Das geheimnisvolle Tuch
hier im Turm diese primitive Erhellung angewendet, obwohl außerhalb in der Herberge elektrisches Licht benutzt wurde.
Sie sahen eine Menge Bücher. Sie entschlossen sich jedoch erst den Turm zu erkunden, und betraten zunächst eine Treppe die weiter nach unten führte.
Sie zählten noch drei weitere Stockwerke, gefüllt mit Regalen und den kostbaren Lektüren. „Das müssen ja Tausende sein. Wie soll man da ein Buch finden“, stellte Tom fest und setzte sich auf einen Stuhl, der vor einem Tischchen stand. „Aber schöne Bücher sind das schon“, meinte er und deutete auf eines, das vor ihm lag. „Roter Einband und die goldenen Buchstaben. Einfach Klasse. Bestimmt ein Batzen Geld wert. Was steht da? Arganon, die geheimnisvolle Welt.“
„Was liest du vor?“ Vinc, der an einem der Regale stand und ein Buch herausgezogen hatte, stellte es schnell zurück und eilte zu Tom. Auch Vanessa und die Kleinen flitzten zu ihm. Vinc und stieß vor Erregung Tom von dem Stuhl, dass dieser fast auf die Erde plumpste. Vinc setzte sich und versuchte das Buch aufzuschlagen. Doch er konnte es nicht öffnen.
„Die Seiten sind fest aneinander geklebt. Ich kriege es nicht auf“, sagte Vinc mutlos.
„Lass mich mal!“, verlangte Vanessa, aber auch ihr gelang es nicht.
Vinc drehte es um und las auf der Rückseite. „Nur ein Zauber kann mich öffnen.“
Verblüfft sahen sie auf das kostbare Buch und wussten keinen Rat.
„Was knistert denn da?“, fragte Vanessa und horchte an der Treppe nach oben.
„Das wird das alte Gebälk sein“, beruhigte sie Vinc, der immer noch ratlos vor dem Buch saß. „Zubla, weißt du, mit welchem Zauber man das Buch öffnen kann?“, fragte er.
Zubla schüttelte den Kopf. Er schaute zu Drialin und anschließend zu Trixatus, aber auch sie verneinten es.
„Das knistert aber lange“, meinte Vanessa erneut.
„Sind wohl Ratten!“, bemerkte Tom, nicht aus einer Feststellung heraus, sondern er wollte seiner Schwester Angst machen, denn er kannte ihre panische Furcht vor diesen Tieren. Kaum kam das Wort Ratten über seine Lippen, eilte Vanessa die Treppe hinauf, um erregt zu den unten befindlichen zu rufen. „Feuer! Der Turm brennt!“ Fast wäre sie die Treppe heruntergefallen. Sie übersprang die letzten vier Stufen, um hart auf dem Boden vor den Anwesenden zu landen. „Da oben brennt alles!“, rief sie noch erregter.
Da sahen sie es auch. Das Feuer zündelte die Holztreppe, die zu ihnen führte. Durch das ausgetrocknete Holz der Stiegen fand es rasch und reichlich Nahrung.
„Wir müssen aus dem Fenster springen“, schlug Tom vor und eilte zu einer der Öffnungen. Sie waren durch die Regale zugestellt. Er zog einige Bücher heraus. Die Enttäuschung aber war groß. Die schmalen Scharten, die ursprünglich die Öffnungen bildeten, waren zu kleinen Fenstern umgebaut worden, aber so eng, dass keine Person hindurch konnte. Außer den Gnomen, die durch ihre kleinen Körper diesen Vorteil besaßen.
„Dann geht ihr wenigstens hinaus und holt Hilfe!“, befahl Vinc den Kleinen, dem nichts Besseres einfiel. Aber ehe sie der Anordnung nachkommen konnten, krachte es. Die Treppe löste sich und fiel nach unten. Durch ihre schnelle Reaktion, zur Seite zu springen, konnten sie dem tödlichen Fall entkommen. Gleichzeitig setzte die sinkende Glut die untere Stiege ebenfalls in Brand.
Vinc sah, wie sich der Tisch mit dem Buch entzündete. Er lief hin und schnappte sich geistesgegenwärtig das kostbare Stück. „Los! Nach unten!“, rief er. Er wusste zwar nicht, wie sie dem Inferno entkommen sollten, aber es war die einzige Fluchtmöglichkeit.
Sie mussten sich beeilen, denn die Flammen auf den Stufen begannen größer zu werden und es war nur eine Frage der Zeit, wann sie die Treppe verbrannten und sie auch hinabstürzte. Nicht nur die Flammen machten ihnen Schwierigkeiten, sondern auch der beißende Rauch. Vinc wusste, dass sie auch von dem Qualm bedroht wurden, denn er nahm ihnen nicht nur den Sauerstoff, sondern es bestand auch die Gefahr einer Rauchvergiftung.
Sie achteten nicht mehr auf die Stockwerke, die sie hinab liefen, sondern eilten, ohne nachzudenken nach unten. Nur weg von dieser Höllenglut. Dann lag das Ende vor ihnen.
Sie sahen eine Tür, die sie öffnen konnten. Innen schlossen sie sie sofort. Vinc sah einen Riegel an der Türe und schob ihn unbewusst in eine Halterung.
„Willst du uns damit vor dem Feuer schützen? Glaub kaum, dass es vor der Holztür Halt macht“, sagte
Weitere Kostenlose Bücher