Das geheimnisvolle Gesicht
Um auf den Sport zurückzukommen, ich habe auch eine Leidenschaft- ich fliege gerne!“
„Ah, Segelflieger?“
„Nein, nur so als Fluggast.“ Sie drohte ihm mit dem Finger. „Für den Vormittag habe ich mein Soll an Privatunterhaltung und Scherzen jetzt erfüllt. Sie möchten also fliegen—wohin?“
„Nach Basel, wenn es sich machen läßt!“
„Oh!“ sagte sie, „nach Basel?!“
„Hört sich an, als ob Sie Basel kennen würden.“
Jetzt wurden die Grübchen noch tiefer. „Ich bin eine waschechte Baslerin!“
„Na fein, dann können Sie mich ja beraten! Zunächst mal, wann kann ich fliegen?“
„Heute?“
„Heute!!“
„Es gibt leider nur einen Direktflug London — Basel. Oder wollen Sie umsteigen?“
„Wann wäre dieser Direktflug?“
„Das wäre mit der BEA 17 Uhr 35 ab Heathrow, an Basel-Mühlhausen 19 Uhr 05!“
„Ausgezeichnet, den nehme ich... das heißt, sagten Sie eben BEA?“
„Ja, im Augenblick fliegt nur die BEA Basel direkt an.“ Perry Clifton zuckte bedauernd die Schultern: „Dabei wäre ich so gern mit der SWISSAIR geflogen.“
„Nun ja, begnügen Sie sich ausnahmsweise damit, daß die swissair Ihren BEA-Flug bucht. Einverstanden?“
„Keinerlei Einspruch!“
Der Lockenkopf beugte sich zur Seite und gab einiges in den Computer ein. Anschließend führte Miß Lienhardt noch ein Telefongespräch. Alles zusammen dauerte nicht länger als vier Minuten. In das Telefon sagte sie „Danke“ und zu Perry Clifton: „Okay, Sir. Alles klar. Jetzt bitte Ihren Namen!“
„Perry Clifton!“
Sie wollte schon schreiben, als sie noch einmal aufsah. Zu jemandem, der offensichtlich hinter Clifton stand, sagte sie: „Bitte, Sir, wenden Sie sich an meine Kollegin, sie ist frei!“ Unwillkürlich blickte Perry zur Seite und sah einen jungen, dunkelhaarigen Mann, der es plötzlich sehr eilig hatte, zu besagter Kollegin zu kommen. Er selbst meinte: „Ihm ging es wie mir. Zuerst hat er geguckt, und dann hat er sich nach links gewandt!“
„Es tut mir wirklich leid, Mister Clifton, daß ich all Ihre netten Komplimente nicht mit einem Rabatt honorieren kann.“
„Macht nichts, ich verfliege nicht mein Geld. Aber Sie können mir vielleicht noch eine kleinen Dienst erweisen. Ich habe noch kein Hotel in Basel. Könnten Sie mir was empfehlen?“
„Wir haben hier im Haus eine große Touristikabteilung“, wehrte Miß Lienhardt aus Basel ab.
„Ich will ja keine offizielle Beratung, ich hätte gern einen privaten Tip!“
„Wollen Sie preiswert und bescheiden, in einem kleinen, einem größeren oder in einem Hotel mit jeglichem Komfort wohnen?“
„Da ich auch kein eigenes Geld verwohne, würde ich ganz gern mal ein Hotel mit jeglichem Komfort ausprobieren!“ erwiderte Perry Clifton und meinte es damit durchaus ernst. Warum sollte der sehr begüterte James Pieter Burton dem weniger begüterten Perry Clifton nicht ein Hotel mit jeglichem Komfort gestatten? Wenn schon — denn schon!
„Dann nehmen Sie das INTERNATIONAL, es hat jeglichen Komfort!“
„Und was heißt in Ihren Augen ,jeglicher Komfort’?“
„Nun, zum Beispiel bei mir beginnt der Komfort mit einer anheimelnden Atmosphäre. Die haben Sie dort! Außerdem können Sie saunabaden, sich massieren lassen, höhensonnen oder im hauseigenen Schwimmbad schwimmen. Das ist alles im Preis inbegriffen.“
„Ich bin beeindruckt!“
„Die Küche ist first dass, egal, in welches Hotelrestaurant Sie auch essen gehen. Sie können Zimmer haben mit Bad, Radio, Direktwahltelefon und Fernsehen. Würde das Ihren Ansprüchen genügen?“
Sie lächelte schalkhaft.
Perry lächelte zurück, kreuzte die Arme über der Brust und flüsterte: „Allah möge Ihnen tausend Jahre geben!“
Er bezahlte sein Flugticket, bedankte sich noch einmal und verließ das SWISS-CENTRE.
11 Uhr 15.
Patrick M. Mills sah unwirsch auf das klingelnde Telefon. Zu wenige angenehme Neuigkeiten hatte es in letzter Zeit übermittelt.
Als er die Hand danach ausstreckte, tat er es mit deutlichem Widerwillen. Dazu kam, daß er die anstrengende Nachtfahrt nach Duncan Hill noch spürte.
„Kensington 9223!“ meldete er sich.
„Hier spricht Mike Forster!“
Mills’ Schlaffheit war mit einem Schlag wie weggeblasen. „Okay, reden Sie!“
„Er ist von Norwood direkt in die New Coventry Street gefahren.“
„Zum SWISS-CENTRE?“
Überraschung auf der anderen Seite. „Ja, Mister Mills. Er ist in das SWISSAIR-Büro und hat einen Flug nach Basel
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