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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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sich die menschliche Seite befindet, oberhalb oder unterhalb ihres Körpers. Sie sollen früher gegen die Zykliten gekämpft haben. Diese Wesen sollen der Sage nach versucht haben, hier oben im Zauberland ein Reich der Wunder und des Reichtums aufzubauen. Sie konnten, so die Sage weiter, in das Universum fliegen und dort von Stern zu Stern. Sie brauchten nichts essen, trinken und sie brauchten sogar nicht atmen. Weder Hitze noch Kälte konnte ihnen etwas anhaben und sie waren ihrer Umwelt wohlgesonnen. Außer, wie ich bereits sagte, den Zykliten. Man konnte dies vergleichen mit der Feindseligkeit zwischen den Zauberern und den schwarzen Magiern. Sie rotteten die Zykliten aus.“
    „Wann lebten sie?“, fragte Vanessa neugierig.
    „Lange Zeit vor dem Zauberland. Damals waren hier noch keine anderen Bewohner. Ich glaube, vor Millionen von Monden. Warum sie dann irgendwann verschwanden, weiß niemand. Vielleicht gefiel es ihnen hier nicht mehr oder aber irgendeine Naturkatastrophe löschte sie aus.“
    Marxusta sah sich um und hob einen eigenartigen Gegenstand in die Höhe. „Das ist interessant.“
    Das Ding in seiner Hand leuchtete und wurde auf einmal bläulich. Er legte ihn sofort wieder zurück, aus Angst, er könnte ihm die Hand verbrennen. „Wir müssen vorsichtig sein“, murmelte er.
    Sie fassten Mut und gingen weiter in das Innere.
    Das unterirdische Gewölbe verbreiterte sich. Sie kamen in eine Ausweitung, die vorn kugelförmig endete. Die Höhle hatte inzwischen eine Höhe erreicht, dass die Decke kaum zu sehen war.
    Ringsum glitzerte und funkelte es. Sie erkannten, dass nicht mehr die schroffen Felswände das Aussehen bestimmten, sondern Wände aus Gold, in denen Gemälde eingeprägt waren, umrandet von Edelsteinen unterschiedlichster Farben.
    Die Betrachter sahen den Körper eines Menschen abgebildet, aber mit dem Kopf eines Tieres unbekannter Rasse. Er ähnelte den edlen Zügen eines Pferdes, dafür jedoch war der Kopf nicht länglich genug. Obwohl Nüstern ansatzweise vorhanden waren, schienen sie eher einem Affen abzustammen, nur der Mund war menschlich.
    Daneben fast das gleiche Bild, nur in umgekehrter Folge. Der Körper ähnelte einem Tier und der Kopf einem Menschen. Durch diese eigenartigen Abbildungen war die Verwirrung der Gruppe perfekt. Sie machten sich darüber keine weiteren Gedanken.
    Ihre besondere Aufmerksamkeit erregte ein Altar, der auf einer Erhöhung stand und zu dem Stufen aus Marmor führten. Es war ein Schrein aus purem Gold mit Edelsteinen besetzt. Auf seinem Deckel war ein riesiger Kelch befestigt.
    Marxusta trat näher hin und betrachtete diesen wertvollen Gegenstand.
    „So ein Material ist mir noch nicht begegnet.“ Er studierte die darauf befindlichen Zeichnungen in einem respektvollen Abstand. „Es sieht aus, als wolle uns die Abbildung etwas andeuten.“ Er trat etwas näher, um es noch besser sehen zu können, während die Anwesenden gespannt auf seine Erklärung warteten.
    „Ich sehe da so ein Wesen, das aussieht wie das an der Wand abgebildete. Das Haupt ist auch hier das Ebenbild eines Tieres.“ Er sah wieder zu den Anwesenden. „Wir können stolz sein, dass wir die Ersten sind, die ein ewiges Rätsel um die Sagen lösen können. Wir werden berichten und man wird uns bewundern und ehren. Denn das, was wir vor uns erblicken, ist eine Gottheit.“
    Sie verstanden seine Worte nicht, aber sie sahen seine Ehrfurcht vor diesen Dingen. Er kniete vor dem Altar nieder und da geschah etwas Seltsames. Hinter dem Sarg wuchs langsam eine Statue in die Höhe.
    Dann, als sie in ihrer gewaltigen Größe dastand, die wohl zehn Meter haben musste, sahen sie das Abbild eines Menschenkopfes, der mit einem Helm bedeckt war. Der Körper steckte in einem goldenen Anzug, im Aussehen einer Ritterrüstung.
    Die Statue deutete mit dem rechten Arm seitlich in die Halle. Doch sie bemerkten es noch nicht, denn Marxusta interessierte zunächst die Schrift, die auf der Fläche vom Sarg stand und was den Start der Staue ausgelöst hatte.
    Als erfahrener Magier und Zauberer kannte er sich auch in der Mechanik gut aus. Auf Arganon gab es Schlösser, alte Häuser und seltsame Gebäude, in denen sich Geheimtüren befanden, die durch irgendwelche Knöpfe oder Hebel geöffnet werden konnten.
    Er entdeckte aber keinen Mechanismus, ebenso war es ihm nicht möglich, die Schrift am Sarg zu entziffern.
    „Der deutet doch auf etwas“, meinte Lombard, dem das Studium Marxustas inzwischen zu lange dauerte.

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