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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Dann werde ich wieder von dir weichen!“
    „Ich werde deinen Wunsch erfüllen“, sagte Vinc fast flüsternd.
    Er sah in die unbewegliche Fratze, in das unerbittliche Abbild des Unheimlichen, der überzeugt war, den Jungen fest im Griff zu haben.
    Vinc wusste, ab sofort gab es überhaupt kein zurück mehr, kein Austricksen dieser Bestie. Er war ihr für immer ausgeliefert.
    „Dann kamen die erlösenden Worte: „So, nun gebe ich dir den Stein frei.“
    Wie von Geisterhand verdampfte der grüne Stein und der Dunst zog zu Vinc, der ihn tief einatmete.
    Eine Wohltat ging durch seinen Körper. Er spürte noch, wie die Lebenskräfte in ihn zurückkehrten.
    Aber wie konnte er aus diesem Tal entkommen, bevor sich die Hügel öffneten, denn ihm klang noch die Warnung der Elfe in den Ohren. Und was bargen sie für ein Geheimnis? Er sah zu dem Rätselbuch, doch es blieb geschlossen und blinkte nicht einmal.
    Da sah er in der Ferne jemanden winken.
    Als diese Person näher kam, erkannte er Vanessa.
    „Wie kommst du denn hier her?“, empfing er sie.
    „Wie wäre es, wenn du erst einmal guten Tag sagst?“, fragte sie und umarmte ihn.
    Er drückte sie ebenso fest wie sie ihn.
    „Nun erzähle, wie kommst du hierher?“, drängelte er.
    „Kannst du dich erinnern, dass ich zu meiner Lehrerin musste, weil Herr Santers es mir sagte? Sie befahl mir, dass ich um halb Zwölf, also eine halbe Stunde vor Mitternacht im Waldhaus sein sollte. Ich schlich mich heimlich von zu Hause fort, denn mir ging dieser Befehl nicht aus dem Kopf. Um das Waldhaus geschahen eigenartige Dinge. Ich wurde durch eine Dornenhecke, die mich vorwärts trieb, durch ein Tor gejagt, dass von einer hohen Mauer umgeben war. Dahinter erschien plötzlich eine Frau. Sie sah aus eine vereiste Statue.“
    „Das war deine Begegnung mit der Zauberin, der Eishexe. Was für einen Auftrag gab sie dir?“
    „Nur den Auftrag, dich in der Gestalt als Fee anzusprechen. Ich bekam Einlass in das Waldhaus, aber das nicht dem unsrigen mehr glich. Innen war es dunkel und es schien endlos. Ich wurde durch so ein eigenartiges Auge gelenkt. Doch bevor du in das Haus kamst, wurde ich noch einmal zur Hecke geführt, in der ich dich dann gesehen habe. Dann sah ich den Kampf zwischen dem Unhold und der Eishexe. Nachdem sie ihn gewonnen hatte, musste ich schnellstens ins Haus. Ich musste zuvor aber meine Hand an einer Steintür auf eine eingehauene Hand legen. Ich merkte ein prickeln in meinem Körper. Und plötzlich hörte ich die Eishexe sagen, dass sie Besitz von meinem Körper ergriffen hätte, um mit mir in Gegenden zu gehen, die sie nicht betreten kann. Dann kamst du und du hast dir eingebildet ich sei eine Elfe. Ich wollte noch sagen wer ich wirklich bin, wurde aber von der Eishexe daran gehindert“
    „Genau wie der Unhold in mir“, folgerte Vinc. Er erzählte sein Erlebnis. Doch er wurde plötzlich stutzig und fragte: „Aber wie bist du zu mir gekommen? Ich meine durch all diese Hindernisse.“
    „Hindernisse?“, fragte Vanessa. „Ach so ja, da befanden sich ein paar Speere im Weg und einige Walzen lagen irgendwo rum. Dann ging eine Treppe nach unten. Dann war da ein Loch in einer Wand und nun bin ich hier.“
    „Aber wieso haben zwei unterschiedliche Wesen das gleiche Interesse? Der Dämon und die Eishexe? Und wieso wurden wir dazu ausgesucht? Ich glaube, dies wird uns erst dann offenbar, wenn wir diesen Auftrag erfüllt haben“, grübelte er. „Wenn der Felseingang offen ist, dann können wir doch wieder zurück“, sagte er noch froh darüber einen Ausweg aus dem Tal der Gräber gefunden zu haben.
    Doch Vanessa trübte seinen Frohsinn: „Glaube ich nicht, denn hinter mir schloss sich wieder die Wand.“
    „Also werden wir weiter gelenkt“, mutmaßte Vinc.
    Diesmal sah er wieder das Buch blinken.
    Er schlug es hastig auf. Er las: „Dieses Rätsel gelöst geschwind, bringt euch in einen Park so schnell wie der Wind: Ich habe zwei Flügel und kann nicht fliegen. Hab ein Rücken und kann nicht liegen. Hab ein Bein und kann nicht stehn. Trag eine Brille und kann nicht sehn.“
    „Wo hast du das Buch her?“, fragte Vanessa.
    „Erkläre ich die später. Wir müssen das Rätsel lösen, bevor sich die Hügel öffnen“, sagte Vinc.
    „Hör auf, du jagst mir einen Schauer über den Rücken“, gruselte sich Vanessa.
    „Denke lieber nach!“, befahl Vinc.
    „Was soll ich nachdenken? Ist doch einfach. Es gibt viele die zwei Flügel haben und nicht fliegen können.

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