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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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diese Aussichten recht, denn dann brauchte er sich nicht mit Wandern abzuquälen.
    „Woher willst du denn wissen, dass es den ganzen Tag regnen wird?“, fragte Vanessa.
    „Schon einmal etwas von einem Wetterbericht gehört? Habe vor unser Abfahrt im Videotext im Fernseher die drei Tagesvorschau gelesen. Zwei Tage Mistwetter und dann wieder Sonne pur“, antwortete Tom.
    „Da hilft wohl nix, dann müssen wir eben heute auf unseren Zimmern bleiben“, meinte Vinc.
    „Und vor Langeweile Däumchen drehen. Ist aber auch nix da. Kein Fernseher, kein Radio, noch nicht einmal Licht haben die“, meuterte Tom. Er sprang auf einmal auf und sagte: „Bibliothek. Schlösser haben meist eine riesige Büchersammlung. Das wäre was. In den Bücher stöbern.“
    „Bestimmt gibt es im Schloss eine“, folgerte Vanessa. „Wir fragen den Diener“, schlug sie vor.
    Kaum dass sie den Diener erwähnte, stand er plötzlich im Vorraum: „Wünschen die Herrschaften noch etwas?“
    „Ja, gibt es in diesem Schloss eine Bibliothek?“, fragte Vanessa und sah den Unmut in den sonst so reglosen Augen des alten Mannes.
    „Ja. In dem alten Turm seitlich des Schlosses. Die Herrschaft sieht es nicht gerne, wenn Fremde diesen Ort betreten“, antwortete er. An seinem Ton konnten sie den Widerwillen erkennen, sie über den Standort der Bücherei zu informieren.
    „Wieso Fremde? Wir sind es doch. Vincent, Rexina und Thomas”, sagte Vinc.
    Der Diener wiegte sein greises Haupt hin und her und meinte: „Ihr wisst und auch ich weiß, wer ihr wirklich seid. Ich warne euch, die Bibliothek aufzusuchen“, sagte er geheimnisvoll, drehte sich um und verschwand.
    „Wo ist der denn so schnell hin?“, fragte Tom ängstlich.
    „Möchte ich auch gerne wissen.“ Vinc kamen der Abgang und auch die Worte des Dieners unheimlich vor. „Wir müssen in diese Bibliothek! Habt ihr gemerkt wie der reagierte? Und dann die Warnung“, flüsterte er.
    „Dazu müssen wir den Eingang zum Turm finden“, meinte Vanessa und sah sich um aus Angst, sie könnte von diesem seltsamen Lakaien belauscht werden.
    Sie gingen auf den Hof, um sich ein wenig umzuschauen. Der Regen hatte etwas nachgelassen, aber ein Blick zum Himmel kündigte, mit den schwarzen Wolken, den nächsten Regenschauer an.
    Am Turm angekommen, der wie vom Diener beschrieben seitlich des Herrenhauses vom Schloss emporragte, betrachteten sie ihn genauer. Sie umschritten ihn. So sehr sie auch schauten, sie sahen nur oben angeordnet kleine Fenster, aber keinen Eingang, der hineinführen könnte.
    Als Vinc weiter in die Höhe blickte, sah er eine überdachte Brücke, die von dem Schlossgebäude in den Turm führte. Er wies die Freund darauf hin. Sie erkannten, dass dies die einzige Möglichkeit war, in diesen runden Bau zu kommen.
    Sie eilten zum Eingang des Schlosses zurück. Sie befürchteten, dass die Tür in die Verriegelung gefallen war, nachdem sie hinausgetreten waren. Sie wollten aber im Moment nicht dem Diener begegnen, denn bei geschlossener Tür müssten sie läuten, damit er sie öffne. Sie waren angenehm überrascht, als sie die Türe offen vorfanden.
    Geräusche vermeidend, schlichen sie nach oben. Von der Plattform, wo ihre Zimmer lagen, schauten sie vorsichtshalber nach unten, ob der Diener ihnen nachspionierte. Doch es regte sich nichts.
    Sie erreichten das nächste Stockwerk. Vinc schaute aus dem Fenster und sah nach der Brücke. „Wir müssen noch eine Etage höher“, stellte er fest.
    Dann standen sie vor einigen Türen. Vinc bestimmte eine von ihnen, hinter der er den Übergang zum Turm vermutete. Sie ließ sich öffnen. Sie konnten ungehindert den Übergang, dessen spröder Holzboden knarrte, überqueren.
    Hatten sie erwartet, vor einer verschlossenen Türe zu stehen, waren sie jedoch froh, als sie sich öffnen ließ.
    Zunächst kamen sie in eine leere Ebene. Eine Treppe führte spiralenförmig nach unten, aber keine mehr nach oben. Sie wussten, dass sie sich im letzten Stockwerk des Turms befanden.
    Sie schritten die Wendeltreppe hinab. Sie war so eng, dass sie zu zweit nebeneinander kaum Platz hatten. Auf dem nächsten Stockwerk befand sich eine Türe. Sie ließ sich ebenfalls öffnen.
    Im dahinter befindlichen Innenraum standen an den runden Wänden Regale mit Büchern. Inmitten des Bereiches führte erneut eine Wendeltreppe abwärts. Neugierig blickte Vinc hinunter, sah aber nicht das Ende der Treppe, obwohl Fackeln sie ausleuchtete. Er wunderte sich, dass im Schloss wie auch

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