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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sich befanden, war klein; im Korridor stand ein Posten, und Bonner hatte berichtet, daß er, abgesehen von kurzen, der Bewegung dienenden Pausen, sein Zimmer nicht verlassen durfte.
    »Besser als eine Zelle, denke ich«, sagte Andy.
    »Aber nicht sehr.«
    Trevayne begann vorsichtig mit der Fragestelung: »Ich weiß, daß Sie über diese Dinge nicht sprechen können oder dürfen, aber ich möchte ihnen helfen. Ich hoffe, ich brauche Sie davon nicht zu überzeugen.«
    »Nein, das nehme ich Ihnen ab. Aber ich glaube nicht, daß ich Hilfe brauchen werde.«
    »Sie klingen zuversichtlich.«
    »Cooper wird in ein paar Tagen zurückerwartet. Ich habe das alles ja schon einmal durchgemacht, erinnern Sie sich? Zuerst gibt es ein Riesengeschrei, eine Menge Formalitäten; dann klärt sich alles irgendwie, und ich werde in aller Stille irgendwohin versetzt.«
    »Haben Sie die Zeitungen gelesen?«
    »Sicher. Die habe ich vor drei Jahren auch gelesen. Damals als ich zehn Minuten in den Sieben-Uhr-Nachrichten wert war. Jetzt sind es nur ein paar Sekunden ... Aber ich weiß Ihre Besorgnis zu schätzen. Was ist es denn, worüber Sie reden möchten, und worüber ich nicht reden darf oder kann?«
    »Weshalb Roderick Bruce Sie so aufs Korn genommen hat. «
    »Das habe ich mich auch oft gefragt. Vielleicht, weil ich mich für eine Ausweitung des Verteidigungsetats ausgesprochen habe, und das ist Wasser auf seiner Mühle.«
    »Das glaube ich nicht. Sie haben ihn nie persönlich kennengelernt? «
    »Nie.«
    »Sie haben nie irgendwelche Berichte unterdrückt, die er vielleicht von Indochina aus geschrieben hat? Aus Gründen der Sicherheit – so wie Sie sie sehen.«
    »Wie könnte ich? Ich befand mich nie in einer solchen Position.
Und ich glaube nicht, daß er sich dort befand, als ich im Feld tätig war. «
    »Das ist richtig ...« Trevayne ging zu dem einzigen Stuhl, der in dem kleinen Raum stand, und setzte sich. »Er hat sich auf Sie eingeschossen, nachdem die Botschaft in Saigon gefordert hatte, daß man gegen Sie Anklage erhebt. . . Paul, bitte, beantworten Sie die folgende Frage; ich kann die Information beschaffen, glauben Sie mir das. Bruces Artikel behauptet, man hätte Sie wegen der Tötung von drei bis fünf Männern unter Anklage gestellt; daß der CIA geleugnet hätte, Ihnen die Vollmacht dazu gegeben zu haben. Indem Sie den CIA hineingezogen haben – könnte es da sein, daß Sie die Agency dazu gebracht haben, jemanden zu entlassen? Jemanden, den er gekannt haben könnte?«
    Bonner starrte Trevayne ein paar Augenblicke lang an, ohne zu antworten. Dann sprach er mit langsamer Stimme: »Okay ... Ich will Ihnen sagen, was passiert ist. Es gab da fünf Schlitzaugen, Doppelagenten. Ich habe sie alle fünf getötet. Drei, weil sie mich in meinem Versteck umzingelt hatten und mit genügend Feuerkraft auf mich losballerten, um einen ganzen Flughafen in die Luft zu jagen. Dank der Boys vom CIA, die mich gewarnt hatten, war ich nicht drinnen. Die beiden anderen habe ich an der thailändischen Grenze umgelegt, als ich sie mit nordvietnamesischer Kurierpost erwischte. Die haben unsere Kontaktblätter benutzt und die Stammeshäuptlinge bestochen, die ich mir aufgebaut hatte... Ehrlich gesagt, die Agency hat mich in aller Stille aus dem ganzen Schlamassel herausgeholt. Wenn es zu Ärger gekommen ist, dann wegen heißköpfiger Anwälte der Army. «
    Trevayne hatte ein dünnes Notizbuch aus der Tasche gezogen und blätterte jetzt darin. »Die Anklage gegen Sie wurde im Februar bekanntgemacht. Am 21. März saß Ihnen Bruce im Nacken. Er reiste von Da Nang ins Mekong Delta und sprach mit jedem, der mit Ihnen zu tun gehabt hatte.«
    »Er hat mit den falschen Leuten gesprochen. Er war vorwiegend in Laos, in Thailand und im nördlichen Kambodscha tätig. Gewöhnlich mit sechs- bis achtköpfigen Teams, und das waren fast ausschließlich asiatische Zivilisten.«

    Trevayne blickte von seinem Notizbuch auf. »Ich dachte, die Special Forces reisten in Einheiten, ihren eigenen Einheiten. «
    »Manche tun das. Ich habe es meistens nicht getan. Ich verstehe die thailändischen und laotischen Sprachen einigermaßen – hinreichend, um durchzukommen – aber nicht kambodschanisch. Jedesmal, wenn ich nach Kambodscha hinüberging, rekrutierte ich Leute, wenn wir das Gefühl hatten, daß die Sicherheitsbedürfnisse gewährleistet waren. Gewöhnlich war das nicht der Fall. Ein- oder zweimal mußten wir unsere eigenen Leute dort treiben, jemanden ausfindig zu

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