Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
Vom Netzwerk:
sahen aus, als seien sie in einen Farbtopf gefallen. „Davor braucht ihr keine Angst zu haben. Sobald wir hier durch sind, ist alles wieder normal.“
    Sie amüsierten sich über dieses spektrale Spiel. Im ständigen Wechsel wurde der Boden grün, dann rot und wiederum gelb oder blau. Die spärlich bewachsene Umgebung ließ Bäume, Gras und Sträucher aussehen, als seien sie in einen Farbtopf getaucht worden.
    Sie fanden es faszinierend und aufregend zugleich. Nach einer gewissen Zeit merkten sie, dass manche Farben zu grell waren und ihren Augen weh taten.
    Auch Lombard schien etwas erregt, er spornte zur Eile an.
    „Es wird Nacht. Ich habe es noch nicht selbst erlebt, aber darüber gehört, dass Leute, die dieses Gebiet zu diesem Zeitpunkt durchquerten, erblindeten.“
    Die Farben wurden noch greller und stachen in den Augen. Nur Drialin, Zubla und Trixatus hatten damit keine Probleme.
    „Also, uns macht das nichts aus“, sagte Zubla.
    „Das ist die Lösung“, Marxusta war etwas erleichtert. „Ihr müsst uns führen. Der Boden hier ist eben und wir könnten mit geschlossenen Augen folgen.“
    Lombard zweifelte am Verstand des Alten, doch er sagte nichts dazu, er wollte den Zauberer nicht beleidigen, auch nicht verunsichern.
    „Aber wie sollen wir euch führen? Wir sind zu klein, um euch an die Hände zu nehmen, außerdem könntet ihr aus Versehen auf uns treten“, gab Drialin zu bedenken. „Allerdings, wenn ihr uns auf die Schulter nehmt, dann könnten wir euch durch Anweisungen führen.“
    Wurde eigentlich schon einmal erwähnt, wie Zubla auf die Vorschläge reagierte? Nein? Er war wieder einmal überwältigt und Trixatus eifersüchtig wie immer.
    Diesen Ratschlag fanden sie gut und so wurde es denn gemacht. Lombard bekam Drialin aufgesetzt, Vanessa Zubla und Marxusta Trixatus. Sie schlossen die Augen und ließen sich durch Anweisungen leiten.
    Die Schritte wurden unsicher, obwohl bei dieser Fläche die Gefahr des Stolperns nicht bestand. Die Gnome, selbst darauf bedacht, dass ihre Untertanen, auf denen sie ritten, sicheren Schrittes gingen, denn ein Umfallen wäre wohl ein zu arger Sturz für die Kleinen gewesen, dirigierten sie selbstbewusst durch diese unwirtliche Gegend.
    Nach einiger Zeit konnten sie diese seltsame Region verlassen.
    Die Dunkelheit erfasste das neue Gebiet.
    Sie sahen sich um und bemerkten im felsigen Umfeld den Eingang einer Höhle. Vorsichtig gingen sie an ihn heran, um nicht eine unangenehme Überraschung zu erleben. So sehr sie in sie hineinstarrten, die Finsternis ließ nichts erkennen.
    Marxusta bat, sie mögen zur Seite treten. Er ging etwas tiefer das Innere. Er griff in eine von den Taschen, die an seinem Gürtel hingen. Er holte mit den Fingerspitzen etwas Pulver heraus und streute es auf seine Handfläche. Vorher einen Spruch murmelnd, blies er das Pulver weg. Im Nu erhellte sich eine nicht allzu große Höhle. Nichts deutete auf einen Bewohner hin, so beschlossen sie, hier zu nächtigen.
    In der Mitte der Höhle entdeckten sie etwas Arges.
    Der Meisterdieb sah es zuerst und sprang mit einem warnenden Ruf wieder zurück an den Eingang.
    Ringsum bekam der Boden kleine Risse, als befänden sie sich auf einer dünnen Eisfläche, die durch das Gewicht einzubrechen drohte.
    Sie hörten das Bersten des Steinbodens. Doch die Gruppe konnte nicht schnell genug reagieren.
    Lombard nahm geistesgegenwärtig sein Seil von der Schulter und warf es den in der Mitte Stehenden zu. Er wusste, dass dies wohl keinen Sinn hatte, denn wie wollte er fünf Personen vor dem Fall bewahren? Er würde mit hinab gezogen werden.
    Und so kam es, wie es kommen musste.
    Der Boden gab nach und der Fall in die Tiefe war nicht mehr aufzuhalten. In ihrer Not fassten Marxusta und Vanessa gleichzeitig nach dem Seil und sie zogen durch das Übergewicht Lombard mit hinunter. So seltsam es war, den Bedrohten schoss fast allen gleichzeitig, während sie das Nachgeben des Bodens bemerkten, der Name Xexarus durch den Kopf, der ihnen das Ende vorausgesagt hatte.
    Der Fall ging nicht tief, so dass sie ohne Verletzungen weich auf dem Boden landeten.
    Was war das für eine Höhle?
    „Der sagenhafte Schatz der Ykliten“, sagte Lombard überrascht.
    „Wer ist denn das schon wieder?“, wollte Vanessa wissen. Ihr wurde es allmählich zu viel, sich diese neuen Namen zu merken.
    „Das sind eigentlich Fabelwesen. Wir haben nie gewusst, ob es sie wirklich gibt. Sie sollen halb Mensch und halb Tier sein. Keiner weiß, wo

Weitere Kostenlose Bücher