Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

voneinander.
    »Wir müssen in dieselbe Richtung«, sagte er rau. »Es ist besser, wenn du voranreitest. Dann kann ich deine Heimkehr sichern, für den Fall, dass die Soldaten zurückkommen oder dir sonstiges Gesindel den Weg verstellt. Ich folge dir, sobald du hinter der Kuppe verschwunden bist. Versprochen.«
    »Bedeutet das, ich habe ab heute meinen persönlichen Schutzengel?«, fragte sie und lächelte amüsiert.
    »Nenn es, wie du willst«, befand Struan ernst, »aber wenn ich schon dafür verantwortlich bin, dass wir uns hier draußen treffen, dann habe ich auch für deine sichere Rückkehr zu sorgen.« Seine entschlossene Miene ließ nicht den geringsten Zweifel, dass er es auch so meinte.
    »Danke«, sagte sie und umarmte ihn ein letztes Mal. »Ab heute bin ich die bestbeschützte Frau von Bar-sur-Aube. Gegen dich – er möge es mir verzeihen – ist der heilige Georg der reinste Mickerling.«
    Sie musterte ihn auffällig vom Scheitel bis zur Sohle, und Struan fühlte sich unter ihrem anerkennenden Blick ehrlich geschmeichelt.
    »Sankt Georg ist der Schutzpatron der Templer«, entgegnete er halb im Scherz. »Verärgere ihn bloß nicht, indem du mich über ihn stellst. Wie du siehst, bin ich ja nicht immer erreichbar und somit übergebe ich dich in meiner Abwesenheit gerne in seine Hände.« Er grinste ausgelassen und küsste sie ein letztes Mal auf die Wange, bevor er sie entschlossen zur Tür hinausschob.
    Von dort aus beobachtete er, wie sie mit ihrer Stute den kleinen Feldweg entlang auf die Hauptstraße zuritt und dann nach links hinunter zur Aube abbog. Aufrecht wie eine Königin saß sie auf ihrem Pferd und schaute sich nicht einmal nach ihm um, damit niemand, der zufällig entlang des Weges kam, Verdacht schöpfen konnte.
    »Heilige Jungfrau«, murmelte Struan und bekreuzigte sich. »Ich bin verloren … lieber Gott, was soll ich nur tun?«
    Als Amelie aus seinem Sichtfeld verschwunden war, warf er noch einmal einen Blick in die Umgebung, um sicherzustellen, dass ihn niemand beobachtete. Dann begab er sich zu seinem Hengst, der bereits ungeduldig schnaubte. Vielleicht war er auch enttäuscht, weil man ihn seiner angenehmen Gesellschaft beraubt hatte.
    Zärtlich rieb er die Nüstern des Tieres, als er den Zügel vom Gatter nahm.
    »Jetzt sind wir wieder allein«, flüsterte er.
    Das kluge Tier wieherte leise und stieß mit seiner Nase an Struans Schulter, als ob er verstanden hätte, was er ihm sagen wollte. Mit dem beruhigenden Gefühl, sich wenigstens einem anvertrauen zu können, und wenn es auch nur sein Pferd war, kehrte er in seine andere Welt zurück.
    ***

Hier endet »Das Geheimnis des Templers« und damit die Geschehnisse um die Jugend und Ausbildung Geros und seiner Gefährten.
    »Moment mal...«, werden Sie sagen.
    »Was ist mit der mysteriösen Tasche, die Lizzy kurz vor ihrem Tod erwähnte? Und was sind die Hintergründe von Wardas Prophezeiung?«, fragen Sie zu Recht.
    All jenen, die diesen Fragen auf den Grund gehen wollen und die Abenteuer von Gero und seinen Templerbrüdern weiter verfolgen möchten, sei versichert, dass die Handlung an dieser Stelle nicht endet, sondern im bereits erschienenen Roman »Das Rätsel der Templer« ihre Fortsetzung findet.
    Alle, die sofort weiterlesen möchten, finden unter diesem Link oder nach dem Glossar eine Leseprobe aus »Das Rätsel der Templer«.

Personenregister
    Familie:
    Gero (Gerard) von Breydenbach – (geb. 25. März 1280 im Hessischen) zweitgeborener Sohn des Richard von Breydenbach
    Elisabeth/Lissy von Breydenbach (Hannah) – (geb. um 1284 in Akko/Heiliges Land) Geros nichtleibliche Schwester, von den Eltern an Kindesstatt angenommen
    Jutta von Breydenbach – (geb. 1260) Edelfreie und Geros Mutter
    Richard von Breydenbach , – (geb. 1256) Edelfreier und Herr der Breidenburg, Geros Vater
    Gräfin Margaretha von Lichtenberg zu Waldenstein – (geb. 1259)Schwester von Jutta von Breydenbach, Geros Tante
    Roland von Briey – (geb. 1264)Geros Ausbilder, Burgvogt auf Waldenstein und Liebhaber von Geros Tante
    Graf Gerhard von Lichtenberg zu Waldenstein (namentlich genannt) – Geros Onkel, Schwager der Mutter, Kampfgefährte seines Vaters, im Jahr 1291 in Akko gefallen
    Eberhard von Breydenbach – (geb. 1276) Geros vier Jahre älterer Bruder
    Wilhelm von Eltz (namentlich genannt) – Geros Patenonkel
    Templer (alphabetisch geordnet):
    Arnaud de Mirepaux – (geb. 1281) Templer und Geros Kamerad aus dem Languedoc
    Brian of Locton – (geb.