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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Treffen zu kommen, auf dem man das weitere Vorgehen koordinieren würde. Garnett wird das gefallen, dachte Diane. Genau das hatten er und der Bürgermeister ja gewollt: Die Countys der Umgebung sollten sich an die Polizei von Rosewood wenden, wenn sie kriminalistische Unterstützung brauchten.
    Als Nächstes rief Diane Lynn Webber an, um sich bei ihr etwas verspätet für die Untersuchung des Höhlentoten zu bedanken.
    »Aber ich bitte Sie, das war doch eine Selbstverständlichkeit«, sagte Lynn. »Außerdem war es interessant, einmal solche mumifizierten Überreste bearbeiten zu können. Ich hoffe, die Knochen waren trocken und sauber, als Sie sie bekommen haben. Ich vermisse Raymond an jedem einzelnen Tag, aber mein neuer Assistent Grover ist auch eine Perle. Sind Sie ihm schon einmal begegnet?«
    »Nein. Dieses Vergnügen hatte ich noch nicht. Aber seine Arbeit mit den Knochen war erstklassig. Wussten Sie, dass er sie in unterschiedliche Schachteln packte, je nachdem, ob sie auf die linke oder die rechte Körperseite gehörten? Und dabei hat er auch noch keinen einzigen Fehler gemacht.«
    »Tatsächlich?« Webber ließ dieses fröhliche Lachen hören, das Männern so gefiel, das Diane aber eher als unangenehm empfand.
    »Offensichtlich ist er ein sehr gewissenhafter Arbeiter.«
    »Wenn Sie wieder einmal vorbeikommen, stelle ich ihn Ihnen vor. Er war für einen Bestattungsunternehmer tätig, bevor er sich um Raymonds Job bewarb. Er kannte Raymond. Ich glaube, sie waren sogar irgendwie miteinander verwandt, Vettern dritten Grades oder so. Er ist ein groß gewachsener Mann mit einem breiten runden Gesicht und Händen so groß wie Essteller. Aber mit den Leichen geht er sehr sorgsam um, wenn es nötig ist. Er spricht sogar mit ihnen und ist die ganze Zeit so ernsthaft und feierlich, dass ich mir oft das Lachen verkneifen muss. Sie wissen ja, welch großen Sinn für Humor Raymond hatte. Grover ist das genaue Gegenteil. Trotzdem bin ich mit seiner Arbeit sehr zufrieden.«
    Lynn Webber trauerte offensichtlich immer noch ihrem früheren Assistenten nach, der vor nicht allzu langer Zeit ermordet wurde.
    »Ich freue mich sehr darauf, ihn kennenzulernen«, sagte Diane. »Aber ich will Sie nicht länger aufhalten. Ich wollte Ihnen nur für Ihre Hilfe bei unserem Höhlentoten danken.«
    »Jederzeit – nun, nicht jederzeit – aber ich mag interessante Herausforderungen. Wie geht es Ihnen eigentlich? Ich habe die alarmierendsten Dinge gehört. Man hat Sie angeblich bei einem Begräbnis niedergestochen. Das kann doch nicht stimmen, oder?«
    »Leider doch. Irgendein Verrückter, nehme ich an. Wir wissen noch nicht, wer es war. Aber es geht mir schon wieder ganz gut. Es war nichts Ernstes. Nur sehr unangenehm. Danke für die Nachfrage.«
    Diane wollte das Gespräch beenden, bevor Lynn Fragen über den Einbruch ins Kriminallabor und andere Fragen, die sie nicht beantworten wollte, stellen konnte. Als sie aufgelegt hatte, ging sie ins Labor hinüber, um die Knochen des Höhlentoten zum letzten Mal zu begutachten. Bisher hatte dieser Tote für sie nicht die höchste Priorität gehabt, aber wenn es tatsächlich eine Verbindung zwischen den Verbrechen gab, rückte er natürlich in den Mittelpunkt des Interesses.
    Sie rollte den Tisch mit seinen Knochen aus dem Gewölbe ins Osteologielabor, dann las sie die Aufzeichnungen durch, die sie sich bei den letzten Untersuchungen gemacht hatte. Sein rechtes Schienbein war gebrochen. Sein rechtes Fersenbein, sein rechtes Sprungbein, die Knochen seines rechten Handgelenks und zwei Lendenwirbel wiesen ebenfalls Brüche auf.
    Diane untersuchte nun noch einmal jeden einzelnen Knochen unter dem Mikroskop nach irgendwelchen winzigen Brüchen oder Anzeichen, die sie beim ersten Mal übersehen hatte, konnte aber nichts dergleichen finden. Bis zu seinem Ableben schien der Höhlentote bei guter Gesundheit und recht kräftig gewesen zu sein. Wahrscheinlich war er Rechtshänder. Als er starb, musste er aufgrund seiner gebrochenen Knochen schlimme Schmerzen gehabt haben.
    Sie packte sie wieder zusammen und verstaute sie im Gewölbe.
    Danach schaute sie nach den Knochen von Mrs. X, die gerade von den Speckkäfern gereinigt wurden. Diese hatten schon beträchtliche Fortschritte erzielt. Sie holte den Schädel aus dem Behälter, schüttelte die Käfer herunter, untersuchte dessen Öffnungen und brachte ihn ins Gewölbe. Dort war Neva gerade dabei, den Schnappschuss aus der Höhle künstlich altern zu

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