Das Genesis-Unternehmen (German Edition)
die Temperaturen hier auf, sagen wir 45° steigen würden, dann würde es auch uns an die Substanz gehen. Zudem würde dann öfters der Strom zusammenbrechen, weil alle ihre Klimaanlagen laufen lassen und die Wasserkraftwerke kaum genügend Wasser hätten. Das Trinkwasser würde knapp. Und viele Fische würden wegen dem zu warmen Wasser verenden. Sehr wahrscheinlich würde es dann auch öfters zu schweren Unwettern kommen.«
» Und wie lange schätzen Sie, könnten wir so überleben?«
John dachte kurz nach und meinte dann: »Irgendwann wird die Temperatur eine Grenze erreicht haben, die für uns Menschen auf Dauer nicht mehr überlebensfähig ist. Wo die liegt, kann ich Ihnen nicht sagen, Gwen. Vielleicht bei 50°. Vielleicht auch höher. Aber die Temperatur würde ja auch dann noch weiter steigen und für uns wäre es das sichere Ende.«
»Das sind aber nicht gerade rosige Aussichten«, meinte sie nachdenklich.
»Nein , wirklich nicht. Aber wie heißt es so schön: die Hoffnung stirbt zuletzt.«
Sie schaute ihn an und fragte dann: »Denken Sie, dass wir mit unserem Unterfangen wirklich etwas daran ändern können?«
Er lehnte sich zurück und antwortete dann: »Wissen Sie, Gwen, als Wissenschaftler bin ich überzeugt davon, dass wir mit der Kombination des Wissens aus den drei wohl geheimnisvollsten Epochen der Geschichte etwas Neues entdecken werden. Etwas, dass der heutigen Zivilisation bisher völlig unbekannt war. Was das genau sein wird, habe ich keine Ahnung. Und ob es bei der Lösung des Problems mit der Sonne weiterhilft, noch viel weniger. Aber Eines weiß ich mit Sicherheit: Einfach so den Löffel abzugeben, ohne dieses Geheimnis gelüftet zu haben, würde mich tierisch nerven.«
Gwendolyn schaut e ihn einen Moment lang an und lachte dann laut heraus.
»Okay, okay«, meint e sie immer noch lachend zu ihm. »Sie haben mich überzeugt. Schon zum zweiten Mal.«
Er lächelte zurück,
»Lassen wir dieses ernste Thema«, schlug sie vor. »Das verdirbt uns an diesem schönen Nachmittag sonst nur die Laune. Ändern können wir an der Situation ja gerade nichts. Und wenn doch, dann merken wir das noch früh genug.«
»Meine Worte«, pflichtete er ihr bei. »Dann Themenwechsel: Darf ich Sie fragen, Gwen, wie es Ihnen ergangen ist, als sie die Sache über Ihre Herkunft erfahren haben?«
Sie schaute nachdenklich auf den See im Park und wandte sich dann wieder ihm zu.
»Das war ein ganz schöner Schock«, erklärt e sie. »Wissen Sie, nicht so sehr die Tatsache, dass ich aus der Ahnenlinie von König Artus abstamme hat mir zu schaffen gemacht. Sondern der Umstand, dass alle meine letzten Vorfahren davon in Unkenntnis lebten und dies nicht innerhalb der Familie weitergegeben werden konnte. Und ich habe keine Ahnung, ob ich mich trauen werde, das meinem Vater zu erzählen.«
»Das kann ich verstehen«, erwiderte er. »Und haben Sie etwas an sich entdeckt, dass Sie an die Tugenden von König Artus erinnert?«
»Nicht nur etwas«, meinte sie schmunzelnd. »Jede Menge. Und wenn ich an meinen Vater denke, genauso. Wir sind uns ziemlich ähnlich, was unseren Einsatz für die Bedürftigen anbelangt. Von dem her haben Sie Recht wenn Sie sagen, dass die Charaktereigenschaften wohl von Generation zu Generation weitergegeben werden.«
»Ja, das passt zu Ihnen«, meint e er lächelnd. »Ich kann Sie mir gut in dieser Rolle vorstellen. So haben Sie auch ausgesehen, als ich sie vor dem Flüchtlingslager das erste Mal traf.«
»Ja, tatsächlich«, sagte sie ebenfalls lächelnd. »Ich hatte kurz vorher gerade einen Zwischenfall mit ein paar Rebellen. Die wollten unser Lager plündern.«
»Und Sie haben wohl kurzen Prozess mit ihnen gemacht.«
Sie lachte. »Ja. Ich habe den vermeintlichen Anführer der Bande zum Zweikampf herausgefordert.«
»Echt?«, fragt e er erstaunt.
»Ja. Und ich habe ihn auch besiegt. Das war für ihn wohl zu viel. Er wollte mich dann hinterrücks erschießen. Aber zu meinem Glück hat der echte Anführer dann eingegriffen und meinen Gegner kurzerhand selber erschossen.«
» Was ?«, fragte er verdutzt. »Da haben Sie ja echt schon etwas erlebt, Gwen. Respekt.«
»Danke. Sie hätten die Gesichter der anderen Ärzte sehen sollen, die zugeschaut haben.«
Er lachte bei diesem Gedanken. »Ja, das glaube ich. Eine einfache Ärztin, die einen Rebellen verprügelt. Das sehen sie dort wohl nicht jeden Tag.«
»Nein, wahrlich nicht«, pflichtete sie ihm ebenfalls lachend bei. »Aber kommen wir
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