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Das Geheimnis von Winterset

Das Geheimnis von Winterset

Titel: Das Geheimnis von Winterset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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derweil den Platz am Krankenbett.
    Als sie bereits an der Tür standen, bedankte Reed sich noch einmal dafür, dass der Arzt ihnen die Tagebücher seines Vaters geliehen hatte. „Eines ist uns jedoch dabei aufgefallen", bemerkte er.
    „Ach ja?" Dr. Felton wandte sich fragend um.
    „An manchen Stellen fehlen einige Seiten."
    „Ah, das ... " Dr. Felton nickte. „Ich hätte daran denken sollen, Ihnen das zu sagen. Leider weiß ich aber selbst nicht, was auf diesen Seiten gestanden hat, da mein Vater mir die Tagebücher erst in seinem Testament vermacht hatte und ich ihn somit nicht mehr fragen konnte."
    „Wir dachten uns, er könnte vielleicht einen Fehler in seinen Aufzeichnungen gemacht und die Seiten deshalb herausgerissen haben."
    „Das wäre möglich", stimmte Dr. Felton zu. „Soweit ich mich erinnere, gibt es jedoch einige Stellen, an denen er falsche Eintragungen einfach nur durchgestrichen hat. Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht.
    Letztlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sich vielleicht um Einträge zu bestimmten Patienten oder Fällen gehandelt haben
    könnte, die mein Vater als zu vertraulich erachtet hatte, um sie selbst seinem eigenen Sohn zu offenbaren." Er hob bedauernd die Hände. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen dabei nicht weiterhelfen kann."
    „Oh nein, Sie haben uns sehr geholfen", versicherte Anna ihm.
    „Haben Sie in den Büchern etwas Interessantes entdeckt?", erkundigte sich der Doktor.
    „Im Hinblick auf die Frage, wer die früheren Morde nachahmen könnte, sind wir nicht weitergekommen", stellte Reed fest. „Es muss aber jemand sein, der recht genau über die alten Fälle Bescheid weiß."
    „Das dürften hier in der Gegend viele Leute sein", meinte Dr. Felton. Er verbeugte sich leicht, wünschte eine gute Nacht und machte sich auf den Weg.
    Als sie allein in die Eingangshalle zurückkehrten, fasste Reed Anna beim Arm. „Anna ... könnten wir uns kurz unter vier Augen unterhalten?"
    „Ja, natürlich." Sie führte ihn in das Musikzimmer, da es am nächsten gelegen war, schloss die Tür hinter sich und wandte sich zu Reed um.
    „Ich wollte Ihnen nur sagen ... ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich so ungehalten reagiert habe, als Sie mir den wahren Grund für Ihre Zurückweisung anvertrauten. Es stand mir nicht an, Ihnen Vorwürfe zu machen, denn Sie haben nur getan, was Sie für richtig hielten."
    „Danke." Anna spürte, wie die Anspannung und der Kummer, die während der letzten Tage auf ihr gelastet hatten, mit einem Mal von ihr abfielen. „Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie das sagen. Allerdings habe ich auch über alles nachgedacht und finde mittlerweile, dass Sie recht haben. Nur meine Angst hat mich daran gehindert, Ihnen schon damals die Wahrheit zu sagen, doch ich hätte mich niemals hinter den Lügen verstecken dürfen, die ich Ihnen erzählt hatte. Ich habe bloß an mich und meine eigenen Sorgen und Nöte gedacht, nicht aber an Sie. Und das war ein Fehler."
    „Nur zu verständlich", meinte Reed. „Seit ich denken kann, gilt meine Familie vielen Leuten als verrückt, und obwohl ich weiß, dass diese Bezeichnung in keinster Weise zutreffend ist, verletzt es mich immer wieder, es zu hören." Er hielt kurz inne, bevor er fortfuhr: „Ich hoffe, dass wir nun doch noch Freunde sein können und uns nicht mehr gegenseitig aus dem Weg gehen müssen."
    Annas Miene erhellte sich, und sie lächelte erfreut. Sie würde nicht für immer von Reed getrennt sein und den Rest ihres Lebens ohne ihn verbringen müssen!
    „Darüber bin ich sehr froh", sagte sie. „Genau das wünsche ich mir auch!" Sofort kam ihr in den Sinn, dass sie vielleicht ein wenig zu überschwänglich reagiert hatte, und fügte daher rasch hinzu: „Ich hoffe nämlich, dass es uns gelingen wird, gemeinsam herauszufinden, wer die beiden Morde verübt hat. Jetzt, wo der Täter auch Kit angegriffen hat, ist mir das noch wichtiger als zuvor."
    „Mir geht es genauso."
    „Ich habe heute mit Nick Perkins gesprochen", berichtete Anna daraufhin. „Ich weiß nicht, weshalb mir das nicht früher eingefallen ist. Er ist geistig sehr rege, und als die Morde vor fünfzig Jahren geschahen, war er ein junger Mann."
    „Sind Sie alleine zu ihm gegangen?", fragte Reed und runzelte verärgert die Stirn.
    „Es war helllichter Tag, und ich bin mit dem Pferdewagen gefahren. Ich bin nicht durch den Wald gelaufen", verteidigte sich Anna. „Es bestand überhaupt keine Gefahr."
    „Und haben

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