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Das Genesis-Unternehmen (German Edition)

Das Genesis-Unternehmen (German Edition)

Titel: Das Genesis-Unternehmen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Anderson
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er darauf hin im Alter von zweiundsechzig Jahren Athen wieder. Dieses Mal für immer. Er zog sich darauf hin nach Chalkis auf Euboia, wie Euböa damals hieß, in das Haus seiner Mutter zurück. Dort starb er dann im Oktober des gleichen Jahres.«
    Alexis ging wieder auf den Platz vor den Steinmauern der Platonischen Akademie.
    »Was weiß man über seine Kinder?«, fragte Gwen. »Er muss ja welche gehabt haben – sonst wärst Du heute ja nicht hier, oder?«
    Er lächelte und antwortete dann: »Genau. Er war mit Pythias, einer Verwandten seines Freundes Hermias, verheiratet. Deshalb ist auch klar, wieso er ein so enges Verhältnis zu den Makedoniern hatte. Mit ihr hatte er eine Tochter, die den gleichen Namen trug, wie ihre Mutter. Als seine Frau starb, wurde Herpyllis seine neue Lebensgefährtin. Sie war die Mutter seines Sohnes Nikomachos.«
    Dann schaut e er die anderen an und zuckte mit den Schultern. »Und, von welchem Zweig stamme ich wohl ab?«
    Die anderen schau ten sich fragend an.
    »Okay«, meint e er. »Lassen wir das. Es genügt, wenn ich das weiß.«
    Er ging wieder auf dem Platz vor der Akademie umher. Unter der brütenden Sonne.
    »Und?«, meint e Rebecca fragend. »Was war nun die wichtigste Erkenntnis von Aristoteles?«
    Alexis dr ehte sich um. Die Schweißperlen der sengenden Sonne standen ihm im Gesicht.
    »Das ist das Problem«, antwortete er auf ihre Frage. »KEINE AHNUNG.«
    Er ging wieder nachdenklich auf dem Platz umher und meinte dann weiter: »Es hat kaum einen Philosophen gegeben, der so viele Werke geschrieben hat. Aristoteles hat zahlreiche Disziplinen entweder selbst begründet oder mit seinen Büchern maßgeblich beeinflusst. Zum Beispiel die Wissenschaftstheorie, Logik, Biologie, Physik, Ethik, Dichtungstheorie und die Staatstheorie. Es gibt Quellen, die besagen, dass er über 200 Werke verfasst hat. 200! Er soll in seinem Leben scheinbar über 445'000 Zeilen hinterlassen haben!«
    Er ging weiter umher und schüttelte den Kopf.
    »Leute«, sagt e er kopfschüttelnd. »Mein Vorfahre hat so viel geschrieben, dass keiner weiß, was seine zentralste Erkenntnis aus dieser Zeit war.«
    Rebecca schüttelt e den Kopf und ging strammen Schrittes auf ihn zu. Dann sagte sie zu ihm, während sie mit dem Finger mahnend auf ihn zeigte: »Willst Du etwa sagen, dass hier unsere Reise enden soll? Weil Du keine Ahnung hast, wie Du aus all den Arbeiten Deines Vorfahrens das für ihn Wichtigste erkennen kannst? Willst Du das etwa sagen?«
    Alexis wich verblüfft zurück. Mit so einer Ansprache hatte er nicht gerechnet.
    » Sprich !«, hakte sie nach.
    Er schaut e sie mit großen Augen an und ging dann gleichfalls mit entschlossener Miene stramm auf sie zu.
    »Denkst Du etwa, dass ich hier einfach die Flinte ins Korn werfe? Hä? Dann kennst Du mich schlecht!«
    Sie ging nochmals einen Schritt näher auf ihn zu. Ihr Gesicht war nun nur noch eine Handbreit von seinem entfernt.
    » So? Und wo ist hier der geniale Philosoph? Hä? Der auf alles eine Antwort weiß?«
    Er verzog wütend sein Gesicht. Eine Handbreit vor ihrem Gesicht entgegnete er gereizt: »Es ist völlig egal, wie viel er in seinem Leben verfasst hat. Es ist völlig egal, wie groß seine Bibliothek in Athen war. Denn das, was ihm wichtig war, wird er erst auf seiner letzten Reise – kurz vor seinem Tod – verfasst haben!«
    Rebecca s Gesichtsmuskeln begannen sich wieder zu entspannen. Und dann lächelte sie! Immer noch eine Handbreit von seinem Gesicht entfernt.
    Dann strich sie ihm über die Wange und machte einen Schritt zurück. Dabei sagte sie zu ihm, während sie ihm immer noch tief in die Augen schaute, wie eine Schlange das Kaninchen: »Siehst Du? Ist doch gar nicht so schwer. Du brauchst nur den richtigen Anreiz.«
    Er wich verblüfft zurück.
    »Hast du mich etwa absichtlich herausgefordert?«, fragt e er sie, während er sie immer noch mit seinem Blick gefangen hielt.
    Sie lächelt e weiter und meinte: »Denkst Du, dass ich etwa den ganzen Tag Zeit habe?«
    Er dreht e sich weg und nickte anerkennend.
    »Nicht schlecht , Rebecca«, meinte er zu ihr. »Du hast mich tatsächlich auf den wesentlichen Punkt gebracht: Nach all diesen tausenden von Sätzen, die er geschrieben hat – er wird erst nach seinem letzten Aufenthalt in Athen überlegt haben, was für ihn von dem Ganzen das Wichtigste war. Kurz vor seinem Tod im Haus seiner Mutter in Chalkis. Das war gut, Rebecca.«
    Sie lächelt e und meinte: »Ich weiß. Aber Danke Alexis, dass

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