Das geheimnisvolle Tuch
glaube, er nannte die Feuerinsel“, sagte Zubla.
„Habe ich auch gehört“, pflichtete ihm Vanessa bei. „Ja, ich hörte genau, wie er Feuerinsel sagte“, fügte sie schnell hinzu.
Marxusta schüttelte sein Haupt. „Ja, mag sein. Aber maßgebend ist, was für einen Spruch er sprach. Die Feuerinsel heißt im Zauberspruch Firlandora, die Insel des Feuers Isfirinlaro.“
„Er murmelte unverständliche Worte. Aber welches nun maßgebend für die Verbannung auf welche Insel war, konnte man nicht verstehen. Es ging einfach zu schnell“, sagte Drialin und schaute sich ängstlich um, so als habe sie etwas Verbotenes getan.
„Nun, dann müssen wir von drei Inseln ausgehen, da wird es schwierig. Wählen wir das falsche Eiland, dann könnten wir verloren sein und alles wäre vorbei. Eine Insel scheidet auf alle Fälle aus und das ist die Teufelsinsel. Denn von dieser kommt niemand mehr herunter. Wir müssen versuchen, die Feuerinsel zu erreichen und können nur hoffen, dass Vinc dorthin gezaubert wurde. Im Buch heißt es weiter, dass wir in das Zauberreich müssen, da dort nur die einzige Hoffnung besteht, einen Zugang zur Feuerinsel zu entdecken. Weiter steht da noch, dass zwei schwere Aufgaben erfüllt werden müssen. Diese Aufgaben lägen versiegelt an zwei Orten im Zauberland. In der Höhle des Schreckens und in der Höhle der Wahrheit.
Und nun steht etwas, was mir sehr große Sorgen macht“. Er schob seine Brille zurecht, die er zuvor aufsetzte, die bis zur Nasenspitze verrutscht war. „Wähle die erste Höhle gut und weise. Solltest du in falscher Reihenfolge die eine oder andere betreten, dann bist du des Wahnsinns. Du wirst die erste Höhle erkennen an dem Ar... .“ Marxusta unterbrach sich und führte die Schrift näher an seine Augen. „Hier ist ein Tintenklecks. Dem Schreiber fiel wohl die Feder herab. Ich kann dann nur noch erkennen: Atme tief durch die Nase und lasse deine Sinne sprechen.“
Was mag der Schreiber nur für ein Wort gemeint haben? Sie rätselten darüber, aber keiner schien einer Antwort mächtig.
„Ich glaube, das lässt sich nur vor Ort feststellen“, meinte der Schulleiter und las weiter, aber er legte das Buch enttäuscht zur Seite: „Ich dachte, hier stünde noch, wo die Höhlen liegen, aber nichts deutet darauf hin. Im Zauberland gibt es viele Höhlen. Sie alle zu durchsuchen würde Monde dauern, aber die Zeit läuft uns davon. Wir müssen hier erst einmal weg. Ich glaube, am sichersten sind wir wohl in der Heimat der Miraten.“
„Wo ist Tom?“, wagte Vanessa zu fragen. Ihr brannte dies schon längst auf den Lippen. Erwartete sie eine ungehaltene Reaktion vom Magier, wurde sie angenehm überrascht, doch erschrak über dessen Antwort.
„Frage nicht. Es könnte ihm noch mehr Leid zustoßen.“
Was mochte er damit meinen?
„Was habt Ihr mit ihm gemacht?“, fragte Vanessa voller Angst, aber mit einer Entschlossenheit, in ihren Nachforschungen nicht aufzugeben.
„Er ist an einem Ort, an dem er uns im Moment nicht schaden kann.“ Als er das erschrockene Gesicht des Mädchens sah, fügte er beruhigend hinzu: „Er lebt und es geht ihm gut. Nur es ist besser, ihr wisst es nicht. Zu seiner eigenen und zu eurer Sicherheit.“
Sie sahen den Meister argwöhnisch an. Sie trauten seinen Worten nicht. Aber Marxustas Gesten und Miene besagten wohl, dass er kein weiteres Gespräch mehr wünschte und auch kaum noch zuließ.
„Ich werde euch nun etwas zeigen, das für immer und ewig unser Geheimnis sein wird und bleiben muss. Ich werde euch deswegen mit einem Spruch belegen, der euch für ewig verstummen lässt, wenn ihr dieses Geheimnis ausplaudert.“
Er forderte sie auf, sich vor ihm in eine Reihe zu stellen. Dann murmelte er unverständliche Worte.
Nach diesem Zauberakt führte er sie über den Hof, in einem Winkel an einer äußersten Ecke stellte er sich vor eine Wand und murmelte ebenfalls ein paar unverständliche Worte und streute ein Pulver an die Begrenzung. In diesen Bereich des Hofes konnte keiner einblicken, so dass Marxusta geschützt seinen Zauber anwenden konnte.
Es tat sich eine Öffnung auf und sie betraten einen dunklen Raum. In der Mitte sahen sie ein riesiges Auge, wie das eines Menschen, auch das Lid ging auf und ab und befeuchtete die Pupille.
„Das ist das wachsame Auge der Miraten. Es wird uns in ihr Reich bringen. Dort sind wir sicher. Ich lebe in Frieden mit ihnen, kein anderer außer mir und die Personen, die ich zu meinen Freunden erkläre,
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