Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis von Turtle Bay

Das Geheimnis von Turtle Bay

Titel: Das Geheimnis von Turtle Bay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Harper
Vom Netzwerk:
oder ob sie von der Strömung nach Süden getrieben wird, bis sie sich an irgendeinem Riff festsetzt.“
    „Und was hat es mit dem Frachterwrack auf sich?“
    „Das ist ein Frachtschiff aus den späten Dreißigerjahren, es war aus Holz und Metall gebaut. Es zerbrach in zwei Teile, aber was noch davon übrig ist, ist recht gut erhalten.“
    „Arbeitet ihr mit GPS-Koordinaten, um die Stelle zu finden? Ich kann hier an Bord keine entsprechenden Geräte entdecken.“
    „Unser einziges GPS befindet sich auf dem größeren Boot, aber wir sind bereits so oft hier rausgefahren, wir finden die Stelle mühelos allein mit Instinkt und Kompass. Es wird dich freuen, dass es für gewöhnlich ein ungefährlicher Tauchgang ist, weil hier keine Haie unterwegs sind. Ich glaube, die aufgewühlte See oder der plötzlich veränderte Luftdruck hat die Tiere gestern so unruhig werden lassen.“
    „Ich hatte mich schon gefragt, ob du dich an die Haie erinnerst. Du musst ein Stück weit mit ihnen geschwommen sein. Einige sind uns noch gefolgt, als ich dich mit meiner Slup ans Festland brachte.“
    „Darüber möchte ich lieber nicht nachdenken“ , sagte sie kopfschüttelnd. „Normalerweise ist der einzige große Fisch in diesen Gewässern ein Barsch. Daria und ich haben ihn auf den Namen Gertie getauft.“
    Sie zog schniefend die Nase hoch und biss sich auf die Unterlippe, da ihr wieder Tränen in die Augen stiegen. Eigentlich wollte er seinen Arm um Bree legen, doch dann hielt er sich nur an der Reling fest. Manny beschrieb mit dem Boot einen kleinen Kreis und stellte den Motor ab.
    Normalerweise fühlte Bree sich eins mit der See und war beim Tauchen völlig entspannt, doch heute war davon nichts zu spüren. Sie trug eine größere Maske mit seitlichen Sichtbereichen, sodass sie nach links und rechts sehen konnte, ohne den Kopf drehen zu müssen. Ihren alten pinkfarbenen Taucheranzug hatte sie unter anderem auch deswegen angezogen, weil sich auf beiden Oberschenkeln je eine Tasche befand, in der jeweils ein Messer steckte. Sie hoffte, Cole störte sich nicht daran, dass sie mit zwei Messern unterwegs war. Und mit etwas Glück schwieg Manny dazu, obwohl es nicht ihrem normalen Verhalten entsprach.
    Aber es herrschten momentan ja auch keine normalen Verhältnisse. Sie fürchtete, unter Wasser könnte etwas Bösartiges auf sie lauern. Von daher war sie Cole für seine Unterstützung dankbar. Zwar betrachtete sie ihn nicht als einen Leibwächter, dennoch fühlte sie sich in seiner Nähe ungleich sicherer. Es war offensichtlich, dass Josh und Nikki Austin ganz genauso empfanden, wenn ihr Pilot/PR-Mann/Leibwächter bei ihnen war. Warum sollte sie das nicht auch zugeben? Unter normalen Umständen wäre der Gedanke unwiderstehlich, einen so männlichen Bewacher an ihrer Seite zu haben – o verdammt, warum hatte sie jetzt so etwas denken müssen?
    Mit einer der Plastikfolien aus dem Krankenhaus bedeckte sie den Verband um ihre Brandwunde, ihre alte Taucheruhr trug sie am rechten Handgelenk. Sie würde im Krankenhaus nachfragen müssen, wo ihre andere war, die sie von Daria bekommen hatte. Es war womöglich das letzte Geschenk von Daria, das sie …
    Sie widmete sich wieder den Vorbereitungen. Wie Cole schraubte auch sie die Druckanzeigen fest und überprüfte den Sauerstoffvorrat, dann nahm jeder sein Mundstück zwischen die Lippen und atmete ein. Bree hörte das vertraute Zischen der Pressluft und das Klicken der Ventile, aber auch dies lauter als üblich.
    Rücklings ließen sie sich ins Wasser fallen und tauchten in einer Wolke aus silbernen Luftblasen unter. Als wieder klare Sicht herrschte, sah sie sich nach Cole um und entdeckte ihn über sich. Von ihrer Position aus wirkte es, als habe man ihn enthauptet, aber offenbar hatte er den Kopf aus dem Wasser gesteckt, um Manny etwas zu sagen.
    Während sie wartete, dass er zu ihr kam, zerbrach sie sich den Kopf, ob sie am Tag zuvor einmal zur Wasseroberfläche oder zum Anker geschaut hatte, als sie fotografierte, Messungen vornahm und sich Notizen machte. Wann hatte sich die Mermaids II entfernt? Selbst wenn sich über ihr ein zweites Boot befunden haben sollte, wäre es ihr wegen der schlechten Sicht nicht aufgefallen. Allerdings hätte sie das fremde Motorengeräusch wahrnehmen müssen. Aber vielleicht war sie auch so in ihre Arbeit vertieft gewesen, dass sie nicht auf ihre Umgebung geachtet hatte. Normalerweise verursachten sogar die lästigen kleinen Schnellboote ein markantes

Weitere Kostenlose Bücher