Das geheimnisvolle Tuch
gegangen.“
„Wir suchen die Höhle des Bösen. Ist sie euch bekannt?“
„Nein, aber das soll nichts heißen. Es gehen viele Wege nach unten. Wir sind ihnen noch nicht gefolgt, denn unsere Aufgabe besteht darin, die Viecher da draußen zu bekämpfen, um sie endgültig zu vernichten.“
„Wo sind diese Wege nach unten?“, wollte Marxusta wissen, indem er den Dialog zwischen Lombard und dem Mann der Zwölf unterbrach, denn er ahnte, dass diese Höhle des Bösen nur dort zu finden war.
„Ungefähr in der Hälfte zwischen dem Aufgang hier und der zu dem Verborgenen führt. Aber die Pfade gehen steil hinab und sie sind kaum begehbar, so teilte ein Späher mit, den wir zur Erkundung nach unten geschickt hatten. Ihr werdet euch abseilen müssen. Wie ich sehe, habt ihr Seile von uns. Ich nehme an, ihr kennt schon deren Geheimnis?“
Marxusta nickte: „Ja, aber sag es uns genauer.“
„Ihr braucht sie nicht irgendwo befestigen. Sie halten sich von selbst aufrecht. Ihr müsst sie auch nicht irgendwo hin schießen. Ihr müsst Folgendes tun.“ Er zog die fünf Abenteurer etwas zur Seite, als befürchtete er, Xexarus könnte jedes Wort verstehen: „Ihr müsst nur das Seil in Augenhöhe nehmen, das Ziel anpeilen, das ihr anstrebt und das Seil wird genau dorthin sein Ende bringen.“
„Ich würde euch gerne meinen Bogen geben“, bot Lombard an und hielt ihn dem Mann entgegen, der aber schüttelte den Kopf.
„Er nützt uns nichts. Nur in deiner Hand wird er nützlich sein. Und außerdem würde ich es auch nicht annehmen können, denn dieser Bogen wurde dir allein anvertraut und es würde ein Vertrauensbruch gegenüber unserem Freund, dem Zwerg, sein. Allerdings, so ein Bogen könnte uns vielleicht den Sieg bescheren. Zumal unsere Pfeile immer knapper werden und wir irgendwann nicht mehr die Augen der Eisdrachen bekämpfen können.“
Es wurde still ringsum.
Marxusta unterbrach das Schweigen: „In Anbetracht, dass diese Tiere eine große Gefahr für das Zauberland darstellen und wir eigentlich eine ebenso große bereits ausgeschaltet haben, habe ich einen Vorschlag zu machen.“
Sie starrten gespannt auf den weisen Mann.
„Ich schlage vor, Lombard bleibt hier und hilft bei dem Kampf gegen die Eisdrachen. Er wäre mit seinem Pfeil und Bogen unbesiegbar.“
Dieser Vorschlag wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen.
Lombard war bereit, es zu tun, gab aber zu bedenken: „Du bist ein alter Mann. Verzeihe mir, wenn ich dein Alter anspreche, der durch diese Strapazen auf der Suche nach der Höhle des Bösen geschwächt werden könnte oder gar sterben, dann wäre dieses Mädchen sowie diese Winzlinge, auf sich allein gestellt, kaum noch in der Lage, durch die Höhle zu kommen.“
„Von wegen Winzlinge!“, erboste sich Drialin mit schmollendem Ton. „Wir haben schon oft bewiesen, dass wir groß sind, wenn auch nur im Geiste. Und wer wäre nicht mehr da, wenn die Winzlinge euch nicht gerettet hätten?“
„Schon gut“, unterbrach sie Lombard. „War nicht so gemeint. Ich weiß, dass ihr Kleinen Großes geleistet habt.“
„Ich weiß selbst, dass ich alt bin, aber glaube mir, ich bin zäh und auch noch vital. Nicht das Alter, sondern seine geistige Kraft und Einstellung gegenüber unlösbaren Aufgaben prägt den Menschen. Ich habe beides. Ich fühle mich manchmal jünger, als man es mir ansieht und außerdem: meine Einstellung bringt mich zu ungeahnten Kräften, denn ich habe das Ziel, das Böse zu besiegen und davon wird mich nichts abbringen. Und was dich betrifft, junger Freund, ich glaube, du wirst hier dringender gebraucht als in unserer Gesellschaft, denn du kannst verhindern, dass noch weitere Krieger geopfert werden und du kannst der Gewalt ein Ende bereiten. Ich kenne Magie, die sehr gefährlich und mächtig ist, sie wird uns mehr nützen als irgendeine Waffe. Ich schlage vor, dass du hier bleibst. Ich habe drei tapfere Begleiter und die werden schon zu Recht kommen. Sie haben es bereits zur Genüge bewiesen.“
Auf solche Argumente hatte auch Lombard nichts einzuwenden.
„Außerdem hängt ja dein Seil um den da“, sagte Zubla und trat dem schwarzen Magier in die Seite.
Dessen Blick wurde stechend.
Die Anwesenden begingen einen schweren Fehler, denn sie hatten vergessen, ihm die Augen zu verbinden.
Zubla, Drialin, Trixatus und Vanessa umarmten Lombard und verabschiedeten sich. Vanessa drückte ihren Schwarm unabsichtlich länger. Sie hatte Angst, ihn nicht wieder zu sehen. Ungewollt
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