Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott
Amt des Präsidenten innehatte. Es kam nur darauf an, daß niemand Wellen machte, durch die das gute Schiff Genessee nicht seine Bahn finden konnte.
Und genau das hatte er geliefert.
Vor vier Stunden hatte er einen außergewöhnlichen Bericht geliefert, den die Tatsache, daß wesentliche belastende Beweise zurückgehalten worden waren, noch außergewöhnlicher machte.
O Gott! Was, zum Teufel, hatte er getan?
Er sah die Silhouette der Potomac Towers in der Ferne. Vielleicht noch eine halbe Meile entfernt. Er begann schneller zu gehen und dann noch schneller. Er sah die Straße hinauf und hinunter, um ein Taxi zu finden, aber da war keines. Er wollte jetzt schnell in sein Büro. Er wollte die Wahrheit herausfinden; er mußte sie herausfinden.
Und dazu konnte ihm nur einer verhelfen. Brigadier General Lester Cooper.
Sam Vicarson ging vor den Büros des Unterausschusses
auf und ab, als Andrew aus dem Lift in den Korridor trat.
»Du lieber Gott, bin ich froh, Sie zu sehen! Ich habe Arlington angerufen und überall Nachrichten für Sie hinterlassen. «
»Was ist denn?«
»Wir sollten besser hineingehen, damit Sie sich setzen können.«
»O Gott! Phyllis -«
»Nein, Sir. Es tut mir leid ... Ich meine, es tut mir leid, wenn ich Sie ... Es ist nicht Mrs. Trevayne.«
»Gehen wir hinein.«
Vicarson schloß die Tür von Trevaynes Büro und wartete, bis Andy seinen Mantel abgenommen und ihn auf die Couch geworfen hatte. Er begann langsam, als versuchte er, sich an die genauen Worte zu erinnern, die er wiederholen mußte.
»Der Stabschef des Weißen Hauses hat vor etwa fünfundvierzig Minuten angerufen. Heute morgen ist etwas passiert – man hat es der Presse noch nicht durchgegeben, zumindest war das vor einer halben Stunde noch so –, das den Präsidenten dazu veranlaßte, eine Entscheidung zu treffen, über die Sie informiert sein sollten ... Er hat auf befristete Zeit von seinem Amtsprivileg Gebrauch gemacht und die Kopien des Berichts des Unterausschusses beschlagnahmen lassen.«
» Was ?«
»Er hat sie bei allen vier Empfängern abfangen lassen – der Verteidigungskommission, dem Büro des Generalstaatsanwalts und den Büros der Vorsitzenden der Ausschüsse im Senat und im Repräsentantenhaus; das sind die Ausschüsse für Bewilligungen und Streitkräfte ... Er hat mit den vier maßgebenden Leuten persönlich gesprochen, und sie haben seine Erklärung akzeptiert.«
»Und worin besteht diese?«
»Robert Webster – Sie erinnern sich, der ...«
»Ja, ich erinnere mich.«
»Er ist heute morgen getötet worden. Ich meine, er ist ermordet worden. In seinem Hotelzimmer in Akron erschossen. . . Ein Zimmermädchen, das sich im Korridor befand,
hat der Polizei eine Beschreibung von zwei Männern geliefert, die sie aus seinem Zimmer hatte laufen sehen. Und jemand im Hotel war so geistesgegenwärtig, das Weiße Haus anzurufen. Das Weiße Haus hat sich an die Arbeit gemacht. Es hat die Zeitungen und die Nachrichtenagenturen veranlaßt, die Sache ein paar Stunden auf Eis zu legen ... «
»Warum?«
»Wegen der Beschreibung der Mörder. Sie paßt auf zwei Männer, die das Weiße Haus überwacht hatten ... Nein, das ist nicht richtig. Sie hatten Webster überwachen lassen und sie dabei entdeckt, wie sie Webster folgten.«
»Ich verstehe nicht, was Sie sagen wollen, Sam.«
»Die zwei Männer waren aus Mario de Spadantes Organisation... Wie ich sagte, die Sicherheitsabteilung im Weißen Haus hat sich an die Arbeit gemacht. Wußten Sie, daß jedes Gespräch auf jedem Telefon in 1600, die Küche eingeschlossen, automatisch auf Mikroband aufgenommen und in der Zentrale überprüft, abgetan oder sechs Monate festgehalten wird?«
»Das überrascht mich nicht.«
»Webster hätte es, glaube ich, überrascht. 1600 sagte, das sei nicht allgemein bekannt. Aber uns mußten sie es sagen.«
»Worauf wollen Sie hinaus? Weshalb ist der Bericht beschlagnahmt worden?«
»Bobby Webster steckte mit de Spadante unter einer Dekke. Er war ein bezahlter Informant. Er ist derjenige, der die Männer in Darien abgezogen hat. Nach einem der aufgezeichneten Gespräche haben Sie Webster um Material über de Spadante gebeten.«
»Ja. Als wir in San Francisco waren; Webster hat nie geliefert. «
»Trotzdem, der Präsident ist überzeugt, Webster sei getötet worden, weil de Spadantes Leute glauben, er hätte mit Ihnen zusammengearbeitet. Er sei schwach geworden und hätte Ihnen die Information geliefert, die zur Ermordung de Spadantes
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