Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
machen?«
»Bei einigen von ihnen klappt das nicht. Sie haben anscheinend Forschungsbedürfnisse, die von unseren eigenen Forschungen nicht abgedeckt werden.«
»Wenn sie Probleme machen, notieren Sie sich bitte die Telefonnummer, ich werde ihnen das dann selbst erklären.«
»Die Wassertiere und die Insekten möchten das Kuratorentreffen auf nächsten Freitag verschieben.« Andie hatte sich angewöhnt, die Kuratoren mit ihren Fachgebietsnamen zu benennen, wenn sie mit Diane über Museumsfragen sprach. Diane wusste nicht genau, ob sie dies der Einfachheit halber tat oder ob dahinter ein leichter Spott verborgen lag. »Die Vögel, Säugetiere und Dinosaurier haben nichts dagegen. Der Archäologe meinte, das käme ihm etwas ungelegen, aber er werde sich der Mehrheit anschließen. Wie gewöhnlich haben die Reptilien Angst, eine eigene Meinung zu äußern, und die Steine und Mineralien habe ich noch nicht erreicht.«
»Sie wissen ja, dass wir einen neuen Geologiekurator haben«, sagte Diane.
»Ja«, antwortete Andie und nickte begeistert mit dem Kopf. »Gilt das ab sofort?«
Diane war froh, dass jeder, mit dem sie sprach, ihre Entscheidung begrüßte, Mike zum Kurator zu ernennen. Dies würde ihm den Einstieg sicherlich sehr erleichtern.
»Was die Museumsorganisation angeht, ja. Aber bis Mike wieder völlig auf den Beinen ist, sollten wir ihn möglichst wenig belasten.«
»In Ihrer Box liegen noch einige Projektanträge und Anschaffungsgesuche, die Sie sich anschauen sollten, und die Velociraptoren werden wahrscheinlich nächste Woche eintreffen. Die Paläontologie möchte wissen, ob man den Dinosauriersaal schließen könnte, während sie die Modelle zusammenbauen.«
Diane konnte gut verstehen, dass sie ohne den ständigen Lärm der Besucher arbeiten wollten, aber die Leute mochten es, wenn sie zusehen konnten, wie man solche Dinosaurier zusammenmontierte. Außerdem konnte sie es sich nicht leisten, die beliebteste Museumsabteilung so lange zu schließen. Diane dachte einen Moment nach. »Wir werden die Besucher vorübergehend zu den Aussichtstribünen umleiten, von denen sie einen guten Überblick über den Dinosauriersaal haben. So können sie die Aufbauarbeiten beobachten, ohne unsere Leute zu sehr zu stören.«
»Das wäre alles. Ich freue mich, dass Mike Kurator wird. Lymon war immer schwer zu erreichen und außerdem sehr schwierig im Umgang.«
»So geht es mir auch. Mike hat einige sehr interessante Ideen für neue Ausstellungsabteilungen und neuartige Exponate.«
Während Diane ihr Sandwich aß und ihren Tee trank, sah sie einige Papiere aus ihrer Box durch. Dann legte sie den Rest in ihre Aktenmappe, fuhr mit dem Aufzug in den zweiten Stock und ging in die Ausstellungswerkstatt, um die Fortschritte der »Reise zum Mittelpunkt der Erde« und die Texte für die Velociraptoren zu begutachten. Danach eilte sie hinüber in den Westflügel ins Kriminallabor.
David saß am Computer. Diane schaute ihm über die Schulter. Auf dem Bildschirm war das geheimnisvolle Foto vom Baggersee zu erkennen.
»Ich probiere unterschiedliche Filter aus«, sagte er. »Jin ist wieder da. Er und Korey untersuchen die Holzproben aus dem Baggersee. Neva kommt auch bald zurück. Sie schaut nur noch einmal nach Mike.«
Jin und Korey sägten in einem der Arbeitsräume das Holz in dünne Scheiben. Korey hatte seine Rastalocken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Er passt auf, dass sie nicht in die Maschine kommen, musste sie denken. Jin stellte die Säge ab, als er sie bemerkte.
Korey schob seine Sicherheitsbrille hoch. »Hallo, Dr. F. Wir schneiden gerade das Holz in dünnere Scheiben, aber ich kann Ihnen bereits jetzt sagen, dass es nicht sehr lange im Wasser gelegen hat.«
»Monate, Jahre?«, fragte Diane.
»Tage«, sagte Korey. »Es ist kaum nass, wirklich – nicht mehr, als ob es einige Tage in starkem Regen gelegen hätte.«
»Danke, Korey. Jin, fotografieren Sie bitte die einzelnen Holzscheiben. Und Korey, Sie schreiben bitte alles auf, was Sie finden. Wir müssen beweisen können, dass sie nicht wassergetränkt sind.«
»Geht klar. Es freut mich, wenn ich hilfreich sein kann.«
Diane wandte sich an Jin. »Haben Sie noch etwas anderes am Baggersee gefunden?«, fragte sie.
»Ich bin zu dem Wildpfad gegangen, den Sie auf dem Bild entdeckt haben, und bin ihm dann etwa einen halben Kilometer gefolgt. Der Pfad endet in einer kleinen Wohnsiedlung. Neva und ich sind danach dort vorbeigefahren und haben sie uns
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