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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ich bin wegen dieser Krankenhausgeschichte verdammt wütend, aber das hat Zeit. Im Augenblick muß ich ihn finden!«

    »Ist etwas passiert?« Phyllis’ Angst änderte jetzt ihren Charakter. »Ist er in Schwierigkeiten?«
    »Ich bin nicht sicher, aber das wäre möglich.«
    »Sie sind ihm doch nicht von Boise oder Denver bis hierher gefolgt, ohne sicher zu sein. Was ist los?«
    » Bitte , Phyl! Sagen Sie mir, wo er ist!«
    »Er ist nach Barnegat zurückgefahren ...«
    »Ich kenne die Gegend nicht. Welche Straße würde er da nehmen?«
    »Den Merritt Parkway. Der beginnt etwa eine halbe Meile links, wenn Sie aus dem Krankenhaus kommen. An der Calibar Lane.«
    »Welche Ausfahrt aus dem Parkway?«
    »Die erste Zahlstelle in Greenwich. Sie biegen nach rechts ab und nehmen die Shore Road. Auf der bleiben Sie etwa sechs Meilen. Dann kommt eine Gabelung, die linke ist die Shore Road Northwest ...«
    »Ist das die, wo die Asphaltierung zu Ende ist?«
    »Das ist unsere Grundstücksgrenze ... Paul, was ist passiert? «
    »Ich ... ich muß einfach mit ihm sprechen. Wiedersehn, Phyl.« Bonner öffnete die Tür und schloß sie schnell hinter sich. Er wollte nicht, daß Phyllis sah, wie er den Korridor hinunterrannte.
     
    Die Ausfahrt an der ersten Zahlstelle von Greenwich hatte eine Geschwindigkeitsbeschränkung von fünfundzwanzig Meilen die Stunde. Paul fuhr über vierzig. Auf der Shore Road überholte er einen Wagen nach dem anderen und musterte die Insassen so gut er konnte, während die Nadel seines Tachometers auf die Siebzig zukroch.
    Er erreichte die Gabelung, fuhr etwa eineinhalb Meilen und die Asphaltdecke endete. Er befand sich jetzt auf High Barnegat.
    Er verlangsamte sein Tempo; es schneite jetzt kräftiger, und der Widerschein seiner Scheinwerfer zeigte vor ihm Tausende tanzender weißer Punkte.
    Plötzlich mußte er anhalten. Etwa hundert Meter vor ihm
bewegte sich der Lichtkegel einer Taschenlampe in kleinen Kreisen. Ein Mann kam auf den Wagen zugerannt. Bonners Fenster war offen.
    »Mario. Mario ... Ich bin’s, Joey.« Die Stimme klang eindringlich, aber nicht laut.
    Bonner wartete, seine Hand hielt die Pistole umfaßt. Der Fremde blieb stehen. Das war nicht der Wagen, den er erwartet hatte. Die Nacht, der nasse Schnee, das grelle Scheinwerferlicht auf der Privatstraße hatten den Mann getäuscht. Ein Militärfahrzeug in der unverkennbaren stumpfbraunen Lackierung. Er griff in sein Jackett – an ein Halfter, nach einer Waffe, dachte Paul.
    »Halt! Bleiben Sie stehen! Eine Bewegung, und Sie sind tot!« Der Major öffnete die Tür und duckte sich.
    Vier Schüsse, von einem Schalldämpfer fast unhörbar gemacht, waren die Antwort des Fremden. Drei Kugeln bohrten sich in das Metall der Tür; eine zerschmetterte die Windschutzscheibe über dem Steuerrad und hinterließ in der Mitte des zersprungenen Glases ein winziges Loch. Bonner konnte hören, wie der Mann sich rückwärts auf der weichen, schneebedeckten Straße entfernte. Er hob den Kopf; wieder das schmatzende Geräusch des Schalldämpfers, und eine Kugel pfiff über ihm durch die Luft.
    Paul sprang mit einem Satz zum hinteren Ende des Wagens, wo die offene Tür ihn schützte, und warf sich zu Boden. Unter dem Wagen, zwischen den zwei Vorderrädern hindurch, konnte er den Mann auf den Wald zurennen sehen, jetzt blickte er sich um und hielt die Hand über die Augen, um sie vor dem grellen Licht zu schützen. Am Waldrand blieb er stehen, vielleicht vierzig Meter von der Straße entfernt. Für Bonner war es offensichtlich, daß er zu dem Armyfahrzeug zurückkommen wollte, um nachzuschauen, ob er Paul mit seinem letzten Schuß getroffen hatte. Aber er hatte Angst. Trotzdem konnte er aus irgendeinem Grund den Schauplatz des Geschehens nicht verlassen; konnte nicht wegrennen. Nun verschwand er zwischen den Bäumen.
    Bonner begriff. Der Mann mit der Pistole war ursprünglich mit seiner Taschenlampe herausgekommen, um einen Wagen stoppen, den er erwartete. Jetzt mußte er um den
Armywagen herum – mit seinem lebenden oder toten Fahrer – und das erwartete Fahrzeug vorher aufhalten.
    Das bedeutete, daß er sich im Westen durch den dichten Wald von High Barnegat zu einer Stelle auf der Shore Road durcharbeiten würde.
    Major Paul Bonner verspürte eine Aufwallung von Zuversicht. Er hatte bei den Special Forces gelernt, was es zu lernen gab, damals, in Laos und in Kambodscha, wo sein Leben und das Leben seines Teams davon abhingen, daß die feindlichen Späher

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