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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Wie ist dein Name?“
    „Tom.“
    „Also, Tom, warum grinst du?“
    „Na, dieser Widerspruch. Nichts sagend und doch aussagend.“
    „Bist noch etwas naiv? Kannst wohl nicht nachdenken? Ich wollte erreichen, dass ihr darüber nachdenkt. Das erste in der Magie ist das logische Denken über ein Absurd, und es sich selbst erklären.“ An Vinc gewandt meinte er: „Wie ist dein Name?“ Als er ihn erfuhr, meinte er: „Erkläre du es deinem Freund.“
    „Ich weiß nicht was gemeint ist.“
    Enttäuscht wendete der Lehrer sich an Zubla, der antwortete: „Ich denke es mir so. Nichts sagend sind die Blätter, weil nichts darauf ist und man nur die weiße Fläche sieht, aber aussagekräftig, weil man weiß, was man damit tun kann. Man kann hineinschreiben. Anderseits sagen diese leeren Blätter aus, dass noch nichts drin steht.“
    „Sehr gut. Seht ihr, trotz des unförmigen Aussehens hat euer kleiner Freund einen scharfen Verstand.“
    „So ein Schwachsinn kann nur von ihm kommen“, flüsterte Tom wurde aber, wohl bewusst, von Sanso überhört, der fortfuhr: „Ihr schreibt nun folgenden Spruch hinein. ´Brados et draso lato or evando gresaso` und den lernt ihr auswendig. Er ist in der klyrischen Sprache gehalten. Die Bedeutung sei zuerst einmal unwichtig.“ Er lächelte geheimnisvoll und schritt die Pulte ab, um zu überprüfen, ob die Worte richtig geschrieben wurden.
    „Das Geheimnis der Magie ist die Selbstbeherrschung und der Umgang mit den magischen Pulvern. Selbstbeherrschung wird bei uns dadurch geübt, indem ihr strikt den Anweisungen folgt und nur flüstert, also keinen Lärm verursacht, sozusagen eueren Körper beherrscht. Daher müsst ihr den ganzen Tag stehen, sosehr ihr euch nach einem Sitz sehnt, so schwer auch eure Füße werden. So und nun könnt ihr euch der Freizeit widmen“, verkündete er unverhofft.
    „Was wird nun mit Vanessa und Drialin geschehen?“, fragte Vinc eher zu sich murmelnd. „Der Rat der Lehrer kommt soeben zusammen und berät über uns“, hörten sie Vanessa, die unbemerkt hinter sie getreten war. „Der kleine Glases hat es uns erzählt.“
    „Ah, daher der schnelle Abbruch des Unterrichts“, stellte Tom fest.
    „Hat er dir auch gesagt, was eventuell mit euch geschieht?“ Vinc wischte sich voller Sorge über die Stirn.
    „Ja, wenn sie sich gegen uns entscheiden, heißt das Verweis von der Schule. Nur wohin sollen wir dann?“ Vanessa war den Tränen nahe.
    „Wir gehen einfach mit“, sagte Zubla trotzig aus Angst, er könne Drialin verlieren.
    „Das werdet ihr nicht können.“ Unbemerkt war Glases neben sie getreten. „Als ihr durch die Tür gekommen seid, wurde um euch ein unsichtbarer Mantel gelegt. Ihr könnt nicht mehr von diesem Gelände. Der Mantel wird erst nach euerer Entlassung weggenommen. Ihr seid also Gefangene dieser Schule.“
    Er sah wieder um sich, als befürchtete er, seine Worte könnten gehört werden. Er deutete an, sie mögen ihm folgen. Sie gingen hinab in den Flur, dann durchschritten sie den Park und kamen in ein kleines Häuschen.
    „Hier können wir reden. Solange sie sich beraten, kann man uns nicht hören, außerdem ist hier der Mantel unwirksam. Holz schirmt die Wellen ab, daher gibt es keine Türen und Möbel aus diesem Material.“
    „Wieso aber ist das aus Holz hier? Und auch eine Tür?“ Vinc hatte immer noch nicht das Misstrauen verloren.
    „Marxusta ruht von seinen Strapazen öfter an diesem Ort. Er schirmt sich ab oder er redet mit Leuten seines Vertrauens. So kann niemand ihr Gespräch verfolgen. Ich darf hierher, weil ich alles in Ordnung halte.“
    „Dann müssen wir uns sputen, bevor die Sitzung um ist“, drängte Vinc zur Eile.
    „Ich will euch nun mein Geheimnis erzählen, warum ich von der Erde soviel weiß.“
    Er ging in die Ecke einer Wand und streute ein schwarzes Pulver. Eine Öffnung tat sich auf. „Hier habe ich ein verbotenes Buch von der Erde. Wenn ich damit entdeckt würde, würde ich durch Verbannung in das Land des Feuers bestraft.“
    Neugierig nahm Vinc das Werk und blätterte in ihm. Er sah Bilder von der Erde und er sah die Phasen des Mondes und der Sonne, aber besondere Aufmerksamkeit schenkte er einem Kapitel, das die Tagesabläufe, wo sie sich jetzt befanden und der Erde im Vergleich zeigte. Und noch etwas entdeckte er. Einen Spruch, gehalten in klyrischer Sprache und eine Zeichnung, die einen Engel mit verbundenen Augen darstellte.
    Auf der nächsten Seite befanden sich die Mondphase dieser

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