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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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kannst. Also, was ist nun? Hast du diese beiden Dinge bei dir?“
    Vinc ahnte, dass er nichts vor diesem Mann verheimlichen konnte. Er nahm seinen Rucksack vom Rücken, in dem er seine Schulsachen hatte und holte die besagten Gegenstände heraus. Den Zirkel und die Karte legte er auf die Platte, die sofort in einem grellen gelben Licht erstrahlte.
    „Breite sie aus!“, befahl der Magier.
    Als Vinc die Karte entfaltete und glättend mit der rechten Hand auf ihr entlang fuhr, erschienen, an verschiedenen Stellen, rote Kreuze. Unter den Markierungen erblickte er Namen. Einen konnte er deutlich entziffern, indem er ihn als den der Stadt erkannte, in der er lebte. Hier war auch nicht ein Kreuz, sondern ein grüner Kreis als Kennzeichnung. Er erkannte noch das Schloss der Balduinsteins und was seine besondere Aufmerksamkeit hervorrief, die Stelle, wo sich das Waldhaus befand.
    „Das ist Arganon“, sagte Zantus und kam um den Tisch wieder auf Vinc Seite. Kurz vor dem Jungen blieb er stehen und sah ihm mit finsterem Blick in die Augen.
    Vinc spürte wieder dieses eigenartige Stechen in seinem Kopf, das ihn überkam, als ihn Schwabbel ansah.
    „Dort wirst du etwas für uns erledigen“, sagte Zantus weiter, ohne den Blick von Vinc zu wenden. Er deutete oben auf den Kopf der Karte, fast an den Rand. „Hier sollst du deinen Auftrag ausführen.“
    Vinc sah ein Funkeln in den Augen des Mannes, das nichts Gutes verhieß. Er wich dem durchdringenden Blicken Zantus aus, indem er interessiert auf den gedeuteten Punkt blickte.
    Wie in weiter Ferne hörte er die Stimme des Ladenbesitzers: „Du musst für uns die Kugel der Macht finden und zu uns bringen. Sie befindet sich an einem heiligen Ort, an den wir, die dunklen Mächte nicht können. Daher brauchen wir dich.“
    Als er wieder in das Gesicht von Zantus sah, erkannte er, welch einer gefährlichen Macht er gegenüberstand.
    „Und wenn ich es nicht tue?“, fragte er dreist und erschrak selbst vor seinem eigenen Mut.
    „Du wirst“, sagte Zantus. „Du wirst“, wiederholte er.
    „Glaube ich nicht!“, trotzte Vinc „Die weißen Magier werden es nicht zulassen.“
    „Pah! Die weißen Magier!“, rief Zantus verächtlich und spuckte demonstrativ auf den Erdboden.
    „Und wenn ich es dennoch nicht tue?“, murrte Vinc. Er konnte es einfach nicht glauben, dass der Ladenbesitzer einer von den dunklen Mächten sein sollte. Zumindest ein Beauftragter.
    „Du wirst dich nicht verweigern können. Ich erkläre dir einmal einige Dinge, dann wirst du erkennen, dass du auserwählt worden bist.“
    Zantus schwieg einige Zeit, während Vinc gespannt auf seine Ausführungen wartete. Es schien dem Jungen, als kämpfte der Mann innerlich, ob er es sagen sollte oder gar durfte.
    „Nun“, so begann er und legte abermals eine kurze Pause zwischen dem Wort und seinen folgenden Sätzen ein: „Du bist vorhin an drei Dingen vorbeigekommen, die wahrscheinlich später einmal eine große Rolle spielen werden: Du sahst den Dolch der schwarzen Seele, dessen Bedeutung auch mir ein Geheimnis ist. Du erblicktest die Schuhe der Ferne. Sie bringen dich geschwind wohin. Aber ihr Besitz kann auch gefährlich sein. Nur darf ich deren Geheimnis dir nicht anvertrauen und du sahst ein Wams, das dir einmal das Leben retten soll.“
    „Wann und wo und wie bekomme ich diese Dinge?“, fragte Vinc hastig. Ihm ging es dabei nicht um den Dolch oder die Schuhe, sondern mehr um das Wams zu bekommen. Denn die Aussicht, dass er einmal in Lebensgefahr geraten könnte, behagte ihm überhaupt nicht.
    „Gemach, gemach“, beruhigte ihn der Magier. „Alles zu seiner Zeit. Ich kenne nur die Bedeutung einiger Gegenstände, aber nicht deinen zukünftigen Weg. Nun lasse mich zu Ende führen, was ich begonnen. Du erblicktest bei mir das verfluchte Tuch.“
    Vinc blieb unbeherrscht, denn er unterbrach den Magier: „Sie kannten die Bedeutung. Warum das Märchen mit dem unbekannten Alten?“
    „Da wusste ich noch nicht, dass du der Auserwählte bist. Kannst du dich an den Papagei erinnern, den ich wegzauberte? Ich machte ihn nur unsichtbar. Er ist in Wirklichkeit ein Bote des Bösen. Er übermittelte mir, dass du der bist, dessen sich die Mächte bedienen möchten. Ich erfuhr von dem Inhalt deines Rucksacks und ich hörte von den Dingen, die nur der Auserwählte sehen konnte und durfte.“
    Vinc, ein Junge aus dem zwanzigsten Jahrhundert, kam langsam ins Grübeln. Allmählich glaubte er nicht mehr an das, was er sah und

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