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Das Geheimnis zweier Ozeane

Das Geheimnis zweier Ozeane

Titel: Das Geheimnis zweier Ozeane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grigori Adamow
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und starrte nachdenklich vor sich hin. „Und dann noch dieses Kästchen … Eine merkwürdige Geschichte! Übrigens, mir scheint, daß sie schon viel früher begonnen hat.“
    Zoi schaute den Kommissar erstaunt an.
    „Früher? Aus welchem Grunde denn?“
    Der Aufwärter Stscherbina betrat mit einem Staubsauger in der Hand den Raum und unterbrach ihr Gespräch.
    Der Kommissar erhob sich und sagte zu Zoi:
    „Gehen wir in meine Kajüte, dort können wir uns weiter unterhalten.“

 

 
DRITTER TEIL
DER HEIMAT ENTGEGEN

Erstes Kapitel
IM EISBERG EINGESCHLOSSEN
    A
    m 13. Juli war die ,Pionier‘ mit nördlichem Kurs wieder unterwegs zum Stillen Ozean. Inzwischen sollten noch die Oberflächenschichten der antarktischen Gewässer erforscht werden, die in der Nachbarschaft von Treibeis liegen. Der rauhe Polarwinter hatte begonnen. Das U-Boot kreuzte in geringer Tiefe, fast unmittelbar unter den Eisfeldern.
    Am Morgen des 14. Juli zeigten sich auf der Kuppel des Ultraschall-Bildschirms die ersten Risse in der Eisdecke. Sie wurden immer häufiger. Das Boot näherte sich in langsamer Fahrt der Grenze des unbeweglichen Eises. Immer häufiger tauchten Eisberge auf, deren Unterwasserteile vorsichtig umschifft wurden. Offenbar wütete auf dem Ozean ein heftiger Orkan. Eisschollen hoben und senkten sich; sogar die riesigen Eisberge schwankten leicht.
    Im Steuerraum befanden sich Kapitän Woronzow, Oberleutnant Bogrow, Lordkipanidse und Schelawin. Die Wissenschaftler mußten eine geeignete Stelle für ihre Forschungen wählen, die es auch gestattete, den Infrarot-Aufklärer zur Sicherung einzusetzen.
    Kurz nach zwölf erschien auf dem Bildschirm eine große Wake * , mit Eisschollen bedeckt, die schaukelnd gegeneinanderstießen. Auch hier schien die Wirkung des Sturmes ziemlich stark zu sein, so daß an ein ungestörtes Arbeiten nicht zu denken war.
    Um fünfzehn Uhr zeigte sich zwischen zwei riesigen Eisbergen wieder eine lange, breite Wake. Ein Infrarot-Aufklärer erhob sich etwa sechzig Meter über die Oberfläche, damit die Beobachter auf dem U-Boot eine klare Vorstellung über die Beschaffenheit der Eisberge und über ihre Umgebung erhalten konnten.
    Weit und breit war kein Schiff, nichts Verdächtiges zu sehen.
    Treibeis bedeckte den Ozean. Ein Schneesturm fegte über die See, Eisschollen schoben sich aufeinander oder zerschellten beim Zusammenstoßen. Nur zwei große Eisberge erhoben sich unbeweglich aus dem Chaos und standen wie Inseln im Wüten der Elemente.
    Jeder der beiden Riesen war nicht weniger als etwa dreihundertfünfzig Meter lang und etwa zweihundert Meter breit. Ihr oberer Teil lief nicht spitz zu, sondern bildete eine größere Fläche. Die Wake, die wie ein Kanal zwischen ihnen lag, war geschützt und ruhig. Die Wände der Eisberge schimmerten grünlich und waren durchsichtig wie Glas. Es schien, als hätten sich diese Eiswände erst vor kurzem voneinander abgespalten, und weder Schnee und Nebel noch Wind und Gischt hatten ihre makellose Durchsichtigkeit zu trüben vermocht.
    „Eine bessere Stelle als diese Wake kann man, glaube ich, kaum finden“, sagte der Kapitän zu dem Zoologen. „Wenn Sie und Schelawin nichts dagegen einzuwenden haben, können Sie sich zum Verlassen des U-Bootes fertigmachen. Inzwischen taucht die ,Pionier‘ bis zu hundert Metern unter der Oberfläche auf. Genügt das?“
    „Voll und ganz, Kapitän“, erwiderte Lordkipanidse.
    „Beeilen Sie sich aber bitte. Ich möchte so bald wie möglich diese Gewässer verlassen.“
    Schon fünfzehn Minuten später gingen der Zoologe und der Ozeanograph, begleitet von ihren ständigen Mitarbeitern Skworeschnja, Zoi, Marat und Pawlik, von Bord des U-Bootes. Schelawin und Skworeschnja schwammen ganz nahe an die Eisberge heran, um ihre Flügelräder aufzustellen, Wasserproben zu entnehmen und die Temperatur zu messen. Lordkipanidse arbeitete mit den anderen in der Mitte des Kanals; sie sammelten Proben des in dieser Jahreszeit artenarmen Planktons.
    „Nanu!“ hörte man Schelawin erstaunt ausrufen. „Hier ist ja eine riesige Einbuchtung in der Eiswand. Fast dreißig Meter tief.
    Interessant, wie weit sie sich hinzieht. Andrej Wassiljewitsch, stellen Sie das mal fest … Arsen Dawidowitsch, lassen Sie bitte die gegenüberliegende Eiswand untersuchen. Wahrscheinlich waren beide Eisberge ursprünglich eine kompakte Masse, und an dieser Stelle haben sie sich gespalten. Sehr interessant!“
    „Gut, Iwan Stepanowitsch! Zoi wird gleich

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