Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott
Vereinigten Streitkräfte wußten alle, welch wichtigen Beitrag Genessee Industries immer wieder leistete. Es war ihnen auch bewußt, daß die Zukunft in militärischer Hinsicht höchst vielversprechend war, wenn Genessee – wie sie das wollten – der wahre Zivilsprecher für sie alle wurde. Und wenn Andrew Trevayne der Kandidat von Genessee war, dann war das alles, worauf es ankam.
Jeder Militärposten, jeder Flugplatz, jedes Ausbildungszentrum und jede Marinestation in der Welt würde es hören. Ohne den Kandidaten zu identifizieren, nur ein Hinweis. Eine Andeutung, daß in Kürze ein Name geliefert werden würde, und daß jener Name für den Mann stand, den Genessee Industries und das Pentagon als Präsident haben wollten. Es galt, Pläne mit entsprechenden Zeit- und Raumeinteilungen vorzubereiten, die Indoktrinierungskurse für alle Offiziere und Soldaten gestatten würden. Selbstverständlich unter der Überschrift >Gegenwartskunde<. Mit verschiedener Vorgangsweise für reguläres und Reservepersonal, da man sie völlig unterschiedlich ansprechen würde.
Es würde geschehen. Niemand, der Uniform trug, wollte in jene Tage zurücksinken, bevor Genessee Industries einen solch wichtigen Teil ihrer Versorgung übernommen hatte.
Und wenn der Befehl kam, den Namen bekanntzugeben, würden in allen Teilen der Welt, wo amerikanische Soldaten stationiert waren, rund um die Uhr Xeroxinaschinen und Druckpressen in Gang gesetzt werden. Von Fort Fix, New Jersey, bis Bangkok, Thailand; von Newport News bis Gibraltar.
Das Militär konnte über vier Millionen Stimmen liefern.
Lester Cooper fragte sich, ob es dazu kommen würde. Würde es wirklich Andrew Trevayne sein?
Und warum?
Es wäre beruhigend gewesen, Robert Webster anzurufen und in Erfahrung zu bringen, was er wußte; das war jetzt nicht möglich. Der Mann von Aaron Green hatte ihm das klargemacht.
Webster war zur Seite geschoben worden.
Natürlich durfte noch niemand etwas erfahren. Aber mit Bobby Webster durfte man nicht einmal sprechen. Über nichts . Er sollte keinerlei Verbindung mit Webster einleiten oder aufnehmen.
Und er, Cooper, würde das tun, was Green verlangte – das war er ihm schuldig. Das war er Genessee Industries schuldig und seinen Erinnerungen, seinem Ehrgeiz.
Selbst Paul Bonner war er es schuldig. Bonner war ein Opfer, ein notwendiges Opfer, so wie er das begriff.
Seine einzige Hoffnung lag in einer Begnadigung durch den Präsidenten.
Seitens Präsident Trevayne.
War das keine Ironie?
41.
»Mr. Trevayne?«
»Ja.«
»Hier Bob Webster. Wie geht es Ihnen?«
»Gut. Und Ihnen?«
»Ein wenig durcheinander, fürchte ich. Ich glaube, ich habe Sie da in eine scheußliche Situation hineingeritten, wirklich schlimm.«
»Was ist denn?«
»Ehe wir weitersprechen, möchte ich eines klarstellen. Ich meine, ich muß das betonen ... Ich bin der Verantwortliche. Sonst niemand. Verstehen Sie?«
»Ja ... ich denke schon.«
»Gut. Das ist verdammt wichtig.«
»Jetzt bin ich sicher, daß ich verstehe. Was ist denn?«
»Ihr Besuch in Greenwich. Neulich bei de Spadante. Man hat Sie gesehen.«
»Oh? ... Ist das ein Problem?«
»Da ist noch mehr, aber das ist das Wesentliche daran.«
»Weshalb ist das so wichtig? Wir haben es nicht gerade hinausposaunt, das stimmt schon; andererseits haben wir es auch nicht zu verbergen versucht.«
»Gegenüber den Zeitungen haben Sie es aber nicht erwähnt. «
»Das hielt ich nicht für notwendig. Mein Büro hat eine kurze Erklärung abgegeben, daß mit Gewalt nie etwas zu erreichen sei. So haben die das auch geschrieben. Sam Vicarson hat das Statement abgegeben. Ich habe es gebilligt. Es gibt immer noch nichts zu verbergen. «
»Vielleicht drücke ich mich nicht klar aus. Es sieht so aus, als hätten Sie und de Spadante eine geheime Zusammenkunft gehabt ... Es sind Fotografien gemacht worden. «
»Was? Wo? Ich erinnere mich an keinen Fotografen. Natürlich waren eine Menge Leute auf dem Parkplatz. . . «
»Nicht auf dem Parkplatz. Im Zimmer.«
»Im Zimmer? Was, zum Teufel ... Oh? Ach du lieber Gott! Aber ... Was ist denn mit den Fotos?«
»Die sind sehr belastend. Ich habe eine Kopie gesehen. Sogar zwei Kopien. Sie und de Spadante sahen aus, als wären Sie in ein wichtiges Gespräch vertieft.«
»Das waren wir. Wo haben Sie die Fotos gesehen?«
»Rod Bruce. Er hat sie.«
»Von wem denn?«
»Das wissen wir nicht. Er ist nicht bereit, seine Quellen bekanntzugeben; das haben wir schon früher
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