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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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ausbilden? Wir haben uns entschlossen, eine Abstimmung durch Handzeichen durchzuführen.“ An die Sitzenden gewandt, sagte er: „So, die Herren Magiermeister, ich bitte um die Handzeichen für ein Nein.“
    Gespannt warteten sie auf das Ergebnis. Drei hoben die Hand.
    „Gewonnen“, begeisterte sich Tom laut, was ihm einen strengen Blick des Leiters einhandelte. „Schweig! Noch eine solche Entgleisung und ich werde dich bestrafen. Ich schreibe es deiner Erregung zu. Aber ich muss deinem Freudenausbruch dämpfen, es kann sich jeder der übrigen noch der Stimme enthalten, dann würde dieses Nein Gewicht bekommen. Es besteht jetzt eine Aussicht von vier zu drei für Ja. Aber wie ich bereits sagte: Nur durch eine Enthaltung oder derer zwei würde das Nein Übergewicht bekommen.“
    Die Spannung wuchs in das Unerträgliche, als er die Aufforderung sprach, für Ja zu stimmen.
    Er und zwei andere hoben die Hand, nur der mit dem Rücken Zugewandte zögerte.
    „Wir warten auf deine Entscheidung“, sagte Marxusta.
    Der Mann drehte sich langsam zu den Kindern. Sie erschraken auf das heftigste, wobei sie Eiseskälte durchfuhr, als würde ihr Blut gefrieren. Sie sahen in die Visage von Xexarus, den schwarzen Magier. Er feixte über sein schon ohnehin hässliches Gesicht.
    „Nun, Xexarus, fälle deine Entscheidung“, forderte Marxusta ihn auf.
    Dieser drehte sich wieder um und hob langsam die Hand. Die Wartenden waren verblüfft. Ausgerechnet der Mann, dem sie so übel mitgespielt hatten, war dafür, Mädchen in diese Schule aufzunehmen? Was mochte ihn nur dazu bewegen?
    „Nun, es ist entschieden. Die Mädchen werden an dem Unterricht teilnehmen. Damit beschreitet unsere Schule einen neuen Weg. Wir werden diesen in Zukunft weiter so gehen und im Lande diesen Entschluss verkünden.“
    Eigentlich war eine gewisse Erleichterung und auch Freude aus den Worten von Marxusta zu vernehmen. „Allerdings, so habe ich die Befürchtung, wird es nicht jedem Magier recht sein. Aber ich denke, auch die werden sich unserem Beschluss beugen. Schließlich haben viele von ihnen nur Mädchen als Nachkommen und sie würden die Tradition ihrer Sippen fortsetzen können.“
    Er entließ alle.
    Die Kinder begaben sich auf das Zimmer von Vinc, Tom und Zubla, wo sich auch Glases zu ihnen gesellte.
    „Was riecht denn hier so komisch?“, fragte Vanessa und schnüffelte mit der Nase. Ihr feiner Geruchssinn war sehr ausgeprägt und nahm schon Gerüche wahr, die ein anderer erst roch, wenn es zu hoher Konzentration kam.
    „Ich rieche nix. Oder hast du etwa ...?“ Tom sah auf Zublas Rückseite. Dieser trat ihm in das Schienbein, aber so sanft, dass dieser den Tritt nicht spürte.
    „Ich möchte nur wissen, warum Xexarus für die Mädchen stimmte. Der verfolgt doch einen bestimmten Zweck.“ Vinc schritt unruhig auf und ab. Allein die Tatsache, dass der Magier zu dem Lehrpersonal gehörte und er trotz seiner Vernichtung wieder auftauchte, ließ ihn erschaudern.
    „Ich glaube, ich weiß warum.“ Tom lenkte die sofortige Aufmerksamkeit auf sich. Sie sahen ihn gespannt an. „Der konnte doch nur Vanessa und Drialin sehen. Uns erblickte er nicht, denn wir standen zu seitlich. Und die beiden kannte er ja nicht, sie waren nicht dabei, als wir in seinem Turm waren“
    Vinc ging zu seinem Freund und klopfte ihm auf die Schulter. „Mensch, das wird es sein. Aber trotzdem. Ich glaube, da steckt etwas anderes dahinter. Der hat doch bestimmt schon mit seinem Sohn gesprochen. Der wird ihm von uns berichtet haben.“ Vinc konnte nicht so schnell an das Gute glauben.
    „Der weiß doch nicht, dass wir das im Turm waren, der war doch gar nicht dabei“, beruhigte Tom.
    „Was würdet ihr davon halten, erst einmal abzuwarten.“ Vanessa sah in die Runde.
    Die vier Freunde schrien auf und schauten auf den Boden, nur Glases blieb ruhig und sah dem Treiben zu.
    „Hilfe!“, flehte Tom.
    „Ich falle!“, schrie Vinc.
    „Die töten uns!“, rief Drialin.
    „Ich will nicht sterben!“, kreischte Zubla.
    Sie liefen an die Seite des Zimmers, benahmen sich dabei, als wollten sie einen rettenden Rand erreichen.
    „Was ist los?“, fragte Glases und sprang ebenfalls zurück.
    „Wir fallen in die Tiefe. Siehst du nicht die Skelette mit ihren Keulen und Schwertern? Da! Dieses Ungeheuer mit dem aufgesperrten Maul?“ Vinc deutete auf den Boden.
    Auf einmal sprang Vanessa zu Tom und würgte ihn: „Du bringst mich nicht um. Eher ich dich.“ Sie bekam übernatürliche

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