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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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treffen. Er sendete jetzt auch größere Blitze in Richtung der nach hinten in die Höhle Flüchtenden. Die elektrischen Gewalten schlugen ringsum sie ein. Es war nur eine Frage der Zeit, wann sie getroffen wurden.
    Während die Gruppe weiter lief, blieb Drialin zurück. Sie eilte nach vorne, in die Nähe der Wurzel und sah nach oben.
    „Sie sind nicht böse!“, rief sie. Ihr Stimmchen wurde kaum von dem Riesen wahrgenommen. „Sie sind nicht böse!“, wiederholte sie. „Der Vater von Thomas hat sogar Arganon gerettet. Er brachte den Spiegel der Zeit wieder zum spiegeln!“ Drialin wusste, sie wurde nicht gehört, denn der Wurzelherrscher hatte sich so in seine Wut gesteigert, dass er nur noch daran dachte, die Menschen zu töten.
    „Sie heißen: Rexina, Tochter des Zauberers Rexos! Vincent, Sohn von Vincent des großen Herrschers von Arganon! Thomas, Sohn des Magiermeisters und Zauberlehrers Marxustas!“ Plötzlich hörten die Blitze auf.
    „Was sagst du da? Der Sohn von Marxusta ist hier? Dem großen weisen Mann?“
    Drialin bestätigte es und deutete auf die immer noch Flüchtenden.
    „Halt! Bleibt stehen!“, rief der Herrscher.
    Sie gehorchten ängstlich dieser Aufforderung, denn sie bemerkten, so schnell sie auch liefen, kamen sie nicht vorwärts. Als sie sich umdrehten, stellten sie fest, dass sie sich zwar einige Meter von Wurztresa entfernten hatten, aber zum Schluss auf der Stelle traten.
    „Kommt her! Ich tue euch nichts!“, sagte der Gewaltige wieder mit seiner vertrauenserweckenden tiefen Stimme. „Du, der kräftige Mensch, trete dichter an mich heran!“, befahl er.
    „Wen meint er mit kräftig?“, fragte Thomas und sah zu Vincent.
    „Na wen wohl? Er wollte nicht dick sagen“, antwortete Vincent lächelnd.
    „Du bist also der Sohn des großen Magiers Marxusta. Ich habe von seinen Taten gehört. Er setzte den Spiegel der Zeit wieder in Kraft. Ohne diese edle Tat wären wir alle gestorben. Nicht ich, denn hier in der Unendlichkeit kann ich nicht sterben, doch die Pflanzen könnten. Die gesamte Vegetation würde aussterben. Ich bin die Wurzel des Lebensbaums, der auf Arganon steht, genauso wie er ist, befindet sich ein Exemplar auf Erden.“
    Vincent wurde neugierig. Er erkannte, dass er die gute Laune des Wurzelherrschers ausnutzen sollte, um eine Frage zu stellen: „Wo befindet sich dieser Baum auf Arganon? Und auf welcher Erde?“
    Die gute Laune blieb bei Wurztresa, als er antwortete: „Es ist eine uralte Eiche. Sie überdauert schon Generationen und ist unsterblich. Niemand kann je ihr Alter schätzen. Wer diesen Baum findet, von dessen Frucht isst, wird unverwundbar, allerdings muss derjenige vorsichtig sein, der sich an der Frucht labt. Er darf nur von den hellen Früchten essen. Eine falsche und er wird daran sterben.“ Er schwieg eine kurze Zeit, um dann fortzufahren: „Du fragst, was die Erde ist? Die Erklärung würdest du nicht begreifen. Frage deinen Vater. Er kann es vielleicht“.
    „Mein Vater und auch Rexinas Vater sind Gefangene von Xexarus in der gläsernen Stadt“, klärte Vincent ihn auf.
    Bei der Erwähnung des Namens des schwarzen Magiers begann der Mächtige wieder seine Stimme zu erheben: „Der ist gefährlich, dieser Xexarus! Er will die Herrschaft von Arganon! Wie ich deinen Worten entnehme, ist er auf dem besten Weg dazu. Wir müssen es verhindern! Denn wo er ist, herrschen Brand und Tod. Ich werde euch helfen, aus dem Reich der Unendlichkeit hinauszukommen. Vorher aber müsst ihr mir schwören, niemals jemandem zu verraten, dass es dieses Reich hier unten gibt. Solltet ihr es dennoch tun, dann werdet ihr von mir verfolgt und für immer zum Schweigen gebracht!“
    Sie erschraken bei den drohenden Worten von Wurztresa. Sie schworen den Eid und sie wussten, ab diesem Moment müsse ihr Mund, dieses Gebiet zu erwähnen, für immer versiegelt bleiben.
    Er wurde nachdenklich und sagte nach einer kurzen Pause des Schweigens: „Ihr seid Kinder von der Erde, aber auch zugleich von Arganon. Ich gebe , es ist verwirrend, aber es gibt eine Möglichkeit euch im Geist zu vereinen.“
    Natürlich wussten Rexina, Thomas und Vincent nicht was er meinte.
    Wurztresa wusste, er müsse eine List anwenden um die Kinder von Arganon zu überzeugen etwas zu tun.
    „Brecht jeder klein wenig von meiner Wurzel ab und leckt daran. Nur ein kleines Stückchen, das reicht schon.“
    „Was soll das sein? Wir sollen an der dreckigen Wurzel lutschen?“, fragte Rexina mit leichtem Ekel

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