Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis von Islay Island

Das Geheimnis von Islay Island

Titel: Das Geheimnis von Islay Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morna Helen; Mulgray Mulgray
Vom Netzwerk:
Lachen und die erwartete Reaktion zuwege. »Gut so, Ann-Marie, geschieht ihm recht.«
    »Hab mich ein bisschen gerächt. Du hättest sein Gesicht sehen sollen. Er hat einen grässlichen Fluch vom Stapel gelassen und ist losgestürmt. ›Waddington! Waddington!‹, hat er gebrüllt, laut genug, um die Toten aufzuwecken.«
    Ich legte die Stirn in Falten. »Wieso hat er sich derart aufgeregt?« Auch wenn mir der Grund klar war, hoffte ich, ein bisschen mehr aus ihr herauszubekommen.
    » Ich glaube«, sie ging in Flüsterton über, »dass Chang irgendwas mitgenommen hat, was Sir Thomas gehört.«
    Es ging doch nichts über einen gezielt gesäten Zweifel, um jemanden zum Reden zu bringen.
    »Nicht dein Ernst!«, rief ich beeindruckt.
    »Und wie sonst soll man das verstehen, was er daraufhin zu Waddington gesagt hat? ›Fahren Sie schon und sehen Sie nach, Mann!‹ Dann bin ich in die Küche gegangen, musste schließlich Roddy davon erzählen, oder? Und rate mal, was wir durchs Fenster gesehen haben!«
    Ich schüttelte den Kopf, als hätte ich nicht den blassesten Schimmer.
    »Wie Waddington auf seinem Quadbike davondüst.«
    »Quadbike – was in aller Welt will der denn mit einem Quadbike?«
    »Keine Ahnung. Ganz praktisch, um irgendwelche Sachen auf dem Gelände hin und her zu fahren, nehm ich mal an.« Ann-Marie ließ sich so schnell nicht von einer pikanten Geschichte ablenken. »Also, weg war er. Ungefähr eine halbe Stunde später bin ich gerade mit dem Billardzimmer fertig, als das Bike zurückkommt. Er stürmt in die Diele und ruft die Treppe hoch: ›Er ist leer! Kein einziges mehr da.‹ Dann hör ich noch, wie sie beide die Treppe runtergerannt kommen, wie die Haustür hinter ihnen zuknallt und sie weg sind. Die versuchen doch bestimmt, sie am Flughafen abzufangen? Reine Zeitvergeudung.«
    Ich schüttelte den Kopf und tat so, als fände ich die Geschichte amüsant.
    Ich nahm die Schlüssel und ging zum Wagen zurück, wo mir schon von weitem Gabrielles gereiztes »Was brauchen Sie so lange?« entgegenschlug. »Isch sterbe vor ’unger. Bringen Sie mir das Picknick in den Salon.«
    Erst als die Standuhr in der Diele drei schlug, bekam ich endlich die Erlaubnis, mich ins Cottage zurückzuziehen. Wenigstens hatte sie mir gesagt, ich könnte mir den ganzen Samstag freinehmen. Offenbar hatte sie andere Pläne, für die sie mich nicht brauchte.
    In der Flughafenhalle horchte Ms Chang angestrengt auf die Durchsage aus der Lautsprecheranlage. Das Englisch, das sie hörte, klang ein wenig anders als zuhause in Hongkong, wo sie die Sprache gelernt hatte, doch immerhin verstand sie die Worte »Flug« und »starten« und »fünfzehn Uhr«. In einer Stunde konnte sie die Insel und den gefährlichen Mann hinter sich lassen, der sie umbringen würde, weil sie ihm seine höchst wertvolle Charge Drogen gestohlen hatte.
    Als sie am Vormittag den Flughafen erreicht und festgestellt hatte, dass ihre Maschine gestrichen war, hatte sie Panik erfasst: Sie verstand einfach nicht, was der Grund dafür sein sollte, auch wenn die junge Frau an der Theke versucht hatte, es ihr zu erklären. Erst als das Mädchen eine Zeichnung mit Hügeln, einer dicken Wolkendecke und einem Flugzeug darüber angefertigt hatte, war ihr die Sache klar geworden.
    In ihrer Angst hatte sie gefragt: »Fähre? Fähre?« Doch die hatte sie bereits verpasst. Sie war in Tränen ausgebrochen, und die junge Frau hatte sie mitleidig angesehen und getröstet, das Flugzeug würde vielleicht schon so gegen zwei Uhr starten.
    Seitdem versuchte sie, sich zu beruhigen. Schließlich würde dieser Blaik erst nach einigen Stunden zum Haus zurückkehren, und da sie so klug gewesen war, dem Dienstmädchen zu sagen, dass sie zur Fähre wollte, musste er davon ausgehen, dass sie sich inzwischen bereits meilenweit weg irgendwo auf dem Festland befand. Nein, hier am Flughafen würde er nicht nach ihr suchen. Es gab keinen Grund zur Sorge. In knapp einer Stunde wäre sie über alle Berge.
    Sie schlenderte in das kleine Café hinüber, setzte sich an einen Tisch und nahm die Speisekarte zur Hand.
    »Kommen Sie mit, Chang«, sagte eine leise Stimme hinter ihr. »Wenn Sie keinen Ärger machen, besteht immerhin die Chance, dass Sie am Leben bleiben.« Etwas Scharfes drückte sich ihr unterhalb der Rippen in den Rücken.

11
    W addington rief um halb fünf im Cottage an. Er klang nervös. »Sir Thomas und Ms Robillard … ähm … folgen einer Einladung zum Abendessen, Dorward, daher

Weitere Kostenlose Bücher