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Das Geschenk: Roman

Das Geschenk: Roman

Titel: Das Geschenk: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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zu durchschauen.«
    »Du willst mich heiraten? Du bist den weiten Weg hierher geflogen, um mir zu sagen, dass du heiraten möchtest? Mich?« Tom erhob sich und ging auf und ab. Er war so nervös, verängstigt und verärgert zugleich, dass er mit dem Kopf gegen das große Panoramafenster stieß wie ein Vogel, der verzweifelt versuchte, aus einem Käfig zu fliehen.
    »Eine Ehe ist etwas anderes, als sich ein paar Mal im Jahr zu treffen, um ein bisschen Spaß miteinander zu haben, Lelia. Hier geht es um unser ganzes Leben, um das tägliche Zusammensein, in guten wie in schlechten Zeiten.«
    »Meinst du, das weiß ich nicht?«
    Anklagend richtete Tom den Zeigefinger auf sie. »Oder ist das bloß wieder eine Macke von dir? Irgendein parapsychologischer New-Age-Voodoo-Quatsch?«
    Sie stand auf. »Nein, es geht um mich. Ich werde nicht jünger. Meine biologische Uhr tickt nicht nur, sie schlägt bereits Alarm. Und ich habe die Schlummer-Taste schon so oft betätigt, dass sie nicht mehr reagiert.«
    »Willst du damit sagen, du willst Kinder?«
    »Ja. Du etwa nicht?«
    »Du fragst mich, ob ich Kinder will?«
    »Bist du taub? Ja!«
    »Woher soll ich wissen, ob ich Kinder haben will? Ich hatte keine Ahnung, dass du herkommst und mir einen Heiratsantrag machst. Lass mich erst mal Luft holen, ja?«
    Sie umarmte ihn. »Ich weiß, es kommt alles ein bisschen plötzlich, aber wir sind ein gutes Team, Tom, ein Spitzenteam. Ich habe Geld genug. Wir können tun und lassen, was wir wollen. Wir reisen, haben unseren Spaß und genießen unser Leben. Und dann werden wir sesshaft und gründen eine große Familie.«
    »Wie groß?«
    »Ich hatte sieben Geschwister.«
    Er betrachtete vielsagend ihre zierliche Gestalt. »Du trainierst sechs Stunden am Tag, um deine Figur zu halten. Willst du etwa behaupten, du würdest zulassen, dass dein Körper sich achtmal bis zur Unförmigkeit aufbläht? Selbst wenn wir es so planen, dass wir alle zwei Jahre ein Kind bekommen, wirst du sechzig sein, wenn der letzte Wonneproppen das Licht der Welt erblickt.«
    »Weißt du, ich dachte mir, ein Kind bekommen wir auf normale Art und Weise, den Rest adoptieren wir – du weißt schon, alle auf einmal. So was wie eine Instant-Familie.«
    Er griff sich mit beiden Händen ins Haar und zerraufte es. »Ich fasse es nicht!«
    »Was ist denn los? Hast du vielleicht geglaubt, dass wir unsere Zwei-Küsten-Beziehung fortsetzen, bis einer von uns das Zeitliche segnet? Das war keine Sache auf Dauer, Tom.«
    »Zugegeben. Auf Dauer war sie nicht.«
    »Ich weiß, dass es im Augenblick ein bisschen viel für dich ist. Lass dir Zeit und denk darüber nach. Es sind zwei Tage bis LA. Denk nach, und dann sag mir Bescheid.«
    »In zwei Tagen? Du willst, dass ich dir in zwei Tagen verbindlich mitteile, ob ich heiraten und acht Kinder haben will?«
    »Je nachdem, wie deine Antwort ausfällt, haben wir sehr viel zu tun. Da würde ich es begrüßen, wenn du nicht allzu lange wartest.«
    Sie küsste ihn auf die Wange und ergriff seine Hände. »So, und jetzt zu dir. Was wolltest du mir sagen?«
    Er starrte sie offenen Mundes an, unfähig zu reden, da kein Wort stark genug war, um gegen die Säure zu bestehen, die in seiner Kehle aufstieg. Alle Worte schmolzen darin wie Schnee auf einer Herdplatte. Er wandte sich zum Gehen.
    »Wo willst du hin?«
    Er fand seine Stimme wieder. »In die Bar.«
    »Wann kommst du zurück?«
    »In zwei Tagen.«

KAPITEL 24
    Während Tom in den Salonwagen wankte, um sich mit so vielen Tequilas zu stärken, wie er in seinen Körper pumpen konnte, jagte der Chief in Richtung Lawrence, Kansas. Diesen Zwischenstopp würden sie um halb zwei Uhr nachts erreichen, gefolgt von Topeka um zwei und dann in schneller Folge Newton, Hutchinson, Dodge City und Garden City, ihrem letzten Stopp in Kansas, ehe sie die Grenze nach Colorado überquerten. La Junta – der Ort, an dem die Hochzeit von Julie und Steve stattfinden sollte – war ihre zweite Station in Colorado. Ungefähr zwei Stunden später würde der Chief die Anfahrt zum Raton Pass in Angriff nehmen.
    Der Sturm wütete nun in voller Stärke und jagte nach Süden, angetrieben von schnellen Höhenwinden, wo er gegen die unerschütterliche Mauer der Rocky Mountains anrannte. Schon jetzt war in der Gegend mehr Schnee gefallen als in einem Durchschnittsjahr, und in den Höhenlagen der Berge breitete sich eine mächtige weiße Decke aus. Der Wind peitschte Teile der Schneeflächen empor, doch wurden keine ernsten

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