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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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gestattet, sich in der Schule umzusehen.“ Sie forschten nach einem Lautsprecher, konnten aber keinen entdecken. Neugierig auf die neue Umgebung, traten sie vor das Zimmer und sahen, wie auch Vanessa und Drialin aus ihren herauskamen. Sie starteten gemeinsam den Rundgang.
    Sah das Haus von außen planungslos aus, so waren die Wände innen geordnet und wohl durchdacht und durch magische Symbole verziert. Auf den großen Plattformen der Etagen, von denen etliche Räume zu erreichen waren, standen Stehpulte, auf denen aufgeschlagene Werke lagen. Die schnörkelreiche Schrift ließ die Betrachter nur ehrfürchtig ahnen, welche Geheimnisse in diesen dicken Wälzern sein mussten.
    Sie stiegen ein Stockwerk höher. Es waren Eingänge zu sehen, versperrt durch magische Türen.
    Sie betraten eine der Räumlichkeiten, an der keine dieser Sperren sie hinderten. In der Mitte standen Tische mit Reagenzgläsern, unter denen Flämmchen loderten, um eine brodelnde Flüssigkeit zu erzeugen. Sie hielten sich nicht lange in diesem Labor auf.
    Noch eine Etage höher, sahen sie auch die gleiche Anordnung der Eingänge, aber diesmal davor das Zentrum einer freien Fläche, auf der magische Zirkel, Kreise und Dreiecke gezeichnet waren.
    Als sie weiter die Treppe hochsteigen wollten, konnten sie folgenden Hinweis lesen: „Ab hier endet dein Leben.“
    Wegen diesem warnenden Spruch wagten sie keinen weiteren Aufstieg.
    So liefen sie die Stockwerke wieder hinab und gelangten in ihre Etage mit den Pulten.
    Dann gingen sie nach unten in den Park.
    Zu ihrer Überraschung sahen sie Kinder umhertollen, ohne dass ein Laut über ihre Lippen drang. Einige unterhielten sich, was man an den Gesten sah, aber es ertönte kein Wort in dieser seltsamen stillen Umgebung.
    Es erklang wieder die liebliche Melodie, die die fünf bei dem obersten Magier schon einmal hörten, worauf die Schüler ruhig und geordnet in das Haus gingen.
    „Wollt ihr denn nicht mit hineingehen?“, fragte eine Stimme hinter ihnen. Sie kam ihnen bekannt vor. Sehr bekannt sogar. Sie drehten sich um. Sie erschraken. Hinter ihnen stand Xexarus Sohn.
    „Habt mich wohl nicht erwartet? Aber keine Angst, ich tu euch nichts, noch nicht. Ich darf es nicht, weil ich noch Schüler hier bin. Aber nicht mehr lange. Ich bin schon auf der obersten Etage, da, wo ihr noch nicht hin dürft. Hahaha!“ Er genoss seine Worte. „Ich habe keine Lust, wegen euch Ärger zu bekommen und von der Schule zu fliegen.“ Er lachte noch einmal laut. „Jimias, sofort ins Direktorium!“, befahl eine energische Stimme.
    „Das werde ich euch heimzahlen. Wegen euch bekomme ich nun eine Strafrede, nur weil ich zu laut lachte.“ Ehe jemand darauf antworten konnte, sauste Jimias, der Sohn des schwarzen Magiers, los.
    „Das ist doch Jim. Hoffentlich fliegt der von der Schule“, meinte Tom und rieb sich schadenfroh die Hände.
    Vinc erzählte in knappen Sätzen Tom davon, wie sie Jimias trafen „Der wird uns bestimmt noch Ärger machen“, mutmaßte er zum Schluss.
    „Die Mädchen auf ihr Zimmer und dort auf weitere Anweisungen warten. Die neu angekommenen Jungen melden sich im ersten Stock zum Unterricht!“ Woher diese Stimme kam, blieb ihnen immer noch ein Rätsel, aber warum sollten sie sich darüber weiter den Kopf zerbrechen, schließlich befanden sie sich in einer magischen Schule.
    Oben angekommen begrüßte sie ein junger Mann mit einem grünen Talar und ebenso farblich, flacher Mütze. „Ich heiße Sanso und bin euer Lehrer für die Anfangszeit.“ Er wies ihnen drei Pulte zu. Er schien nur ein paar Jahre älter als Tom und Vinc.
    „Was bist du denn für einer?“, fragte er Zubla. Er musterte ihn von oben bis unten. Nach dem Ausdruck seines Mienenspiels zu urteilen, wusste er nicht so recht, ob er ernst bleiben oder lachen wollte. „Natürlich kannst du nicht am Pult stehen. Bist ein bisschen klein dafür.“
    Er amüsierte sich über den Wuchs Zublas, aber auch über dessen Aussehen. Er streute ein Pulver, gleich dem was Glases benutze, im Nu stand ein hoher Stuhl vor dem Stehpult. Zubla wurde empor gehoben und konnte damit aufrecht auf das Buch schauen. So auch geschah es mit Trixatus.
    Jedes der acht anwesenden Kinder hatte ein Buch vor sich liegen.
    Vinc sah in ihm nur leere Seiten.
    „Als erstes müssen wir lernen, aus dem Nichts etwas zu schaffen“, sagte der junge Lehrer. „Ihr seht ein Buch mit leeren Seiten vor euch. Nichts sagend, aber dennoch aussagekräftig. Was gibt es da zu grinsen?

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