Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)
kommt! Sie darf nicht ins Haus kommen und mit Dean und meinem bewusstlosen Dad auf der Couch alleine sein.«
»Darum kümmere ich mich.« Widerwillig sehe ich von ihr weg, hole mein Handy aus der Tasche und schreibe Ethan eine SMS :
Mit Ella unterwegs zur Back Road. Treffe ich dich und Lila da?
Ella sackt in den Beifahrersitz. »Was kommt jetzt?«
Ich strecke einen Finger in die Höhe. »Sekunde.«
Ethan: Ja, klingt super.
Ich: Was ist mit Lila? Und frag sie. Schätz nicht einfach .
Ethan: Lila will, aber was ist mit Ella? Da rauf?
Ich: Wir sehen uns oben.
Ich stecke das Handy wieder ein und schließe Ellas Tür, bevor ich mich hinters Steuer setze.
»Wohin bringst du mich?«, fragt sie und versucht, genervt zu klingen, dabei sehe ich ihr an, dass sie gespannt ist.
»Ist eine Überraschung.« Sowie das Garagentor hochgefahren ist, setze ich rückwärts die Einfahrt hinunter. »Lila und Ethan kommen auch hin. Wir treffen uns da.«
»Eine Überraschung, ja?« Sie überlegt. »Ich mag keine Überraschungen.«
Ich grinse. »Mann, kannst du lügen!«
Sie schweigt, und ich weiß, dass ich gewonnen habe, was selten vorkommt, aber ich nehme es mal so hin. Mit einer leichten Drehung des Lenkrads bringe ich den Wagen in die Spur und lasse die Reifen durchdrehen, als ich in die Nacht rausche. Ich bin froh, dass es mir gelungen ist, ein kleines Stück von ihrem dicken Panzer wegzusprengen.
Kapitel 8
ELLA
Offenbar habe ich mehr Probleme, als ich dachte. Sobald wir in die Back Road abbiegen, bricht ein Feuer in mir aus, das umso gnadenloser brennt, als wir zum The Hitch fahren, einem alten, verlassenen Restaurant am Straßenende.
Dies ist der ideale Startpunkt für ein Rennen: Vor uns liegt eine lange gerade Strecke zwischen spärlich bewachsenen Hügeln. Der Himmel ist schwarz, der Mond hell, aber es ziehen Wolken auf. Ich krümme mich auf dem Sitz zusammen, denn ich muss wieder an die Nacht auf der Brücke denken. Bevor ich dorthin bin, waren wir ein Rennen gefahren.
Wir haben noch nicht mal das Ende der Straße erreicht, da bekommt Micha eine SMS . Er fährt zur Seite, wobei er geschickt den Schlaglöchern ausweicht. Dann zieht er die Handbremse an, sieht auf sein Telefon und klappt es wieder zu. Er wirkt hin- und hergerissen.
»Was ist?«, frage ich. »Schlechte Neuigkeiten?«
»Nein, alles bestens.« Er lügt, aber wie will ausgerechnet ich ihn drängen, mir die Wahrheit zu sagen, wo ich selbst die ganze Zeit lüge?
»Das ist also deine Überraschung?« Ich will enttäuscht klingen, nur gelingt es mir nicht.
Micha sieht mich an. »Nicht lächeln, Hübsche. Das macht dein cooles Image kaputt.«
Ich steige nicht auf seine Provokation ein. »Gegen wen willst du fahren?«
»Du meinst, gegen wen wollen wir fahren?« Obwohl es im Wageninnern dunkel ist, kann ich sein Grinsen sehen. »Ich dachte, die Wahl überlasse ich dir.«
Vor den Bäumen parkt eine Reihe von Autos mit eingeschalteten Scheinwerfern, und die Fahrer stehen daneben. Sie sind ein wilder Haufen, alles Jungen bis auf Shelia, ein großes Mädchen, dessen Arme dicker sind als meine Beine. Sie ist die einzige Frau, vor der ich jemals richtige Angst hatte.
»Ah, da ist Mikey.« Ich wische mir mit dem Handrücken über die Stirn. »Hat er immer noch diesen schrottigen Sechszylinder in seinem Camaro?«
»Ja, hat er«, antwortet Micha, lehnt sich auf seinem Sitz zurück und betrachtet mich amüsiert. »Also er, meinst du?«
»Ist die naheliegendste Wahl.« Mir gefällt nicht, wohin sich meine Gedanken bewegen, doch meine Instinkte lassen sich nun mal nicht abschalten. Ich war schon immer ein Mädchen, das sich am liebsten mit Jungen herumtreibt, und deshalb lagert ein Fundus an technischem Wissen in meinem Hirn. Lila ist das erste Mädchen, mit dem ich mich richtig angefreundet habe. »Andererseits wäre es ein billiger Sieg, wenn man bedenkt, dass du mit diesem Wagen noch ganz andere abhängen kannst.«
»Dann soll ich mir lieber jemanden aus meiner Liga vornehmen?«
»Falls das Gewinnen irgendwas bedeuten soll, ja.«
Wir sehen uns an, und unsere Blicke sind wie Magneten, die zueinander hingezogen werden. Dreht man jedoch einen um, stoßen sie sich gegenseitig ab.
»Und welchen nehme ich, Hübsche?« Er legt seinen Arm über die Kopfstütze hinter mir, und seine Finger streifen meine Schulter. »Den Underdog oder den Gefährlichen?«
Natürlich will er mein altes Ich herauskitzeln, und ich möchte ihm nachgeben, nur für ein paar Stunden
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