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Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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vorn, die sich unterhalten. Die Art, wie Lila ihr Haar nach hinten wirft, verrät mir, dass sie mit Ethan flirtet. »Wann sind die beiden gekommen?«
    Micha beachtet mich nicht, sondern spricht durch das offene Seitenfenster mit Benny. »Bis zur Endlinie und zurück?«
    Benny lehnt lässig mit einem Arm auf dem Lenkrad. »Geht klar, Alter. Wer als Erster zurück ist, hat gewonnen.«
    Beide sehen wieder nach vorn. Benny gibt seiner Freundin ein Zeichen, und sie nickt.
    »Auf die Plätze, fertig, los!« Ihre Hände rauschen nach unten, und Kreischlaute durchschneiden die Luft. Eine Staubwolke wirbelt auf, als wir losrasen. Die Bäume zu beiden Seiten der Straße sind nichts als ein Schlierfilm, und der Himmel wird zu einem gewaltigen Sternenschweif. Ich bin still, während Micha immer wieder die Gänge wechselt, doch etwas in mir erwacht aus einem sehr tiefen Schlaf.
    Benny zieht nach vorn und macht vor uns einen scharfen Schwenk nach rechts. Seine roten Rücklichter blenden, und sein Auspuff bläst dünne Rauchwolken in die Nacht. Micha beschleunigt, sodass sich sein Kühler dem Heck des GTO s nähert.
    Als wir dicht hinter ihm sind, wird Benny schneller, aber noch ist es nicht vorbei. Micha kann den Wagen in die Kurve lenken, ohne Gas wegzunehmen. Es ist wahnsinnig beängstigend, klappt aber jedes Mal. Außerdem hat seine Chevelle nicht ganz die Fliehkraft von Bennys längerem GTO .
    Wir erreichen das Ende, und ich sollte wohl nervös werden. Die Straße endet an einem steilen, felsigen Abhang, und es ist wenig Platz zum Wenden, doch ich bekomme nie Angst.
    Der GTO beginnt zu schlittern und zur Seite auszureißen, als Benny ihn wendet. Micha weicht ihm seitlich aus und schießt in die freie Lücke zwischen dem Auto und den Bäumen. Ich packe den Haltegriff über meinem Kopf, die Bremsen quietschen, und ich stemme mich mit den Beinen am Armaturenbrett ab. Es ist wie auf Crack Karussell fahren. Alles dreht sich – die Bäume, der Himmel, Micha. Für einen Sekundenbruchteil kneife ich die Augen zu, und es fühlt sich an wie Fliegen. Vor allem transportiert es mich zu jener Nacht auf der Brücke zurück. Sie hat gesagt, dass sie fliegen kann.
    Der Wagen kommt wieder auf Kurs, und Micha tritt das Gaspedal durch. Wie ich schon geahnt hatte, fällt es Benny deutlich schwerer, den GTO wieder geradeaus zu bringen. Als wir zurückdonnern, ist er ein kleines Stück hinter uns. Micha tritt aufs Gas und schaltet in einen höheren Gang.
    Die lange GTO -Schnauze taucht neben mir auf, und Micha beschleunigt noch mehr. Dabei wirft er mir einen Blick zu, der bedeutet, dass er langsamer wird, wenn ich es will.
    Will ich nicht.
    Die Leute springen panisch zur Seite, weil wir mit mörderischer Geschwindigkeit über die Ziellinie rasen. Es ist nicht klar, wer gewonnen hat. Ebenso fraglich ist, ob beide Wagen es schaffen, rechtzeitig zu bremsen, ehe sie in den verlassenen Restaurantbau krachen. Bremsen kreischen, und Staub sprüht gegen die Fenster. Der abrupte Halt schleudert mich nach vorn, sodass ich mit dem Kopf aufs Armaturenbrett schlage.
    Micha lenkt gegen die Schleuderbewegung des Wagens und kommt schlitternd zum Stehen. Alles beruhigt sich, die Staubwolke verfliegt. Micha und ich blicken nach vorn, angestrengt atmend und mit Augen so groß wie Golfbälle. Die vordere Stoßstange der Chevelle ist nur Millimeter von einem sehr großen Baum entfernt.
    »Ach du Scheiße«, flüstert Micha und sieht mich an. »Alles okay?«
    Ich nehme meine Hand vom Armaturenbrett. Mein Brustkorb hebt und senkt sich heftig unter meinen Atemzügen. Ich reibe die Beule an meiner Stirn und drehe mich zu Micha. In mir ist eine unheimliche Ruhe, und eine meiner schlimmsten Befürchtungen wird wahr: Ich bin ein Adrenalinjunkie. Schlicht und ergreifend. Andererseits war ich das wohl immer und habe es nur nie zugegeben.
    Ich habe nichts mehr im Griff.
    Als ich mich zu Micha lehne, flattert mein Herz. Meine Lider fallen zu, und meine Lippen streifen seine. Ihn zu schmecken, stillt einen seltsamen Hunger in mir, und ich weiche zurück. Als ich die Augen wieder öffne, sieht Micha mich an, und seine Augen sind so dunkelblau wie die tiefsten Stellen im Meer, die sich vor der Welt verbergen. Seine Hand berührt meinen Hinterkopf und zieht mich wieder zu ihm.
    In dem Moment legt sich in mir irgendein Schalter um. Mit einer einzigen Bewegung – und dank meiner mangelnden Gegenwehr – hebt Micha mich über die Mittelkonsole und rittlings auf seinen Schoß. Ich

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