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Das Geheimnis von Winterset

Das Geheimnis von Winterset

Titel: Das Geheimnis von Winterset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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nach ihm ausgesandt hat, doch glücklicherweise kommt ihm der Engel Gabriel immer rechtzeitig zu Hilfe und verrät ihm, wie er sich vor den königlichen Schergen schützen kann. Um die Hütte herum hat er Steine in einer ganz bestimmten Anordnung gelegt, die die Männer der Königin abwehren sollen. Er malt sich seltsame Zeichen auf die Hände und schläft zwischen zwei Holzpflöcken, weil er glaubt, dass er so für seine Verfolger unsichtbar sei ... oder so ähnlich. Ich kann seiner Logik nicht immer ganz folgen.
    Da die Männer der Königin zumeist nachts kommen, schläft Onkel Charles am Tag, während er in der Nacht um die Hütte herumstreift und nach Feinden Ausschau hält. Manchmal steigt er dazu auf einen hohen Baum, dann wieder legt er sich hinter Felsen oder im Gebüsch auf die Lauer. Da er es nicht erträgt, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten, schläft er auch draußen - aber nur, wenn sein Kammerdiener den Wachposten übernehmen kann. Zudem glaubt er, dass es ihn seiner Kräfte berauben würde, wenn er sich seine Haare oder Fuß- und Fingernägel schneidet. Er sieht grauenvoll aus ... Schon oft habe ich mich gefragt, ob die Leute, die im Wald der Bestie von Craydon Tor begegnet sein wollen, nicht tatsächlich meinen Onkel gesehen haben." Sie verstummte und sah Reed an.
    Seine Miene drückte nach wie vor Fassungslosigkeit aus. „Anna, ich ... ich kann kaum glauben, was Sie mir erzählt haben." Nachdenklich runzelte er die Stirn. „Vielleicht ist der Zustand Ihres Onkels nur eine Anomalie, die allein ihn betrifft."
    Anna schüttelte den Kopf. „Nein, es gab auch zuvor schon solche Fälle. Mein Vater hat mir erzählt, dass meine Mutter sich sofort bei ihrer Tante in London erkundigt hatte, als der Zustand ihres Bruders offenbar wurde. Tante Margaret war die Schwester meiner Großmutter Lady Philippa, die Lord Roger de Winter geheiratet hatte.
    Nachdem Lord und Lady de Winter bei dem Feuer im Sommerhaus umgekommen waren, war meine Mutter ja von ihrer Großtante aufgezogen worden, und jetzt drängte sie diese Tante, ihr alles zu erzählen. Großtante Margaret sagte, dass ihre Eltern schon immer Vermutungen über die de Winters gehabt hätten ... es gab Gerüchte. Allerdings waren sie so sehr auf eine gute Partie für ihre Tochter bedacht, dass sie ihre Befürchtungen in den Wind schlugen.
    Meine Großmutter Philippa soll ihrer Schwester später erzählt haben, dass ihr Mann einen Großonkel habe, der Stimmen höre und Visionen habe. Angeblich sei die Familie sehr darauf bedacht gewesen, dass niemand diesen Onkel jemals zu sehen bekomme."
    Reed fuhr sich mit den Händen durch sein Haar. „Aber Sie sind nicht verrückt, Anna!"
    „Nein, noch nicht. Eines Tages könnte ich es jedoch werden. Halten Sie es für so unwahrscheinlich, dass meine
    ,Visionen' bereits die ersten Anzeichen meines Wahnsinns sind? Und glauben Sie wirklich, ich würde das Risiko eingehen, meinen Kindern die Krankheit zu vererben? Oder das Blut Ihrer Familie zu beflecken? Ich müsste gänzlich ohne Ehrgefühl und Anstand sein, um so etwas zu tun! Denken Sie wirklich, dass ich dazu fähig wäre?"
    „Nein. Natürlich nicht." Reed hielt kurz inne, bevor er weitersprach: „Warum haben Sie mir das nicht schon vor drei Jahren gesagt, statt mich einfach abzuweisen?"
    „Ich konnte es Ihnen nicht sagen! Ich wollte nicht, dass Sie jemals davon erfahren, weil es ... es wäre mir unerträglich gewesen, wenn Sie auf einmal nur noch Mitleid und Bedauern für mich hätten empfinden können."
    „Aber ich habe Sie geliebt. Und Sie ließen mich glauben, dass ich Ihnen nichts bedeutete. Sie haben mir nicht genügend vertraut, haben nicht genug für mich empfunden, um ... "
    „Wie können Sie so etwas sagen?", fuhr Anna ihn an. „Wenn ich Sie nicht so sehr geliebt hätte, hätte ich Sie geheiratet und mich keinen Deut um die Folgen geschert. Ihre Familie oder Ihr Ruf wären mir gleichgültig gewesen, ich hätte mich Ihnen ohne Bedenken als Ehefrau aufgebürdet, egal, ob ich bereits in wenigen Jahren dem Wahnsinn verfallen wäre."
    „Ja, das war in der Tat sehr redlich von Ihnen", entgegnete Reed ungehalten. „Nur haben Sie mir überhaupt keine Wahl gelassen und mir von vornherein die Möglichkeit genommen, mich selbst zu entscheiden. Sie haben einfach über mein Leben bestimmt, ohne mich je zu fragen, was ich denn wollte."
    „Es ging nicht darum, was Sie wollten - oder was ich wollte!", schrie Anna ihn an. „Es gab überhaupt keine Wahl.
    Wir

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