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Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier

Titel: Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gitty Daneshvari
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noch vorgeschwindelt hatte.

17
    Jeder hat vor etwas Angst: Mastigophobie ist die Angst vor Strafe
    A m folgenden Morgen ließen sich Lulu, Madeleine, Theo und Garrison vorsichtig an ihren silberfarbenen Pulten nieder und bereiteten sich innerlich auf Mrs Wellingtons Unterricht vor. Am Abend zuvor hatten die vier Kinder beratschlagt, wie sie aus der Schule entkommen könnten, aber da ihnen nichts Vernünftiges eingefallen war, hatten sie sich schlafen gelegt und gehofft, dass der nächste Tag besser werden würde. Die Tatsache, dass er nicht im Angstlabor oder in einem anderen verrückten Raum im Haus begann, war immerhin ein Anfang.
    »Im Widerspruch zu seinem Namen hat ein Schönheitswettbewerb nicht nur mit Schönheit zu tun. Eine Menge anderer Dinge sind ebenfalls von Bedeutung - etwa sicheres Auftreten, Persönlichkeit und Haltung, um nur einige zu nennen. Und mir ist leider klar, dass
keiner von euch das Zeug dazu hat, einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen, außer vielleicht Lulu«, sagte Mrs Wellington, »aber ihr könnt beim Üben für einen Schönheitswettbewerb trotzdem viele wichtige Dinge lernen.«
    »Mrs Wellington, ich kann ja nicht für Theo sprechen, aber ich bin jedenfalls ein Junge. Schönheitswettbewerbe sind nichts für uns. Wir tragen weder Lippenstift noch Tutus noch Krönchen. Und nichts Rosafarbenes«, sagte Garrison ruppig.
    »Ich trage manchmal Rosa«, sagte Theo. Als er Garrisons ungläubigen Blick sah, ergänzte er: »Aber nur um Ostern herum.«
    »Glaub mir, Sportsfreund, gerade du könntest ein wenig Schönheit in deinem Leben gebrauchen. Und für den Fall, dass ich das noch nicht klargestellt habe: Meine Unterrichtsstunden sind nicht freiwillig. Das hier ist wie ein Besuch beim Zahnarzt, bei euren Großeltern oder in der Schule - nämlich ein notwendiges Übel. Also macht bitte den Mund zu«, sagte Mrs Wellington mit dunkelroten Flecken auf den Lippen. »Beginnen wir mit zwei der wichtigsten Dinge: Ihr müsst lächeln und winken können. Das hilft euch in allen Bereichen des Lebens, im Einkaufszentrum, bei einer Verabredung oder wenn ihr ein Taxi herbeirufen wollt.«
    »Ich verstehe nicht, was Lächeln und Winken mit Ängsten zu tun haben?«, sagte Lulu.

    »Was für ein kluges Mädchen!«, sagte Mrs Wellington, worauf Lulu schadenfroh Theo, Garrison und Madeleine angrinste.
    »Die Kunst, eine Schönheitskönigin zu sein, hat nicht das Geringste mit Ängsten zu tun. Kein bisschen«, erklärte Mrs Wellington. »Jeder von euch hat ein Töpfchen Vaseline bekommen.«
    »Tut mir schrecklich leid, dass ich Sie unterbreche, Mrs Wellington, aber warum lernen wir im Phobinasium ›Wie werde ich eine Schönheitskönigin?‹«, hakte Madeleine höflich nach. »Würde das nicht besser für eine Schönheitsköniginnenschule oder eine Modelschule passen?«
    »Also wirklich«, sagte Mrs Wellington und stieß dann einen langen, genervten Seufzer aus, »solch eine Gruppe von Schülern habe ich seit der Spanischen Inquisition nicht mehr erlebt, die - wie ihr sicherlich wisst - damit begann, dass Marcia de Sevilla versucht hat, mir im Hilton Hotel von Barcelona meine Krone zu stehlen.«
    »Also, ich glaube, die Spanische Inquisition begann unter Ferdinand II. von Aragon und Isabella I. von Kastilien …« Madeleine brach mitten im Satz ab, als sie bemerkte, wie Mrs Wellingtons Lippen dunkler wurden. »Oder, vielleicht hat sie auch im Hyatt begonnen.«
    »Sie hat im Hilton begonnen!«, rief Mrs Wellington aufgebracht. »Die heutigen Teilnehmer haben keinen
Respekt mehr vor der Geschichte. Haben euch eure Eltern nicht beigebracht, wie wichtig Bildung ist?«
    Die seltsame alte Dame rückte ihre Perücke zurecht, holte tief Luft und zog ihre Lippen mit kaugummirosafarbenem Lippenstift nach. »So, und jetzt taucht ihr bitte eure Zeigefinger in die Vaseline und streicht sie langsam auf eure Zähne«, wies Mrs Wellington sie an. »Überschüssige Vaseline könnt ihr an der Serviette abwischen oder aufessen, wenn ihr hungrig seid. Leider hatte Schmidty keine Zeit, die Vaseline mit dem Aroma von Casu Frazigu zu versehen. Er sagte, er brauche Schlaf. Also wirklich, wenn Männer in die Achtziger kommen, haben sie ständig neue Ausreden.«
    Madeleine starrte aus dem Fenster und blendete Mrs Wellington völlig aus, was aber nicht einfach war. Mrs Wellington war am muntersten und verrücktesten, wenn sie über die hohe Kunst sprach, einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen. Madeleine fühlte sich äußerst unwohl in

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