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Das Geschenk: Roman

Das Geschenk: Roman

Titel: Das Geschenk: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Story in Angriff nahm, konnte ich Duncan Phyfe nicht von Duncan Hines unterscheiden, aber ich habe wie verrückt gebüffelt, den Auftrag gekriegt und das Geld anschließend verprasst. Du kennst mich ja.«
    »Ja, ich kenne dich.« Sie lächelte nicht einmal, obgleich Max fröhlich kicherte. Toms Magen verkrampfte sich, und die Kehle wurde ihm trocken, als die großen smaragdgrünen Augen ihn kühl musterten und nichts als unendliche Distanziertheit signalisierten. Tom hatte das Gefühl, als würden seine Füße plötzlich in Zementklötzen stecken. Die Empfindung seines unmittelbar bevorstehenden Untergangs war irgendwie tröstlich für ihn, als würde dieses Ende wenigstens schnell und relativ schmerzlos erfolgen.
    Er fand seine Stimme wieder. »Du bist also Drehbuchautorin.«
    Max ergriff das Wort. »Eleanor ist eins der bestgehüteten Geheimnisse Hollywoods. Sie ist spezialisiert auf Manuskriptbearbeitungen. Sie wissen schon, wenn es in einem Skript Probleme gibt und man ein Wunder braucht – sei es eine Idee oder auch nur einen bestimmten Dreh, um die Handlung voranzutreiben –, ruft man Eleanor, und sie bringt alles auf den rechten Weg. Sie hat schon bei mehr als einer Gelegenheit meinen Hals gerettet, wenn der Spitzenautor, dem ich Millionen gezahlt habe, Mist gebaut hatte. Bei meinen letzten fünf Filmen hat sie die Drehbücher praktisch neu geschrieben. Bis es mir endlich gelang, sie zu überreden, ihr erstes eigenes Drehbuch in Angriff zu nehmen.«
    »Das überrascht mich nicht – sie war immer schon Spitzenklasse.« Auch jetzt gab es keine Reaktion auf dieses Kompliment. Die Zementklötze um Toms Füße wuchsen mittlerweile bis zur Wade hinauf.
    »Was liegt an, Max?«, fragte Eleanor und deutete ein Kopfnicken in Toms Richtung an. Offensichtlich hatte sie keine Lust, in Erinnerungen zu schwelgen. Sie wollte diese Angelegenheit – genau genommen die Begegnung mit Tom – zu einem schnellen Ende bringen.
    »Ich hatte eine glänzende Idee.« Max erklärte Eleanor seine »glänzende Idee«, während Tom sich fragte, ob er sich aus einem der Fenster unter die Räder des Cap stürzen sollte. Es gab nicht den geringsten Zweifel, dass Eleanor von den genialen Einfällen des Starregisseurs alles andere als begeistert war.
    Trotzdem sagte sie: »Hm. Lass mich darüber nachdenken, Max.«
    »Na klar. Wie wär’s, wenn wir uns später auf einen Drink treffen? Ich habe nämlich gehört, dass es in diesem Zug tatsächlich Alkohol geben soll.«
    »Den gibt es«, bestätigte Tom und setzte als Scherz hinzu: »Genau genommen ist der ganze Zug eine einzige Kneipe.« Er schaute zu Eleanor, aber sie schien nur darauf bedacht zu sein, ihn keines Blickes zu würdigen. Mittlerweile ergriff die seltsame Lähmung auch Toms Arme.
    »Abgemacht. Treffen wir uns um … sagen wir, acht Uhr?«, schlug Max vor.
    »Ich habe schon für sieben einen Tisch reserviert.« Hoffnungsvoll blickte Tom zu Eleanor, als wollte er sie animieren, ihm Gesellschaft zu leisten.
    »Ich habe in D.C. sehr spät zu Mittag gegessen«, sagte sie. »Deshalb lasse ich das Dinner lieber ausfallen.«
    »Ich streiche ebenfalls das Abendessen, Tom«, schloss Max sich an. »Ich muss ein paar wichtige Telefonate führen.«
    »Tja, wenn Sie verhungern, sind Sie selbst schuld.« Ironischerweise erreichte der Zementpanzer in diesem Moment Toms Mund.
    »Keine Bange. Kristobal hat einige meiner Leibgerichte mit an Bord gebracht. Ich halte mehr von gelegentlichen kleinen Snacks.«
    »Kristobal?«
    »Mein Assistent. Er bewohnt dieses Abteil.« Max deutete auf den Vorhang, hinter dem Tom kurz vorher den jungen Mann mit dem Headset gesehen hatte.
    Als wäre die Erwähnung seines Namens durch seinen Boss sogar durch die geschlossene Tür an seine Ohren gedrungen, tauchte Kristobal aus seinem Abteil auf.
    »Brauchen Sie irgendetwas, Mr Powers?«
    »Nein. Das ist Tom Langdon. Möglicherweise ist er uns bei unserem Projekt behilflich.«
    Kristobal war so groß wie Tom und obendrein jung, gut aussehend und athletisch. Er war nach dem letzten Schrei gekleidet und verdiente in einer Woche wahrscheinlich mehr als Tom in einem Jahr. Außerdem schien er sehr tüchtig und intelligent zu sein. Aus all diesen Gründen war er Tom auf Anhieb unsympathisch.
    »Hervorragend, Sir«, sagte Kristobal.
    Tom schüttelte ihm die Hand. »Freut mich, Sie kennen zu lernen«, sagte er und ignorierte dabei den Sand, der zwischen seinen Zähnen knirschte.
    Max nickte zufrieden. »Gut, das wäre also

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