Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geschenk: Roman

Das Geschenk: Roman

Titel: Das Geschenk: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Elvis Presley ist wiederauferstanden, in Gestalt eines Schwarzen namens Tyrone, der im Salonwagen eine Teufelsmischung namens ›Heizkessel‹ kredenzt. Wenn man von dem Zeug einen sitzen hat, wünscht man sich, man wäre tot – sofern es einen nicht ohnehin schon ins Jenseits befördert hat. Und dann ist noch ein Priester im Zug, der mir gleich die Letzte Ölung geben kann, wenn wir nicht pünktlich in Los Angeles einfahren. Dann muss ich nämlich stark damit rechnen, dass meine Freundin mich abmurkst.«
    Bei den letzten Worten blickte Tom Eleanor vielsagend an. Letztendlich hatte sie ihn sitzen lassen. Sie blinzelte. Die Lady blinzelte tatsächlich. Tom hatte keine Ahnung, ob ihr etwas ins Auge geflogen oder ob es eine Reaktion auf seine Bemerkung war, aber es machte ihn ein wenig nüchterner.
    »Donnerwetter«, sagte Max. »Sie sind ja schon ganz schön rumgekommen.«
    »Einmal Reporter, immer Reporter. Genau wie Ellie … ich meine, Eleanor.«
    »Über diesen Teil ihres Lebens hat sie nie ausführlich gesprochen.«
    Eleanor ergriff rasch das Wort. »Vielleicht sollten Tom und ich uns gleich in die Arbeit stürzen, Max. So viel Zeit haben wir nämlich nicht.«
    Tom zuckte die Achseln. »Genau genommen haben wir den Rest der Strecke nach Chicago und danach die Fahrt nach LA. Verdammt, bei dem Tempo, das dieser Zug draufhat, hocken wir bis zum Frühling zusammen, wenn das Tauwetter einsetzt.«
    »Nein. Vielleicht muss ich mich in Chicago verabschieden und nach LA fliegen. Eine persönliche Angelegenheit. Sie hat sich gerade erst ergeben.«
    Tom stellte sein Glas auf den Tisch. Ganz bestimmt hat sie sich gerade erst ergeben, ging es ihm durch den Kopf – in Gestalt meiner Person. »Dann sollten wir wirklich anfangen«, sagte er.
    Max schien über die mögliche Änderung von Eleanors Plänen nicht allzu glücklich zu sein; dann aber richtete er seine Aufmerksamkeit auf Steve und Julie. »Sie sagen, die beiden wollen im Chief heiraten?«
    Tom erläuterte die Situation, was die Familien des jungen Paares betraf, und erzählte von Julies Befürchtungen, dass nur wenige Fahrgäste der Trauungszeremonie beiwohnen könnten. Max, dessen Interesse offensichtlich geweckt war, stellte eine Menge Fragen.
    »Das arme Kind«, sagte Eleanor mit aufrichtigem Mitgefühl. »So sollte eine Hochzeit nicht sein.« Sie schaute Tom fragend an. »Du sagtest, sie kommt aus den Bergen Virginias. Aus welcher Stadt?«
    »Das hat sie nicht gesagt. Warum?«
    »Falls du es vergessen hast, ich bin in Ost-Kentucky aufgewachsen, gleich hinter der Staatsgrenze. Wahrscheinlich bin ich schon mal in ihrem Heimatort gewesen.«
    Animiert durch das ständige Gerede über Hochzeiten warf Tom einen raschen Blick auf Eleanors Hand. Es sah keinen Trauring und auch sonst nichts, das auch nur andeutungsweise einem Verlobungsring glich. Es war schwer zu glauben, dass sie niemand anderen gefunden haben sollte. Aber es musste auch nichts zu bedeuten haben. Und außerdem, was ging es ihn an?
    »Was ist denn nun der inhaltliche Ansatz deines Drehbuchs?«, fragte er. Er hatte keine Ahnung vom Filmemachen, versuchte aber, so zu tun, als wäre er ein erfahrener Zelluloid-Zauberer.
    »Hängt davon ab, was wir im Zug erleben. Max wünscht sich eine Liebeskomödie. Ich stehe eher auf einen Krimi mit einer halbwegs vernünftigen Menge an Leichen.«
    »Warum nicht beides? Wenn es richtig inszeniert wird, gibt es nichts Spaßigeres als einen Berg Tote auf Schienen.«
    Max deutete auf Tom und sah Eleanor triumphierend an. »Siehst du? Ich liebe diesen Knaben. Er geht völlig neue Wege. Schon mal daran gedacht, Tom, als Autor ins Filmgeschäft einzusteigen?«
    Toms Blick schweifte zurück zu Eleanor. »Bis vor zwei Stunden eigentlich nicht.«
    »Es ist nicht so einfach, wie es aussieht«, warnte sie.
    »Was ist schon einfach?«, konterte er.
    Max entschuldigte sich und begab sich hinüber zu Steve und Julie, gefolgt von seinem Schoßhund Kristobal. Max begann lebhaft auf das Paar einzureden, aber Tom konnte kein Wort verstehen. Es musste jedoch irgendwas Aufregendes sein, denn Steve und Julie reagierten, als wären sie tief beeindruckt von dem, was der Regisseur ihnen mitzuteilen hatte. Der Mann übte diese Wirkung offenbar auf viele Leute aus.
    »Hat Max irgendwas Besonderes vor?«, fragte Tom.
    »Das hat er meistens«, erwiderte Eleanor.
    »Ich hätte nie gedacht, dass du dich auf Dauer in Los Angeles niederlässt.«
    »Irgendwo müssen wir alle irgendwann eine Bleibe

Weitere Kostenlose Bücher