Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott
Erklärungen bei Ihrem ›capo di tutti capi< .
»Ich bin damit aufgewachsen, daß ich mich verteidigen muß, amico. Meine Schule war die Straße, meine Lehrer waren die großen Nigger. Eine schlechte Angewohnheit, das gestehe ich, aber eine verständliche, daß ich häufig meine Faust in der Tasche trage. Aber keine Pistolen; Pistolen niemals! «
»Sie brauchen offensichtlich keine.« « Trevayne sah zu dem jungen Mann an der Wand hinüber.
»Sie da! Hinaus ... Der Freund eines Vetters; die sind jung, was kann ich schon machen? Die empfinden große Zuneigung ... Hinaus! Lassen Sie uns alleine.«
»Selbstverständlich, Mr. de Spadante. Wie Sie wünschen. «
Die Tür schloß sich und de Spadante setzte sich zurecht. »So, und jetzt reden wir etwas miteinander, okay?«
»Deshalb bin ich gekommen. Ich möchte meinen Besuch so kurz wie möglich halten. Ich möchte hören, was Sie zu sagen haben; ich möchte, daß Sie mir zuhören.«
»Sie sollten nicht so arrogant sein. Wissen Sie, eine Menge Leute sagen, Sie seien arrogant. Aber ich erkläre denen immer, daß mein guter amico Trevayne nicht so ist. Er ist nur praktisch eingestellt; er hält nicht viel von großen Worten.«
»Ich habe es nicht nötig, daß Sie mich verteidigen ...«
»Sie haben es nötig«, unterbrach ihn de Spadante. »Herrgott, Sie brauchen Hilfe !«
»Ich bin nur aus einem Grund hier. Um Ihnen zu sagen, daß Sie Paul Bonner in Ruhe lassen sollen. Meinetwegen kontrollieren Sie Ihre eigenen Gangster, de Spadante; bringen Sie die dazu, daß sie alles beeiden, was Sie sagen. Aber das Kreuzverhör, in das wir Sie persönlich nehmen, stehen Sie nicht durch ... Sie haben recht, ich halte nichts von großen Worten. Man hat Sie gesehen, wie Sie eines Abends auf einem Golfplatz in Chevy Chase einen Kongreßabgeordneten verprügelt und bedroht haben, weil er eine Flugzeugfirma erwähnte. Man hat Sie beobachtet und den Zwischenfall mir und Major Bonner gemeldet. Das war ein Akt physischer Gewalttätigkeit; das Wissen darum reichte als Motiv für Bonner, um auf seiner Hut zu sein. Später hat man Sie dreieinhalbtausend Meilen entfernt dabei beobachtet, daß
Sie mir nach San Francisco gefolgt waren. Dafür haben wir eidesstattliche Erklärungen vorliegen. Major Bonner hatte allen Anlaß, um mein Leben zu fürchten ... und weshalb diese ganzen Aktionen? Weshalb sind Sie mir nach Kalifornien gefolgt? Haben Sie versucht, dort unten am Fishermans Wharf einen meiner Assistenten anzugreifen? Was haben Sie mit Genessee Industries gemeinsam, Mr. de Spadante? Das Gericht wird sich für diese Fragen interessieren. Dafür werde ich sorgen, weil ich zwischen diesen Fragen und Ihrem Angriff auf Paul Bonner am letzten Samstag Abend eine Verbindung herstellen werde ... Ich weiß jetzt ein wenig mehr als damals in dem Flugzeug nach Washington. Sie sind erledigt ... weil Sie zu auffällig sind. Sie sind einfach nicht mehr erwünscht.«
Mario de Spadante musterte Trevayne unter seinen schweren Lidern voll Haß. Aber seine Stimme blieb ruhig, nur das Schnarren war etwas ausgeprägter. »Das ist ein Wort, das Ihresgleichen sehr gerne in den Mund nimmt, nicht wahr? >Erwünscht<. Wir sind >einfach nicht erwünscht<.« «
»Machen Sie jetzt keinen soziologischen Fall daraus. Sie eignen sich nicht als Sprecher einer rassischen Minderheit.«
De Spadante zuckte die Achseln. »Selbst Ihre Beleidigungen machen mir nichts aus. Wissen Sie warum? ... Weil Sie Sorgen haben, und ein Mann mit Sorgen hat immer eine schlimme Zunge. Nein, ich werde Ihnen immer noch helfen. «
»Das dürfen Sie, aber ich bezweifle, daß es freiwillig sein wird ... «
»Aber zuerst dieser Soldat«, fuhr der Italiener fort, als hätte Trevayne überhaupt nichts gesagt. »Dieser Soldat, den vergessen Sie. Es wird zu keiner Verhandlung kommen. Dieser Soldat ist ein toter Mann; glauben Sie mir, wenn ich Ihnen das sage. Mag sein, daß er jetzt noch atmet, aber er ist ein toter Mann. Vergessen Sie ihn ... Und jetzt zu den guten Nachrichten ... Wie gesagt, Sie haben Schwierigkeiten; aber Ihr Freund Mario wird dafür sorgen, daß Sie niemand wegen dieser Schwierigkeiten hereinlegt.«
»Wovon reden Sie?«
»Sie arbeiten hart, Trevayne; Sie haben viel Zeit fern von
zu Hause verbracht, um Ihre Tips einzusammeln. Vielleicht haben Sie jetzt nicht mehr genügend Zeit übrig, um Ihren Lieben den richtigen Rat zu erteilen. Sie haben Probleme. Sie haben einen mißratenen Jungen, der zuviel trinkt und nach einer
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