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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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die konzentrierte Haltung steif gewordenen Glieder zu entspannen.
    Die Gruppe schlich aus der Höhle und begab sich auf die beschwerliche Reise in den Norden des Landes. Im Schutze des Waldes konnten sie sicher vor einer schnellen Entdeckung sein.
    Je weiter sie schritten, desto lichter wurde das Gebüsch und sie entdeckten etwas sehr Beängstigendes. Der rückgängige Wuchs des Waldes entwickelte sich nicht alleine, es geschah möglicherweise durch eine unbekannte Gewalt.
    Marxusta glaubte, eine Erklärung zu kennen: „Das tun bestimmt diese Biester. Sie wollen die vollkommene Kontrolle über das Land, weil der Wald sie in der freien Sicht behindert. Möchte gerne einmal wissen, wie so ein Tier aussieht.“
    „Lieber nicht“, meinte Vanessa. Ihr genügten die Aufregungen durch Unholde und böse Magier in der letzten Zeit.
    Sie konnten ungehindert ihren Weg fortsetzen.
    Irgendwann kamen sie an eine Bergkette und da sahen sie in der Ferne Xexarus Behausung. Der Turm ragte unbeschädigt in die Höhe. Er sah wie immer aus wie ein Finger, der dem Himmel drohte.
    In dieser Gegend war eine beängstigende Stille. Es schien, als habe hier die Natur für immer ihre Aktivitäten eingestellt. Es war unheimlich, wenn sich kein Tier bewegte, kein Vogel trällerte, es in den Büschen nicht raschelte. Eine Feststellung, die immer dann zutraf, wenn in der Umgebung sich etwas Seltsames ereignete. Meistens, wenn Naturkatastrophen kurz bevorstanden.
    Lombard, der ständig schweigend die Gegend beobachtete, sagte etwas besorgt: „Merkt ihr nicht, dass uns seit einiger Zeit etwas folgt?“
    Sie sahen sich um, konnten aber nichts entdecken.
    „Es hat sich wieder irgendwo versteckt.“ Lombard sah nach allen Seiten, besonders zu den Baumwipfeln.
    „Was meinst du? Wer oder was soll das sein?“, fragte Marxusta besorgt.
    „Ich weiß nicht. Sieht aus wie ein Rabe, kann aber auch etwas anderes Fliegendes sein. Jedenfalls beobachtet es uns, seit wir in der Umgebung des Turms sind.“
    „Aber der ist doch noch in weiter Ferne“, stellte der Zauberer fest.
    „Xexarus ist überall.“ Lombard konnte eine gewisse Ehrfurcht bei der Nennung des Namens nicht verleugnen. Er hatte Achtung und auch Angst vor seiner gewaltigen Magie.
    „Wir müssen so schnell wie möglich aus dem Umkreis“, sagte Marxusta.
    Er beschleunigte seine Schritte, gefolgt von den anderen.
    Sie spürten überall die Anwesenheit von Xexarus, was ein unangenehmes Gefühl hinterließ. Sie sahen öfter verstohlen hinter sich und bemerkten ihren Beobachter.
    „Kann das der Magier sein?“, fragte Vanessa ängstlich.
    „Nein!“, antwortete Marxusta bestimmt. „Er kann sich nicht in ein Tier verwandeln, es sei denn, er hat es inzwischen gelernt. Könnte ein Assistent von ihm sein. Meist sind es abgerichtete Raben oder aber irgendwelche andere dienende Wesen. Ich habe einmal von Erasen gehört. Durch sie können Magier sogar sehen. Nur bin ich so einem Wesen noch nicht begegnet. Lauft weiter und seht euch nicht um“, flüsterte er, so dass es die Anwesenden noch hören konnten.
    Vanessa sah, wie Marxusta neben ihr herlief und plötzlich verschwunden war. Sie teilte es Lombard mit. Er verlangsamte seine Schritte, auch seine Begleiter passten sich an.
    „Der alte Mann weiß, was er tut und ich glaube auch, was das ist.“ Lombard wies an, stehen zu bleiben.
    Sie hörten einen markerschütternden Schrei.
    Eine Nerven zerreibende Ungewissheit entstand. Es raschelte in den Büschen. Der alte Mann erschien, ein schwarzes Wesen in der Hand haltend.
    Erstaunt sahen sie menschliche Züge bei diesem fliegenden Etwas. Marxusta, der es an den zwei Beinen mit dem Kopf nach unten hielt, hob es triumphierend in Schulterhöhe.
    „Das wird eines der Erasen sein, jedenfalls habe ich so was noch nicht gesehen. Haltet mal das Ding!“ Er nahm sein Seil von der Schulter und verschürte dieses Etwas wie ein Paket.
    „Wer bist du? Und was machst du hier?“, begann Marxusta sein Verhör.
    Das Wesen schwieg und sah mit seinen stechenden dunklen Blicken um sich.
    „Du hast einen Mund, also rede!“ Die Stimme Marxustas wurde drohend und befehlend: „Wenn du nicht redest, dann lasse ich dich hier liegen und du kannst verhungern und verdursten.“
    „Das wird dir nicht gelingen, du alter Narr.“
    Die Gruppe war wie erstarrt. Nicht der Worte, sondern der Stimme wegen. Sie klang wie die des schwarzen Magiers.
    Marxusta ließ sich nicht einschüchtern: „Ach so, du bist es, Xexarus. Möchte

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