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Das Geheimnis von Islay Island

Das Geheimnis von Islay Island

Titel: Das Geheimnis von Islay Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morna Helen; Mulgray Mulgray
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Bettenmachen und Herrichten der Zimmer sein. Doch ich wusste, dass sie sich an eine feste Reihenfolge hielt und sich von Sir Thomas’ Zimmer aus weiter den Flur entlangarbeitete. Bis ich das Cottage erreicht hatte und mit Gorgonzola zurückkam, müsste Ann-Marie mit seinem Zimmer schon fertig sein. Es konnte nicht allzu schwer sein, ihr aus dem Weg zu gehen.
    Wenig später stand ich auf dem oberen Treppenabsatz und horchte auf das Surren des Staubsaugers, das aus Gabrielles Zimmer drang. Zuversichtlich, dass Ann-Marie einige Zeit beschäftigt sein würde, huschte ich in Sir Thomas’ Badezimmer und befreite Gorgonzola. Beim Einlassen des Badewassers und Überprüfen der Handtücher auf die richtige Temperatur hatte ich reichlich Gelegenheit gehabt, sein Spiegelschränkchen zu durchsuchen, doch im Badezimmer versteckte Drogen sind schwer zu finden, ohne die Einrichtung sichtlich zu beschädigen. Falls ich hier etwas übersehen hatte, würde Mieze es finden. Sie strich um die Wannenverkleidung und sprang von dort aus auf den Spülkasten. Ich hielt sie hoch, damit sie das Schränkchen beschnuppern konnte. Nichts.
    Ich öffnete behutsam die Badezimmertür. Das Surren sagte mir, dass Ann-Marie noch mit Saugen beschäftigt war. Mit Gorgonzola im Korb lief ich lautlos durch den Flur zu Sir Thomas’ Zimmer, drehte den Knauf und schlüpfte hinein.
    Dieser Raum war ebenso luxuriös eingerichtet wie Gabrielles, wenn auch in einem deutlich maskulineren Stil: das gleiche Himmelbett, Tagesdecke und Baldachin jedoch in Schwarzgold mit schweren Kordelquasten; auf den Nachttischen schwarze Schirmlampen; Ohrensessel aus schwarzem Leder und eine schwere Eichenkommode mit einem schwenkbaren ovalen Spiegel darauf.
    Ich stellte den Weidenkorb auf den Boden und ließ Gorgonzola heraus. Sie sprang aufs Bett, streckte zögernd eine Pfote aus und spielte mit einer Quaste.
    »Du bist im Dienst, Gorgonzola.« Zur Erinnerung fasste ich ihr ans Arbeitshalsband.
    Sie versetzte der Quaste einen letzten Stoß, sprang vom Bett und lief gemächlich zum Kleiderschrank. »Such!« Ich machte die Schranktür für sie auf und zog, während sie das Innenleben des Möbels erkundete, die Schublade eines der Nachttische auf.
    Sie enthielt nur eine Packung Kondome und ein paar kleine, vakuumversiegelte Plastikbehälter mit Tageskontaktlinsen – je eine quallenartige Linse, die in einer bläulichen sterilen Flüssigkeit schwamm. Ich registriere grundsätzlich alles, egal, wie unbedeutend es scheint. Daher steckte ich zwei davon in die Tasche. Sie würden gewiss nicht vermisst.
    Ich wandte mich dem anderen Nachttisch zu. Darin befanden sich ein paar Packungen verschreibungspflichtiger Medikamente. Ich nahm eine und studierte das Etikett: Atenolol Tabletten 50 mg. 2 x täglich 1 Tablette . Eine Apotheke in Edinburgh hatte sie im August dieses Jahres an Sir Thomas Cameron-Blaik verkauft. Die Packung war geöffnet. Ich zog den Beipackzettel heraus und überflog ihn … Anwendungsgebiete: hoher Blutdruck, Angina Pectoris, Herzrhythmusstörungen, zum Schutz des Herzens nach einem Infarkt. Auch die andere Packung, Ikorel , diente der Behandlung von Herzenge und Bluthochdruck. Äußerlich sah Sir Thomas gesund aus, doch das besagte natürlich nicht viel. Eines stand allerdings fest: Diese Wutausbrüche waren für seine Gesundheit Gift.
    Gorgonzola hatte den Kleiderschrank verlassen und streifte durchs Zimmer, während ich in der Kommode schnüffelte. Es war nicht nötig, Gorgonzola im Blick zu behalten – falls sie etwas fand, würde ich ihr lautes Schnurren zu hören bekommen. Wir zogen beide eine Niete. Egal, in welcher Beziehung Sir Thomas zu dem Schmugglerring stehen mochte, schien er jedenfalls selbst keine Drogen zu besitzen.
    Gorgonzola hatte wenig Lust, in den Weidenkorb zurückzukehren, doch wenn sie im Dienst ist, macht sie stets nur ein bisschen Theater, denn sie weiß, dass ihre Belohnung noch aussteht. Ich öffnete die Schlafzimmertür einen Spaltbreit. Das Saugen hatte aufgehört, und stattdessen hörte ich am Wasserrauschen in Gabrielles Badezimmer, wo Ann-Marie sich gerade aufhielt. Von dort aus würde sie sich in Ms Changs Zimmer begeben. Die Luft war rein, und so konnte ich getrost Gabrielles Zimmer inspizieren.
    Ich durchsuchte das Nachtschränkchen, während Gorgonzola ihrer Nase nachging. Nichts weiter als ein uninteressantes Sammelsurium an Kosmetika und Gerät zur Körperpflege bot sich mir – Maniküre-Etui, Nagellack, Haarföhn und vieles

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