauen dürfen da leider nicht rein“, brummte er. „Nicht einmal, wenn sie Wäscherinnen sind“, fügte er hinzu und nahm ihr damit jegliche Hoffnung, über Geros Gesundheitszustand weiterhin unterrichtet zu bleiben.
    „Glaubst du, dass sie ihn dort wieder gesund machen werden?“, fragte sie mit gesenktem Blick.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete der Schotte ehrlich. „Es hat ihn ziemlich schwer erwischt. Wobei das Schlimmste nicht die Wunde ist, sondern der Eiter, der sich darin gebildet hat.“
    Warda nickte und schluckte bei der Erkenntnis, dass sie Gero womöglich nie wiedersehen würde.
    „Wir müssen zu Heiligen Jungfrau beten“, riet Struan ihr leise.
    „Ja,

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