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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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machen.“ Zu Tom hin gewendet meinte er: „Ich ernenne dich zu dem Sprecher der Gruppe. Solltet ihr ein Begehr haben, so trage es mir vor.“
    Glases deutete mit einer Handbewegung an, man möge ihm folgen, doch zuvor fragte Tom noch: „Wie lange müssen wir denn bleiben?“
    „Nun, ich denke fünf Monde dürften reichen“, sagte der Oberste und drehte ihnen den Rücken zu, damit deutete er an, für weitere Fragen nicht mehr zur Verfügung zu stehen.
    Die fünf wurden nach ihrem Geschlecht getrennt und so bekamen Drialin und Vanessa ihre eigenen Kammern zugewiesen.
    Vinc, Tom und Zubla hatten noch viele offene Fragen, aber der kleine Diener schwieg und schmunzelte nur. Seine Statur ähnelte der der Zwerge.
    „Na ja, fünf Monde gehen ja noch“, meinte Tom. „Fünf Nächte, was soll das schon.“
    Da hörten sie die Fistelstimme von Glases: „Ihr irrt euch. Fünf Monde sind wohl fünf Jahre. Hier werden Monde als Jahre gezählt. Da der Mond ewig scheint und nur einmal für ein paar Nächte verschwindet, werden die Jahre Monde genannt.“
    Vinc sah den Kleinen irritiert an als dieser fortfuhr: „Bei euch sind es Jahre. Ich meine auf der Erde.“
    „Woher weißt du etwas von der Erde?“, fragte Vanessa. Sie konnte, wie auch ihre Gefährten, ihr Erstaunen nicht unterdrücken.
    Glases sah sich um. „Ich werde euch ein Geheimnis anvertrauen. Aber ihr dürft mich nicht verraten!“
    Sie schworen es ihm.
    „Also ich habe ...“, weiter kam er nicht. „Mein Herr ruft.“ Er drehte sich um und verschwand so schnell, als habe er Angst zu spät zu kommen und deswegen bestraft zu werden.
    „Wo sollen wir denn schlafen?“, fragte Tom und sah sich um.
    „Na im Bett dort ...“ Vinc deutete auf die leere Bodenfläche des Zimmers. „Sieht ganz nach der Erde aus. Nicht einmal Betten haben die hier.“
    Sie sahen sich weiter um, stellten fest, dass sich überhaupt keine Einrichtungsgegenstände im Zimmer befanden.
    „Da werde ich aber gleich zu unserem Obermagier gehen und mich beschweren“, sagte Tom mit zorniger Stimme. „Sollen wir den ganzen Tag herumstehen?“
    Er eilte zum Eingang, prallte aber zurück, eine magische Wand hinderte ihn am Verlassen des Raumes. „Auch noch gefangen“, meinte er noch ärgerlicher.
    Die unsichtbare Wand wich und Glases kam zurück. „Ich vergaß in der Eile, euch einzurichten.“
    Er forderte sie auf, sich zu ihm an die Tür zu stellen. Er streckte beide Hände nach vorn. Aus einem Beutel, den er um seinen Körper trug, gleich der Tasche von Vinc, holte er ein Pülverchen und schritt auf die freie Fläche in der Nähe der Wand. Er streute das Pulver auf die Erde und murmelte einige Worte. Auf einmal lag er auf etwas Unförmigem. Es war durchsichtig, aber es trug ihn. Er rollte an den Rand dieses seltsamen Gebildes und fiel dann etliche Zentimeter auf die Erde hinab. „Das passiert mir immer“, sagte er seufzend. „Jedes Mal lande ich auf so einem Ding und purzele runter.“
    Er forderte Vinc auf, sich darauf zu legen, der es argwöhnisch tat. Es war wie ein Bett, so bequem, als befände sich eine weiche Unterlage unter ihm.
    „Mann, ist noch besser als ein Bett“, meinte Tom und sprang hoch und runter.
    Glases grinste, er erfreute sich an ihrem Herumtoben. „Das werdet ihr auch in der magischen Schule lernen. Pulver mischen und es benutzen. Was ich hier mache, ist die Kunst, Dinge zu erschaffen. Sie bleiben, bis ich sie wegdenke.“
    Als er dies gesagt hatte, machte es Plumps und die drei lagen auf der Erde.
    Glases lachte und hielt sich dabei seinen Bauch.
    Vinc rieb sich sein Hinterteil. „Mann, bist du brutal. Ich war gerade im Sprung ganz oben.“
    Der Kleine streute erneut das Pulver und das Bett war wieder da. Und so verfuhr er mit einer Kommode und einem Schrank. Die Umrisse dieser Gegenstände befanden sich in einer stetigen Unruhe, sie flimmerten und leuchteten. Diese magische Substanz war so fest, als seien die Gegenstände aus Material.
    „Das ist das erste, was ihr lernt. Diese Gebilde zu schaffen. Dann könnt ihr euer Zimmer selbst einrichten, so wie es die übrigen Schüler auch tun“, erklärte Glases, noch lachend.
    „Du wolltest uns doch ein Geheimnis anvertrauen“, erinnerte ihn Vanessa.
    „So? Wollte ich?“ Sie bemerkten seine Angst. „Ich werde mich wohl versprochen haben.“ Er schaute um sich als befürchtete er, gehört zu werden. Er wünschte einen guten Aufenthalt und verschwand.
    Auf einmal hörten sie eine Stimme: „Den Neuen ist es

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