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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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weiterleben können. Und nun schreitet in die Dunkelheit.“
    Sie taten wie befohlen. Aber die Angst, ihre Reinheit der Freundschaft gegenüber dem Meister könnte nicht echt sein, blieb ihnen im Nacken. Sie hörten immer noch in ihren Sinnen den Schrei des Zwerges.
    Zubla zeigte Mut. Er tastete mit seinen unförmigen Füssen den Untergrund vor sich ab und fühlte nur Leere unter sich.
    „Es geht nicht. Wir können nicht weiter. Es gibt keinen Pfad in der Finsternis.“
    Da hörten sie die Stimme Marxustas hinter sich: „Bleibt stehen und rührt euch nicht vom Fleck. Nicht weitergehen.“ Sein Organ klang befehlend und voller Kraft. „Einen Schritt weiter und ihr seid dem Schicksal wie das des Zwerges ausgeliefert. Ich hegte schon lange den Verdacht, dass er immer noch der Diener Xexarus war, nur nicht gezwungen von ihm, sondern er tat es freiwillig. Er hätte uns verraten, daher habe ich ihn nicht abgehalten in die Finsternis zu gehen. Ihr aber seid wirklich meine Freunde, ich spüre es, sonst würdet ihr wohl dieses Risiko nicht eingehen, nur würdet ihr genauso abstürzen.“
    Ein Raunen ging durch die Gruppe.
    „Ich allein kenne den Pfad und kann ihn betreten, denn ich nur darf vorangehen, damit er sich ausbreitet. Ohne mich kann niemand in das Land. Dies war wirklich eine Prüfung, wäre ich nicht überzeugt, dass ihr wirkliche Freunde seid, dann hätte ich euch nicht angehalten, in die Finsternis zu gehen und damit in euer Verderben.“
    Eine Gänsehaut überlief sie. Wie knapp waren sie doch an ihrem Ende! Sie wussten in diesem Moment, dass sie Marxusta unbedingt trauen konnten.
    Sie beschritten den Pfad, angeführt durch Marxusta. Sie hielten sich hintereinander fest, um nicht einen Schritt daneben zu gehen. Kurze Zeit später spürten sie einen Sog. Sie bemerkten eine unheimliche Geschwindigkeit, mit der sie fortbewegt wurden. Dann standen sie in einem Saal aus purem Glas.
    Aber waren sie sie es selbst oder wen erblickten sie vor sich? Sie sahen wie Geister aus, durchsichtig und ihre Körper fühlten sich leicht wie eine Feder an.
    „Keine Angst. Ihr seid noch die, die ihr seid. Nur eure Körper sind gasförmig geworden. Das ist während unseres Fluges hierher passiert. Wir müssen uns den Miraten anpassen. Euere schweren Körper würden wohl in diesem Land Schäden anrichten. Seht euch einmal um. Es besteht aus reinem Glas und Kristall.“
    Sie sahen dies schon längst.
    „Ist das die gläserne Stadt?“, fragte Vanessa.
    „Nein. Aber das gläserne Land. Diese Wesen hier haben zwar die gläserne Stadt erbaut, aber sie konnten sich im Zauberland nicht aufhalten, da sie zu zart in ihrer Natur sind und es nicht überleben würden. So kehrten sie in ein Land, das für sie geeignet ist. Ihr ärgster Feind ist der Wind. Sie würden von ihm getötet. So kamen viele im Zauberland um ihr Leben.“
    „Aber wieso sind sie vom Zauberland?“, fragte Zubla interessiert.
    „Sie sind in Wirklichkeit Ureinwohner dieses Landes. Sie waren Wesen mit Körpern wie wir auch. Aber das Zauberland wurde damals von den schwarzen Magiern erobert und sie wollten sich der Ureinwohner entledigen, so verzauberten sie sie zu diesen gasförmigen Wesen“, erklärte Marxusta weiter.
    „Konnten sie denn nicht zaubern, wenn sie die Ureinwohner des Zauberlandes waren?“
    „Das Zauberland gehörte früher den braven Miraten, sie waren Bauern und Händler. Allerdings entdeckten sie eines Tages in einem bestimmten Getreide eine Zauberkraft. Sie erzählten es herum und es hörten Wesen davon, die zwar des Zaubers mächtig, aber in alle Winde zerstreut waren. Sie kamen hierher und entdeckten, dass von diesem Getreide eine unheimliche Macht in sie übertragen wurde, nämlich die Macht der hohen Zauberei. Sie ließen sich hier nieder und sie trieben friedlichen Handel mit den Miraten. Bis die schwarzen Magier in ihrem Wahn kamen, wie ich schon erzählte, dieses auszunutzen, um dieses Volk zu verzauberten. Die gläserne Stadt sollte sie schützen und das Glas die Magie fernhalten. Aber sie mussten auch einmal nach draußen, um Nahrung zu holen und da wurden viele vom Wind hinweg geblasen und getötet. In diesem Land hier herrscht Windstille.“ Er schwieg und gönnte sich eine Verschnaufpause nach seiner Ausführung, bevor er fortfuhr: „Das Zauberland wurde von den friedlichen Zauberern gegründet. Aber auch die Magier beanspruchten es und so kam es zum Krieg zwischen den beiden Gruppen. Nun kommt, ich werde euch der Obersten Zatalus

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