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Das Geheimnis von Winterset

Das Geheimnis von Winterset

Titel: Das Geheimnis von Winterset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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zurückgekehrt war, gingen Anna und Kyria langsam zur Kutsche zurück.
    „Sie scheint ja ein großes Geheimnis aus diesem Mann gemacht zu haben", bemerkte Kyria.
    „Meiner Kammerzofe hat sie erzählt, dass er ein ,Gentleman' sei, wenngleich ich nicht abschätzen kann, was in Estelles Augen ein Gentleman war. Aber sie hat sich auch geweigert, Pen-ny mehr über ihn zu erzählen - und Penny war immerhin ihre beste Freundin. Mittlerweile bin ich mir nicht einmal mehr sicher, dass er überhaupt aus Lower Fenley ist. Er könnte zu Pferd aus einem der umliegenden Dörfer gekommen sein."

    „Nur, wenn Estelle so ein Geheimnis um ihn gemacht hat, ist es doch wahrscheinlich, dass er hier aus der Gegend ist. Ich denke, dass ihre Freunde oder ihre Familie ihn sicher kannten und sie deshalb nichts über ihn erzählen wollte."
    Anna schaute Kyria an. „Die Vorstellung lässt einen förmlich erschaudern, nicht wahr? Was, wenn er tatsächlich der Mörder ist? Es könnte jemand sein, den wir auch kennen."
    Während die beiden Frauen in die Kutsche stiegen, wandte Anna sich um und blickte die Straße hinunter. Sie schluckte, als sie einen Mann zu Pferde auf sich zukommen sah.
    „Reed!", rief Kyria.
    Er hielt sein Pferd kurz an und trieb es dann weiter voran, bis er ihre Kutsche erreichte. „Meine Damen."
    Schwungvoll nahm er seinen Hut ab und blickte Anna an, doch sie konnte seine Miene nicht deuten.
    „Bist du auch hier, um einen Beileidsbesuch abzustatten?", erkundigte sich Kyria. „Ich wusste gar nicht, dass du das vorhattest."
    „Ebenso wenig wusste ich es von dir", erwiderte er.
    „Als ich bei Anna eintraf, wollte sie gerade aufbrechen, und so bin ich einfach mitgekommen."
    „Wartet hier auf mich", bat er sie. „Ich brauche nicht lange, und dann würde ich gerne mit euch reden." Erneut ruhte sein Blick auf Anna.
    Er stieg von seinem Pferd und reichte die Zügel dem Kutscher seiner Schwester, der beflissen vom Bock des Wagens herabgesprungen war. Kyria seufzte schwer.
    „Das sieht ihm nun wirklich ähnlich", stellte sie fest. „Er hat schon immer gerne andere Leute herumkommandiert -
    viel schlimmer als sein älterer Bruder Theo. Ich spiele fast mit dem Gedanken, Henry zu sagen, dass er Reeds Pferd einfach an diesem Baum dort anbinden und dann weiterfahren soll." Resigniert zuckte sie mit den Schultern.
    „Dummerweise hätte er uns bald eingeholt, es wäre nichts gewonnen, und deshalb können wir uns die Mühe eigentlich auch sparen."
    Anna nickte ein wenig nervös. So wie er sie angesehen hatte, war sie sich sicher, dass sie es war, mit der er zu sprechen wünschte. Am liebsten wäre sie möglichst schnell von hier verschwunden, aber sie konnte Kyria wohl kaum gestehen, dass sie vor ihrem Bruder die Flucht ergreifen wollte.
    „Wie geht es denn Con und Alex?", fragte Anna, um ein Gespräch in Gang und sich auf andere Gedanken zu bringen.
    „Sie sind immer noch die Wildfänge, die sie schon immer waren. Der Mord interessiert sie über alle Maßen, und sie wollen eigene Ermittlungen anstellen, aber dem hat Reed sofort Einhalt geboten. Er hat ihnen untersagt, sich ohne Begleitung eines der Stallburschen außerhalb des Hauses und der Gärten aufzuhalten. Und jetzt müssen sie ihr Unwesen folglich auf diesem begrenzten Raum treiben - was ihnen natürlich nicht schwerfällt. An der Treppenbalustrade im zweiten Stock haben sie ein Seil festgeknüpft, an dem sie unentwegt hinauf und hinab klettern. Als Alex sich das erste Mal von der Brüstung in die Tiefe schwang, hat eines der Hausmädchen sich so sehr erschreckt, dass sie einen Stapel Teller hat fallen lassen."
    Anna lachte leise. „Ich werde demnächst vorbeikommen und sie wieder mit zu Nick nehmen, damit sie nach ihrem Hund schauen können. Der letzte Besuch bei ihm scheint ihnen große Freude bereitet zu haben."
    „Oh ja, die beiden verehren Ihren Mr. Perkins. Ich bin mir sicher, dass sie ihn liebend gerne noch einmal besuchen würden. Natürlich kann ich das Angebot nur annehmen, wenn Ihnen das nichts ausmacht. Ich möchte keineswegs, dass die Zwillinge Ihnen zur Last fallen."
    „Sie fallen mir nicht zur Last", versicherte Anna ihr. „Die beiden Male, die ich mit ihnen unterwegs war, haben mir großen Spaß gemacht. Con und Alex sind zwei erfreulich aufgeweckte und intelligente Jungen."
    Kyria lächelte sie an und freute sich offensichtlich über Annas Worte. „Das finde ich auch, aber leider sind nicht alle Leute dieser Ansicht." Sie sah an Anna vorbei zum

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