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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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vorgesehen war.
    Er wendete seinen Blick Zubla zu: „Du, fremdes Wesen, wohl ein Dämon, wirst von uns sofort verurteilt. Für Dämonen gibt es bei uns nur eine Strafe und die ist: Verbrennen auf dem Scheiterhaufen. Heute Abend, wenn der Mond im höchsten Stand scheint, sei dieses zu vollziehen.“
    Auf ein Zeichen hin ließ der Sprecher den vollkommen verängstigten und zitternden Zubla abführen. Dieser schaute noch einmal Hilfe suchend zu Vinc und Rexina. Sie erkannten ihre Hilflosigkeit und kämpften mit den Tränen.
    „Über euch haben wir auch schon beratschlagt. Ihr werdet zur Erziehung in die Festung Koderas gebracht. Jetzt und auf der Stelle. So gesprochen und so soll es geschehen.“
    Die Männer erhoben sich und verließen den Raum.
    Die Wachen begaben sich neben Vinc und Rexina und führten sie vor das Rathaus, vor dem sich ein Ochsenkarren befand, auf den sie steigen mussten. Ihnen wurden eiserne Ketten angelegt, dadurch wurde jeglichem Fluchtversuch vorgebeugt.
    Sie fuhren die holprige Straße in der Stadt entlang, vorbei an gaffenden Menschen, zum Ort hinaus.
    Auf einem kleinen Hügel sahen sie einen Pfahl und davor Holz gestapelt.
    „Da wird euer Freund heute verbrannt“, sagte eine Wache, die neben ihnen saß, seine Worte genießend.
    Sie sahen, wie Zubla an den Pfahl gebunden wurde. Vinc wollte schreien, doch es kam kein Laut von seinen Lippen. Kurze Zeit später entschwand dieses furchtbare Schauspiel aus ihren Augen. Die Rexina und Vinc wurden in dem Gefährt hin und her geschaukelt, das einen unebenen Weg mit vielen Schlaglöchern entlang holperte, das sie beim Gedanken an Zublas Schicksal, eher als angenehm empfanden. Nachdem sie lange gefahren waren, erhob sich vor ihnen ein Berg, auf dem eine Festung zu sehen war. Sie ähnelte einer Burg. Ein Graben ohne Wasser umzog die robusten Mauern. Eine kleine Zugbrücke sank herab, nicht breit genug für den Ochsenkarren.
    „Die gibt es wirklich. Ich habe von dieser sagenhaften Burg gehört. Sie soll einst auf dem Feldberg gestanden haben“, sagte Vinc und handelte sich einen Stoß der Wachen ein.
    Sie mussten vor der Festung absteigen und die Überführung zu Fuß überqueren, dazu wurden ihnen die Fußfesseln abgenommen.
    Sie traten in den Innenhof und da sahen sie etliche flache Häuser mit Gitterstäben an den Fenstern um einen Hofplatz geordnet.
    Auffallend aber war ein Bau im Zentrum des Gehöftes, wohl das Herz dieser eigenartigen Festung. Dort, in dem Gebäude, wurden sie in einen leeren Vorraum geführt.
    Sie wurden in die Mitte kommandiert, ohne dass in nächster Zeit etwas geschah. Die Wachen neben ihnen standen wie versteinert.
    Vinc und Rexina wurde je länger sie warteten, immer mulmiger zumute.
    Dann, sie konnten nicht abschätzen, wie viele Momente vergangen waren, öffnete sich eine Tür und eine Frau, groß in der Statur, hässlich im Gesicht, aber gepflegt und mit langem, frisch gekämmtem Haar, trat vor sie. Sie musterte die Wartenden eine Weile, dann wies sie die Wachen an, sie mögen sich entfernen und zurück zu ihrem Städtchen fahren.
    „Ich heiße Gistgrim. Ich bin die Oberin dieser Anstalt.“ Sie versuchte etwas zu lächeln, aber dies verursachte noch ein unschöneres Aussehen. „Ihr werdet wohl lange Zeit bei uns verweilen. Ich entscheide, ob und wann ihr gehen dürft. Und das wird wohl nie der Fall sein. Hihihi!“ Ihr Lachen klang hämisch und widerlich. „Folgt mir!“ Sie schritt voran, aus der Türe über den Hof in eines der anderen Gebäude.
    „Hier ist eure Unterkunft. Die anderen, die mit euch zusammenwohnen, sind bei der Arbeit. Ihr werdet nachher zu ihnen geführt. Richtet euch erst einmal ein. Dann werdet ihr ausgerüstet.“ Sie grinste wieder und verschwand.
    „Mann, ist das ein fieses Weib“, stellte Vinc fest und schüttelte sich demonstrativ vor Ekel.
    „Einrichten ist gut“, meinte Rexina. In dem Zimmer sahen sie zehn Strohlager, sonst nichts. Die Helligkeit kam durch vergitterte Fenster.
    „Kannst du nicht irgendeinen Zauber anwenden?“, fragte Vinc.
    Sie schüttelte traurig den Kopf. „Ich lerne noch. Einige kann ich zwar, aber die nützen hier nichts. Unsere Lehre hat sich im Allgemeinen auf den Schutz konzentriert, wie der gegen die Seelenräuber. Da blieb keine Zeit, noch großartig andere zu lernen. Unsere Zauberschule wurde von den Magiern zerstört und wir Lehrlinge wurden im Lande verstreut. Ich wachte irgendwann im Keller dieser Spelunke auf“, erklärte sie traurig.
    „Dann

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