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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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dürfen nicht böse sein, Lunzie. Er hat so viele Freunde!«
    Sie fingerte an ihrer Halskette herum, die Lunzie bewundert hatte, ohne über ihre Herkunft nachzudenken. Zebara schloß die Sängerin noch einmal kurz in die Arme und führte Lunzie weg. Als sie außer Hörweite waren, flüsterte er ihr ins Ohr:
    »Ich hätte sagen können, daß es bei ihr genauso ist, aber ich wollte eine so große Künstlerin an einem Abend wie diesem nicht in Verlegenheit bringen. Sie sieht mich nicht gern mit anderen Frauen, und schon gar nicht mit einem Leichtgewicht.«
    »Und schon gar nicht nach dieser Rolle«, sagte Lunzie und versuchte, ihre Eifersucht zu unterdrücken und vernünftig zu sein. Wenn sie Zebara jemals gewollt hatte, dann bestimmt nicht jetzt. Das Gefühl war lächerlich.

»Und ich habe ihr diese Halskette nicht gekauft«, sagte Zebara, als wollte er ihr etwas beweisen. »Das war der Sohn des früheren Vizegouverneurs, von dem ich gesprochen habe.«
    »Schon gut.«
    Lunzie wünschte, er würde nicht mehr darüber reden. Es war ihr gleichgültig, schärfte sie sich ein, was Zebara mit der Sängerin angestellt oder wer ihr den sichtbaren und versteckten Schmuck gekauft oder was der Sohn des Vizegouverneurs getan hatte. Wichtig waren nur ihre Mission und seine – und die Frage, ob beide nicht erfolgreich beendet werden konnten, ohne daß sie einen weiteren Kälteschlaf ertragen mußte.

achtes kapitel
    Föderationszentrale, Flottenhauptquartier
     
    »Ist das die letzte eidliche Aussage meiner Mannschaft?« fragte Sassinak. Der Leutnant hinter dem Schreibtisch nickte.
    »Ja, Captain. Das Büro des Anklägers hat mir mitgeteilt, daß keine weiteren Aussagen benötigt werden. Anscheinend wollen auch die Verteidiger keine Unteroffiziere in den Zeugenstand rufen.«
    Also haben wir zwei Wochen umsonst für diesen Unsinn verschwendet, dachte Sassinak. Immer wieder hatte sie ihre Leute in diesen lächerlichen zivilen Shuttles hinauf- und heruntergeflogen und mit ihnen stundenlang dumme Fragen beantwortet, die nur wiederkäuten, was sie auf dem Schiff bereits aufgezeichnet hatten. Sie sagte nichts davon. Sowohl das Büro des Chefanklägers wie die Verteidiger waren wütend gewesen, weil Lunzie, Dupaynil und Ford nicht an Bord waren. Kai und Varian waren auch nicht erschienen, um ihre Aussagen zu machen. Niemand wußte, ob die Mannschaft des Schnellschiffs, das die beiden von Ireta abholen sollte, sie auf der Planetenoberfläche gefunden hatte, denn von beiden Seiten war keine Nachricht eingetroffen.
    Sie selbst hatte keinen Zweifel, daß Ford und Lunzie rechtzeitig zurückkehren würden. Aber Dupaynil? Was ihn anging, mußte sie sich überraschen lassen, obwohl sie ihn für fähiger hielt als die Bürohengste im Sicherheitsdienst. Wenn er sie nicht so wütend gemacht hätte, dann hätte sie gern noch ein wenig seine Gesellschaft genossen.
    Sie hätte ihn Aygar als Forschungsassistenten sicher vorgezogen. Gut, Aygar konnte in verschiedenen Datenbanken recherchieren, ohne Mißtrauen zu erwecken. Niemand erwartete etwas anderes von ihm. Das Anklägerbüro hatte ihm einen Universitätsausweis, einen Bibliotheksausweis und alle Zugangsberechtigungen beschafft, die er möglicherweise benötigte. Und er war eifrig bei der Sache.
    Aber er harte keine Forschungserfahrung und keine akademische Ausbildung genossen. Sassinak mußte ihm genau erklären, wo er nachschauen und wonach er suchen sollte. Aber selbst dann kam er mit leeren Händen und verwirrt zurück, weil er keine Ahnung hatte, wie man kleine, unzusammenhängende Informationspartikel zu einem bedeutungsvollen Ganzen zusammenfügte. Er konnte einen ganzen Tag damit verbringen, die Abstammung der Schwerweltler-Meuterer zu recherchieren oder eigenen Interessen nachzugehen. Dupaynil mit seiner herablassenden Höflichkeit wäre eine Wohltat gewesen.
    Sie spazierte ohne Eile durch die Haupteinkaufsstraßen der Stadt. Sie wollte sich mit Aygar zum Abend-Shuttleflug treffen. Bis dahin hatte sie Zeit, um sich die Füße zu vertreten. Eine Fensterauslage, die in ihren Lieblingsfarben strahlte, erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie bewunderte eine juwelenbesetzte Jacke über einem königsblauen Kleid, das je nach Lichteinfall türkisblau schimmerte. Sie warf einen Blick auf die elegante Kalligraphie über der schwarz glänzenden Tür. Kein Wunder! Fleur de Paris war eine exklusive Modedesignerin für die feine Gesellschaft. Sassinak verzog den Mund. Wenigstens hatte sie einen guten

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